Dass Alina Müller mit Boston überhaupt die Playoffs erreichte, hat das Team aus dem Norden der USA vor allem der Tatsache zu verdanken, dass es bis am Schluss an das Erreichen der Finalrunde geglaubt hat. Den für die Playoffs benötigte Platz unter den ersten vier sicherte sich das Team nämlich erst im letzten Spiel der Regular Season. Und dieses Spiel war nichts für schwache Nerven.
Lange sah es so aus, als hätte Boston die entscheidende Partie im Griff, nach knapp 27 Minuten stand es bereits 3:0 für das Team aus Massachusetts. Doch Montréal rappelte sich noch einmal auf – drei Minuten vor Schluss stand es 3:3. 80 Sekunden vor Schluss dann die Erlösung aus Sicht der Frauen aus Boston. Kaleigh Fratkin traf zum 4:3 und sicherte dem Team die Playoff-Qualifikation. Zum erzitterten Sieg steuerte auch Alina Müller einen Treffer bei (2:0).
Alina Müller wins a battle, gets free, and blasts this home before roaring in celebration. PWHL Boston is pumped up. pic.twitter.com/8ZtvTBlhB8
— Mike Murphy (@DigDeepBSB) May 4, 2024
In der ersten Playoff-Runde hiess der Gegner erneut Montréal. Das Team aus Boston entschied die Best-of-Five-Serie mit einem 3:0 zwar deutlich für sich, ein Spaziergang war das Duell mit Montréal aber nicht. Zwei Mal konnten Alina Müller und ihre Kolleginnen das Spiel erst in der Overtime für sich entscheiden.
Beim Sieg in der Nacht auf Mittwoch, der schliesslich die Finalqualifikation besiegelte, lag Boston zwischenzeitlich gar mit einem 0:2 zurück. Nachdem Boston in der regulären Spielzeit ausgleichen konnte, traf Susanna Tapanis in der Nachspielzeit für das Team aus Massachusetts. Die Finnin hatte leichtes Spiel – Montréals Keeperin Ann-Renée Desbiens liess einen Abschluss von Alina Müller aus zentraler Position abprallen. Tapanis liess sich nicht zweimal bitten und schoss Boston in den ersten Playoff-Final der PWHL.
Une 3e victoire consécutive en prolongation (!) et Boston balaye Montréal pour passer en finale #PWHL !
— Nicolas Jacquet (@Nico_Jt_) May 15, 2024
Wow, et le public de Lowell chavire !
But gagnant signé Susanna Tapani.pic.twitter.com/H4SIRCQa6l
Im Final trifft Müller mit Boston auf Toronto oder Minnesota. Toronto führt in der Serie 2:1. Mit einem Sieg in Spiel Nummer 4, das in der Nacht auf Donnerstag stattfindet, könnte Toronto Boston in den Final folgen.
Die PWHL, die den Spielbetrieb Anfang Januar dieses Jahres aufgenommen hat, ist die einzige Profiliga im Fraueneishockey. Momentan besteht sie aus sechs Teams*, die in der Regular Season 24 Spiele absolvierten. Die Zürcher Eishockeyspielerin Alina Müller ist in der PWHL die einzige Vertreterin aus der Schweiz.
In ihrer ersten Saison als Hockey-Profi konnte die 26-Jährige bereits ein Ausrufezeichen setzten. Sie wurde neben der Kanadierin Emma Maltais und der US-Amerikanerin Grace Zumwinkle für den jährlich verliehenen Rookie-Award nominiert. Der Preis wird an Spielerinnen verliehen, die in ihrer ersten Saison als Profi besonders überzeugen konnten. In der Regular Season brachte es Müller in 24 Spielen auf 15 Skorerpunkte (vier Tore, elf Assists) und stand pro Partie durchschnittlich über 20 Minuten auf dem Eis.
* Boston, Minnesota, Montreal, New York, Ottawa, Toronto
These players have showcased outstanding ability in their first season of professional play.
— PWHL (@thepwhlofficial) May 14, 2024
Alina Müller, Emma Maltais and Grace Zumwinkle are the finalists for the 2024 Rookie of the Year award! 👏
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