Sport
Eishockey

Russischer Hockey-Verband soll KHL-Teams um Propaganda gebeten haben

Russischer Eishockey-Verband soll KHL-Teams um Propaganda-Hilfe gebeten haben

14.03.2022, 15:4914.03.2022, 16:31
Mehr «Sport»

Vor einigen Tagen machten kontroverse Bilder aus der grossrussischen KHL die Runde: Beim Playoff-Achtelfinalspiel zwischen Ak Bars Kasan und Awangard Omsk wurden auf dem Videowürfel russische Kriegspropaganda abgespielt. Das «Z», das zum russischen Kriegssymbol geworden ist, wurde genauso gezeigt wie die Botschaften «für den Sieg» und «für den Frieden».

Es ist gut möglich, dass solche Bilder künftig öfter zu sehen sind. Denn wie der schwedische Journalist Karl Mansson und die russische Seite sports.ru berichten, sollen die KHL-Teams vom russischen Eishockeyverband offiziell dazu aufgefordert worden sein.

In einem Brief, den der Verband angeblich an alle KHL-Klubs schickte, soll stehen:

«Liebe Kollegen

Wir machen im Moment alle eine schwierige Zeit durch. Jede Minute werden auf Newsseiten Informationen gepostet und leider sind es oft Falschinformationen.

Wir bitten euch um Mithilfe, und dass ihr und die Fans unsere Armee unterstützt. Wir senden euch die Kampagnenplakate zu. Die könnt ihr ausdrucken und in Form von Flyern, Fahnen, einfachen A4-Blättern verteilen. Flashmobs, Audio- und Videoeinspieler auf dem Videowürfel sind ebenfalls willkommen.»

Eine Wahl, ob sie bei der Verbreitung von Kriegspropaganda mitmachen wollen, haben die KHL-Klubs angeblich nicht. «Diese Aktionen sind Pflicht und ihr müsst uns berichten, wie sie vonstatten gegangen sind», soll im erwähnten Brief ebenfalls zu lesen sein. Jeweils am Tag nach dem Spiel um 10 Uhr morgens müssten die Klubs demnach Foto- und Videobeweise liefern, dass sie die vorbereiteten Botschaften auch verbreitet haben.

Ende Februar hat der Internationale Eishockeyverband (IIHF) entschieden, Russland und Belarus bis auf weiteres von sämtlichen Wettbewerben auszuschliessen. Die Weltmeisterschaften, die 2023 in St.Petersburg stattfinden sollen, wurden dem russischen Verband bislang nicht entzogen. (abu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Diesen russischen Oligarchen geht die EU an den Kragen
1 / 21
Diesen russischen Oligarchen geht die EU an den Kragen
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat die EU Sanktionen gegen Russland, einige Unternehmen und Einzelpersonen verhängt. Darunter fallen auch viele russische Oligarchen. Oligarchen sind Personen, die mit ihrem Reichtum direkt die Geschicke eines Landes oder einer Region beeinflussen. Die EU hat das Vermögen der Milliardäre in Europa eingefroren und die Personen mit einem Einreiseverbot belegt. Folgend einige der wichtigsten betroffenen Oligarchen: ... Mehr lesen
quelle: keystone / alejandro zepeda
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Ukrainische Star-Pianistin spielt ein letztes Mal auf ihrem Klavier – in Trümmern
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Chris69
14.03.2022 16:54registriert Juni 2015
Ich hoffe, ein paar ausländische Hockeyspieler zeigen Format und beenden sofort ihre Mitwirkung. Das wäre wohl auch ein klares Zeichen für die Fans, dass sie in Zukunft nur noch russische und weissrussische Spieler auf ihren Ranks sehen werden
490
Melden
Zum Kommentar
avatar
Shalashaska
14.03.2022 16:51registriert März 2020
Gibt das nicht 15 Jahre da sie es Krieg genannt hatten?
440
Melden
Zum Kommentar
avatar
Daniel Pünter
14.03.2022 17:53registriert April 2021
Ach ja, hab ja übersehen, dass Sport unpolitisch sein sollte....
Bild
350
Melden
Zum Kommentar
12
    Mamma Mia! Wenn aus Tour-de-Suisse-Boss Olivier Senn plötzlich ein Rallye-Co-Pilot wird
    Die vierte Etappe der Tour de Suisse durfte unser Reporter auf Rennstufe im Wagen von Direktor Olivier Senn mitfahren. Ein Erlebnis zwischen Nickerchen und Leben am Limit.

    «Hallo, ich bin Albert», werde ich in Heiden freundlich begrüsst von dem Mann, in dessen Hände ich in den nächsten Stunden quasi mein Leben legen würde. Albert Wolke ist der Chauffeur des Direktions-Autos Nummer 2 der Tour de Suisse. Er fährt Tour-Direktor Olivier Senn und dessen Gäste (an diesem Mittwoch also mich) in den Etappen jeweils von A nach B. Und das auf Rennstufe. Was das heisst, werde ich an diesem Tag auf eindrückliche Art und Weise erfahren.

    Zur Story