Vermutlich hätte der ukrainische Stürmer Andrei Deniskin einen grossen Teil seiner Karriere verbringen können, ohne jemals gross für internationale Schlagzeilen zu sorgen. Doch seit dieser Woche ist das anders. Der 23-Jährige beleidigte im Ligaspiel zwischen seinem HK Kremenchuk und dem HC Donbass den gegnerischen Verteidiger Jalen Smereck rassistisch.
Die Bilder, auf deren Weiterverbreitung wir hier bewusst verzichten, gehen um die Welt. Die Geste – Deniskin imitiert das Schälen und Essen einer Banane – ist unmissverständlich. Heute kam nun das Urteil des ukrainischen Verbands für den Regelverstoss: 3 Spielsperren und eine Busse von umgerechnet 1745 Schweizer Franken. Sollte Deniskin nicht in der Lage sein, die Geldstrafe zu bezahlen, würden zehn weitere Spielsperren dazukommen.
Update on this disciplinary case from the Ukrainian Hockey League. The Ice Hockey Federation of Ukraine has issued a suspension of 3+10 games against Andri Denyskin for his racist gesture.
— IIHF (@IIHFHockey) September 29, 2021
Full decision (in Ukrainian): https://t.co/sHougLRIIU https://t.co/Zi9YEqBSoO
Das Urteil kommt besonders in nordamerikanischen Hockey-Kreisen nicht gut an, wo sich prominente Akteure zu Wort melden.
This is a complete embarrassment. How are we as POC ever supposed to trust the system when at every turn it fails to protect us. On and OFF the ice. https://t.co/Fla5Dldcd2
— Akim Aliu (@Dreamer_Aliu78) September 29, 2021
Bush-league is as bush-league does. We will never send an import player to @uhlua. I’d encourage other agents to do the same. The league has enabled the exclusion and hate we’ve all been working to eliminate from our game; All while pretending to take a “stand”. https://t.co/paC2mjrEDv
— Brian Bartlett (@BBarts) September 29, 2021
It’s rare to see the entire timeline unite on something annnd they’re right because holy shit this stinks. https://t.co/NiDJQYFyyD
— Steve “Dangle” Glynn (@Steve_Dangle) September 29, 2021
$1870 for racism?! For racist actions towards Donbass player @jalen_smereck, Kremenchuk player Andrey Deniskin was disqualified for three matches. Deniskin was also given 10 matches of an additional disqualification or fine $1870. We demand a reconsideration of the decision! pic.twitter.com/8Elj4og6Dn
— HC Donbass (@hcdonbass) September 29, 2021
Can’t fully put into words how deeply frustrating it is to see someone be so blatantly, unflinchingly racist and walk away with this, a minor inconvenience. Just a profound misunderstanding of what it means to be a person who has that in them. https://t.co/AB5BXbr4xb
— Sonny Sachdeva (@SachdevaSonny) September 29, 2021
Not only would I like to see @IIHFHockey ban this racist, they should have authority to sanction the UHL for its embarrassing handling of the situation.
— Eric Engels (@EricEngels) September 29, 2021
Das Problem an der ganzen Sache: Die 3 Spielsperren plus die Busse ist das Strafmaximum, das der ukrainische Eishockeyverband gemäss den eigenen Richtlinien für einen Verstoss mit «rassistischen Bemerkungen oder Gesten» aussprechen konnte.
Der Internationale Eishockeyverband (IIHF) ist bezüglich des Urteils in der Ukraine machtlos. Auch wenn der frischgewählte Präsident Luc Tardiff die Tat verurteilt, könnte der IIHF Deniskin höchstens für internationale Wettbewerbe wie Olympia-Qualifikationen oder die Eishockey-Weltmeisterschaft sperren und allenfalls Sanktionen für den ukrainischen Verband verhängen. Das letzte Wort in diesem Fall wird aber noch nicht gesprochen sein. (abu)
2. Er wurde mit der maximalen Strafe, welche der Verband dafür vorsieht bestraft.
3. 1870$ entsprechen dem 3.5 fachen durchschnittlichen Monatslohn eines Ukrainers. Verhältnis nicht vergessen.
4. In der Ukraine haben Rassismus, Gendern, Gleichberechtigung, etc. nicht den gleichen Stellenwert wie bei uns. Eventuell wurde nur schon deshalb gar nie darüber weiter nachgedacht, das die Höhe des Strafmasses, ausserhalb der Ukraine, für Entrüstung sorgen würde.