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Eishockey: HC Davos regelt finanzielle Zukunft und bindet Ambühl bis 2025

Davos Andres Ambuehl in Aktion, im Eishockey Meisterschaftsspiel der National League zwischen EHC Biel und HC Davos, am Dienstag, 18. Oktober 2022, in der Tissot Arena in Biel. (KEYSTONE/Peter Klaunze ...
Bleibt dem HCD weitere zwei Jahre erhalten: Andres Ambühl.Bild: keystone
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HCD regelt seine Zukunft: Andres Ambühl bis 2025 und 4,5 Millionen frisches Geld

Kultstürmer Andres Ambühl (39) verlängert um zwei Jahre und es ist gelungen, 4,5 Millionen Franken Aktienkapital einzusammeln: Der HC Davos regelt seine finanzielle und sportliche Zukunft.
24.10.2022, 12:4324.10.2022, 14:45
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Die Hockey Club HC Davos AG ist durch die Pandemie wirtschaftlich doppelt getroffen worden: Der Spengler Cup ist zweimal ausgefallen (2020 und 2021) und die Einnahmen aus der Vermietung der Infrastruktur fürs WEF sind ebenfalls weggebrochen. Das Eigenkapital ist restlos aufgebraucht worden. Trotz aller Sparmassnahmen, einschliesslich Lohnverzichten von mehr als zwei Millionen aller Mitarbeitenden, inklusive Trainer und Spieler. Und trotz erheblichen Unterstützungsleistungen durch den Bund, den Kanton Graubünden und die Gemeinde Davos.

Dadurch ist ein Kapitalschnitt mit anschliessender Wiedererhöhung des Aktienkapitals notwendig geworden. Diese Kapitalerhöhung kann nun per Ende Oktober abgeschlossen werden: 4,5 Millionen Franken frisches Kapital fliessen ins Unternehmen. Ein schöner Teil dieses Geldes kommt von Investoren aus dem Wirtschaftsraum Zürich.

Es ist also im Hockey-Business ein wenig so wie im richtigen Leben: Die finanziell starken Kantone sorgen über den Finanzausgleich ja auch dafür, dass die wirtschaftlich weniger starken Bergregionen alimentiert werden. Die Bilanz ist beim HCD nun wieder im Lot und die noch ausstehenden Pandemie-Darlehen des Bundes können zurückbezahlt werden. Der HCD steht damit nach einer wirtschaftlich schwierigen Zeit finanziell wieder auf festem Grund und Boden.

Davos bejubelt das 1-2 durch Julian Schmutz, Mitte, beim Eishockey Spiel der National League zwischen dem HC Davos und dem HC Fribourg-Gotteron am Freitag, 7. Oktober 2022, im Eisstadion in Davos. (KE ...
Die Davoser haben doppelten Grund zu jubeln.Bild: keystone

Der HCD hat die turbulente Zeit ohne Schaden an der sportlichen Seele überstanden und nun ist auch eine wichtige Vertragsfrage gelöst: Captain Andres Ambühl ist zwar im September schon 39 geworden. Aber er läuft und läuft und schultert mit 18:13 Minuten von allen Schweizer Stürmern beim HCD am meisten Eiszeit. Er ist in dieser Wertung ligaweit hinter Berns Simon Moser (33), Zürichs Sven Andrighetto (29), Klotens Dario Meyer (25) und Luganos Calvin Thürkauf (25) die Nummer 5. Soeben war Andres Ambühl in Genf bei der Wende vom 1:4 zum 5:4 nach Verlängerung der Dynamo im HCD-Spiel: Er legte zum 3:4 und zum 4:4 auf und traf in der Verlängerung zum 5:4. Mit 10 Punkten aus 14 Partien ist er hinter Enzo Corvi (12 Punkte) der zweitproduktivste Schweizer Spieler.

Ambühls entscheidender Treffer gegen Servette ab Minute 8:43.Video: YouTube/HC Davos

Nun hat sich Sportdirektor Jan Alston mit seinem Captain auf eine vorzeitige Verlängerung um zwei Jahre bis 2025 geeinigt. Dadurch ist Zugs Lino Martschini (29, mit auslaufendem Vertrag) kein Thema mehr. Was Zugs Sportchef Reto Kläy im Hinblick auf die anstehenden Vertragsverhandlungen (Verlängerung um drei Jahre? Aber zu welchem Preis?) mit Erleichterung zur Kenntnis nehmen wird.

HCD-Manager Marc Gianola bestätigt auf Anfrage den erfolgreichen Abschluss der Kapitalerhöhung und die Verlängerung mit Andres Ambühl. Das Alter spiele beim Captain wahrlich keine Rolle. «Eine Verlängerung um zwei Jahre wird den Leistungen dieser aussergewöhnlichen Spielerpersönlichkeit gerecht.» Und ja, es stimme, vorübergehend habe es ein Interesse an Lino Martschini gegeben. Nach der Einigung mit Andres Ambühl sei der Zuger jedoch kein Thema mehr.

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HCD, SCB, ZSC und? Diese Klubs wurden schon Schweizer Hockey-Meister
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HCD, SCB, ZSC und? Diese Klubs wurden schon Schweizer Hockey-Meister
HC Davos: 31 Titel, 6 seit 1986; zuletzt Meister: 2015.
quelle: keystone / ennio leanza
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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nothingtodisplay
24.10.2022 13:22registriert November 2014
Nice! Freut mich fürs schweizer Hockey! Ich schaue Büeli einfach gerne zu, wie er Hockey spielt!
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Ruapehu
24.10.2022 13:47registriert Mai 2018
Bündner Bergluft und ab und zu ein Calanda scheint jung zu halten...
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Heini Hemmi
24.10.2022 16:51registriert November 2017
Büeli - the legend. Was für ein Hockeyspieler, und was für ein feiner Mensch! Möge er dem Schweizer Eishockey ewig erhalten bleiben.
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Ist Zug kein Titelkandidat mehr, weil der Präsident über den Klub sein Prestigeobjekt OYM auf Kosten der Mannschaft mitfinanziert? Den brisanten Vorwurf erhebt der Zuger Rechtsanwalt und ehemalige Hockey-Einzelrichter Reto Steinmann in einer Zeitungs-Kolumne in der «Zuger Zeitung».

Reto Steinmann ist in Zug eine Hockey-Stimme, die respektiert und gehört wird. Von 2004 bis 2016 war Hockey-Einzelrichter und er praktiziert heute als Anwalt und Notar in Zug. Seine Kolumne in der Lokalzeitung ist eine brisante Polemik sozusagen aus den eigenen Reihen. Als ehemaliger Hockey-Journalist für die NZZ vermag er seine Ausführungen sachlich zu formulieren. Was der Kritik noch mehr Gewicht gibt. Seine Kolumne liest sich, um in der Juristensprache zu bleiben, schon fast wie eine Anklageschrift.

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