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Eismeister Zaugg

Eismeister Zaugg: Fribourg ringt den SC Bern nieder

Gotterons Samuel Walser, Gotterons Nathan Marchon, und Gotterons Torhueter Reto Berra, von links, jubeln nach dem Sieg (5-3), beim Eishockey Meisterschaftsspiel der National League A zwischen den HC F ...
Gottérons Samuel Walser, Nathan Marchon und Torhüter Reto Berra jubeln nach dem Sieg gegen den SC Bern.Bild: keystone
Eismeister Zaugg

Gottéron und das Wetterleuchten für ein meisterliches Gewitter im Frühjahr

Ein schier unheimliches, leidenschaftliches, ja meisterliches Gottéron ringt einen grossen SC Bern nieder (5:3). Wahrscheinlich das bisher beste Spiel unter Trainer Christian Dubé.
20.10.2021, 03:2620.10.2021, 06:12
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Kann Gottéron Meister werden? Auf diese Frage musste die Partie gegen den SC Bern zum ersten Mal in dieser Saison eine Antwort geben. Die Berner sind nun mal kein Team für die zweite Tabellenhälfte. Der SCB ist einfach zu gross, zu reich, zu wichtig, um eine zweite Geige zu spielen. Und in der Mannschaft steckt nach wie vor zu viel meisterliche Substanz: Simon Moser, Beat Gerber, Ramon Untersander oder Tristan Scherwey sind Helden für grosse Spiele.

Die spielerische Substanz ist nach der sportlichen Misswirtschaft der letzten zwei Jahre zwar nicht mehr gut genug für lockere Siege und ruhige Abende. Das Ringen um die letzten Playoff-Plätze wird weiterhin eine mühselige Angelegenheit sein. Aber man darf nicht den Fehler machen, die SCB-Tauglichkeit für höhere Aufgaben an Partien gegen Lausanne, Ambri, Servette oder die Lakers zu messen. Respektable Gegner. Aber ganz tief in ihrer SCB-Seele werden sie nicht ernst genommen. Deshalb ist die Partie vom Dienstagabend der erste ganz grosse Test. Für Fribourg und Bern.

Zum ersten Mal ist der neue Hockey-Tempel in Fribourg ausverkauft. Die Stimmung grandios. Es sind die Emotionen, die schon immer der Sauerstoff Gottérons waren. In der DNA dieses Klubs ist noch immer das Scheitern in grossen Spielen programmiert. Bis in den Final hat es schon mehrmals gereicht. Aber eben noch nie zum Titel. Will Gottéron Meister werden, das ist der Plan, dann müssen Siege in Partien gegen einen emotional aufgeputschten SCB die Regel werden.

Gotterons Mauro Joerg, rechts, schiesst ein Tor gegen Berns Tristan Scherwey, links, beim Eishockey Meisterschaftsspiel der National League A zwischen den HC Fribourg Gotteron und dem SC Bern, am Dien ...
Mauro Jörg schiesst ein Tor gegen Berns Tristan Scherwey.Bild: keystone

Nur ganz oben fehlt es noch

Und siehe da: Der SCB kann noch Meister. Spielerisch sind die Berner kein Spitzenteam mehr. Das dynamische, moderne «totale» Hockey, das so oft zelebriert wird, wenn es noch Blätter in den Bäumen hat, ist ihre Sache nicht mehr. Dafür hat schon das ausländische Personal viel zu wenig Klasse. Aber unter Druck «überleben», sich mit Haken und Ösen wehren, «böse» sein und aufopfernd kämpfen – das können sie immer noch. Die wahren SCB-Werte werden in der Kabine nach wie vor gelebt. Nur ganz oben fehlt es noch.

Gottéron führt nach 90 Sekunden 1:0. Mit dem Ausgleich (5.) kehrt bei Gottéron der ewige SCB-Komplex zurück. Aus Selbstvertrauen wird erst Zweifel, dann Hektik und schliesslich beinahe Verzweiflung. Wird Chris DiDomenico, der Leidenschaftlichste von allen, zur tragischen Figur? Nach einem Stockschlag gegen Calle Andersson muss er in die Kabine (49.).

Der SCB führt 3:2. «DiDo» und Gottéron sind drauf und dran, an den SCB-Urqualitäten zu zerbrechen. Aber es ist ein neues, vielleicht meisterliches Gottéron: In der Schlussphase wird ein grosser SCB von einem schier unheimlichen Gottéron vom Eis gefegt. Gedemütigt. Meisterlich!

HC Fribourg-Gotteron Spieler jubeln nach dem Sieg (5-3), beim Eishockey Meisterschaftsspiel der National League A zwischen den HC Fribourg Gotteron und dem SC Bern, am Dienstag, 19. Oktober 2021, in d ...
Gross war der Jubel nach dem verdienten Sieg.Bild: keystone

Es mag nur eine von 52 Qualifikationspartien im Oktober sein. Aber dieser Sieg in einem aufwühlenden Spiel gegen den SCB ist ein Wetterleuchten, dem im Frühjahr ein heftiges Gottéron-Gewitter folgen kann.

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NLA-Trikotnummern, die nicht mehr vergeben werden
HC Davos: 5 - Marc Gianola.
quelle: keystone / fabrice coffrini
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40 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TEE-Zug
20.10.2021 07:30registriert April 2017
Nein Herr Zaugg, Bern ist kein Team mehr für die obere Tabellenhälfte! Dieses Team, oder wenigstens der grosse Teil davon, hat den Zenith längstens überschritten und ist zu alt und zu langsam für grosse Taten. Und nein Tikki, das Spiel Gestern hatte keine Playoff-Qualität, ihr könnt den SCB schön schreiben wie ihr wollt, das wird so nix. Gratulation an Fribourg aus Biel!
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Mario 66
20.10.2021 07:26registriert November 2015
Nüchtern betrachtet war es ein pflichtsieg eines teams, das einen lauf hat, gegen ein team, das gerade in den letzten 10 minuten gezeigt hat, warum es (die 3. saison in folge) nur noch ein strich-team ist. Ein sieg gegen diesen scb ist diese tage keine meisterliche prüfung mehr
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ZeitzumAufwachen
20.10.2021 04:53registriert April 2020
Es war leider ein trauriges Schauspiel SCB an diesem Abend. Wenn man ein 1:3 am Schluss so verspielt und nicht einmal etwas anständiges in 5 Min. PP zustande bringt, dann tut es meiner Bernerseele weh.

Da kann man den mentalen Unterschied zw. Fribourg und dem SCB sehen. Bern hat die Unbeschwertheit in den Köpfen und Beinen verloren. Wenn die nächsten 5 Spiele keine Besserung bringen, dann wird es für die Trainercrew scher das Ruder zu wenden…
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