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In seiner besten Saison produzierte Reto Suri immerhin 41 Punkte (2014/15). Aber in Zug ist er seither sportlich nicht mehr restlos glücklich geworden. Die vier Jahre unter Harold Kreis bescherten ihm nach und nach Stagnation. Letzte Saison reichte es noch zu 29 Punkten. Und als WM-Silberheld von 2013 war er bei seiner bisher letzten WM-Nomination vor einem Jahr in Paris «nur» Ergänzungsspieler.
Reto Suri hat die zeitweise Rückversetzung unter Harold Kreis bis in den vierten Sturm stets mit staatsmännischer Gelassenheit ertragen. Ein Musterprofi durch und durch. Aber nun könnte es nach sechs Jahren zu einem «chinesischen Transfer» kommen.
Die alten Chinesen sagten, am Anfang stehe der Gedanke, dann folge das Wort und schliesslich die Tat. So ist es bei Reto Suri. Am Anfang war da selbst bei arglosen neutralen Beobachtern der Gedanke, es könnte doch nicht sein, dass einer, der eigentlich ein Leitwolf sein könnte, im dritten oder vierten Sturm Defensivarbeit verrichtet. Ein Transfer aus einem laufenden Vertrag heraus könnte doch Sinn machen und die Karriere neu lancieren.
Aus diesen Gedanken sind Worte geworden – da und dort haben Chronisten das Gerücht verbreitet, Zug wolle Reto Suri aus dem noch bis Ende nächster Saison laufenden Vertrag wegtransferieren.
Und daraus ist nun eine Tat geworden: Lugano hat Zugs Sportchef Reto Kläy ganz offiziell angefragt, ob ein Transfer zu machen wäre. Erst der Gedanke, dann die Worte und jetzt die Tat – es wäre also ein «chinesischer Transfer.»
Inzwischen bestätigt Reto Suris kluger, umsichtiger Agent Enrico Triulzi die ganze Angelegenheit: «Aufgrund der Gerüchte, die immer wieder herumgeboten worden sind, hat Lugano in Zug angefragt.» Eh ja, fragen kostet ja nichts.
Und wie geht es weiter? Enrico Triulzi sagt, die Gespräche hätten erst angefangen. Da Lugano einen Spielertyp wie Reto Suri (professionell, rumpelfest, kommunikativ, talentiert, leitwolffähig) sucht, könnte aus der Sache schon was werden.
Aber nun sind mehrere Fragen zu beantworten: Willigt Zug überhaupt ein? Immerhin kommt ja ein neuer Trainer und Reto Suri könnte wieder aufblühen. Wenn doch ein Transfer zustande kommen sollte – kann Lugano Realersatz bieten? Sollte es hingegen nur um Geld gehen, gibt es kein Problem. Lugano hat davon reichlich.
Und schliesslich und endlich wird es auch das Einverständnis des Spielers brauchen. Was kaum ein Problem sein dürfte. Reto Suri ist keine Rolex auf dem Transferwühltisch. Er ist mit 29 im besten Alter und hat das Potenzial, in Lugano das letzte fehlende Teilchen zu einem Meisterpuzzle zu sein. Er ist die neuste Rolex im Transfer-Juwelierladen, die sich ausserhalb des ordentlichen Budgets eigentlich nur Lugano leisten kann.
Wenigstens ein bisschen Sommertheater.