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Miro Aaltonen vom EHC Kloten spricht über seinen positiven Dopingtest

PostFinance Top Scorer Miro Aaltonen von Kloten beim Eishockey Qualifikationsspiel der National League zwischen dem EV Zug und dem EHC Kloten am Mittwoch, 15. Januar 2025 in Zug. (PostFinance/KEYSTONE ...
Der wichtigste Spieler des EHC Kloten: Miro Aaltonen.Bild: keystone
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Klotens «Fall Aaltonen» als «Partygate» – kann sich der SCB einen Dopingsünder leisten?

Wäre Miro Aaltonen als Dopingsünder für den SC Bern nächste Saison noch tragbar? Das ist die grosse Frage, die Marc Lüthi und seine Entourage umtreibt. Klotens Olympiasieger ist in der Dopingkontrolle hängen geblieben und muss um seinen hoch dotierten Zweijahresvertrag beim SCB bangen.
18.01.2025, 10:4918.01.2025, 12:43
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Miro Aaltonen (31) befindet sich am Freitagnachmittag mit dem EHC Kloten bereits im Bus auf dem Weg zum Auswärtsspiel nach Genf (0:2-Niederlage), als sein Arbeitgeber von der helvetischen Dopingbehörde, Swiss Sports Integrity, informiert wird, dass der Stürmer aufgrund eines potenziellen Verstosses gegen die Anti-Doping-Bestimmungen provisorisch auf unbestimmte Zeit gesperrt worden ist.

Das kann Kloten die zum Greifen nahe direkte Playoff-Qualifikation kosten. Je nachdem, welches Resultat die B-Probe ergibt, droht eine Sperre für den Rest der Saison – oder länger. Kloten hat sich bisher zum Fall nicht geäussert.

Das Geständnis

Miro Aaltonen hat offenbar in seiner Heimat bereits über die Sache geredet. Wie die finnische Nachrichtenagentur STT schreibt, hat er sich am späten Freitagabend zu seinem Dopingfall geäussert und wird so zitiert:

«Während der Spielpause vor Weihnachten 2024 war ich in einem Nachtclub und habe offenbar zu Unterhaltungszwecken eine Substanz konsumiert, die nicht die Leistung steigert, aber im Sport verboten ist.»

Um welche Substanz es sich dabei handelt, wird nicht gesagt. Der Olympiasieger von 2022 führt weiter aus, dass es «ein dummer Fehler» gewesen sei. «Ich werde mir Hilfe holen und trage die Konsequenzen für mein Handeln. Sobald es mir erlaubt ist, möchte ich meinen Beruf wieder ausüben. Ich entschuldige mich aufrichtig für das, was ich getan habe, gegenüber meinen Liebsten und dem EHC Kloten, den Fans und den Teamkollegen.»

Was macht der SCB?

Das tönt nicht zweifelsfrei nach verunreinigten Salznüssli auf der Bartheke. Der Finne hat beim SC Bern bereits einen Zweijahresvertrag bis 2027 unterschrieben. Dieser Vertrag enthält – wie in der gesamten Liga üblich – das sogenannte «Doping-Statut»: Einen Passus, der regelt, dass der Klub im Falle eines Doping-Vergehens den Vertrag fristlos – sofort und ohne finanzielle Entschädigung – auflösen kann.

Die Frage geht also an SCB-Manager Marc Lüthi: Verzichtet Bern auf die Dienste von Miro Aaltonen, wenn er tatsächlich wegen der Einnahme einer verbotenen Substanz im Ausgang dopingrechtlich verurteilt und gesperrt werden sollte? Lüthi: «Wir äussern uns nicht zu diesem Fall, bevor alle Fakten offen auf dem Tisch liegen.» Das ist die juristisch und politisch korrekte Antwort.

SC Bern Verteidiger Ramon Untersander gegen EHC Kloten PostFinance Top Scorer Miro Aaltonen waehrend dem Eishockey-Meisterschaftsspiel der National League zwischen den Teams EHC Kloten und SC Bern am  ...
Hier noch gegen Bern, bald selber in Bern? Miro Aaltonen und Ramon Untersander.Bild: keystone

Gerade ausländische Spieler haben eine hohe Vorbildfunktion für junge Spieler und der SCB finanziert eine der grössten Nachwuchsorganisationen im Land. Sollte der Grund für das Doping-Vergehen ein Fehlverhalten im Ausgang sein, dann wird aus dem Fall in Bern ein «Partygate» und es wird selbst für den grandiosen Kommunikator Lüthi schwierig sein, seinen neuen finnischen Star gegenüber den SCB-Werbepartnern, den Politikerinnen und Politikern in der Stadt und letztlich auch den Fans in Schutz zu nehmen.

Begnadigung von Kloten?

Ein SCB-Star, der im Ausgang so rockt, dass er in der Dopingkontrolle hängen bleibt – wenn es denn so sein sollte –, ist ein Reputationsrisiko, das sich ein Hockey-Unternehmen wie der SC Bern wahrscheinlich nicht leisten kann. Ein Festhalten am Vertrag mit Miro Aaltonen wird in Bern im Falle eines Falles eine heftige Kontroverse entfachen. Weil ja der SCB aufgrund des entsprechenden Vertrags-Passus die Option hat, bei einem Doping-Vergehen das Arbeitsverhältnis frist- und kostenlos zu beenden, bevor es überhaupt begonnen hat.

Kloten hätte dann – immer vorausgesetzt, es kommt zu einer entsprechenden Verurteilung wegen eines Doping-Vergehens – die Möglichkeit, Aaltonen zu verzeihen und ihm einen neuen Vertrag zu geben. Immerhin ist er diese Saison Klotens bester und wichtigster Feldspieler. Er hat in 36 Partien schon 35 Punkte (20 Tore) produziert. Womöglich würde er als reumütiger Sünder nächste Saison auf dem Eis noch mehr rocken als im Ausgang, und das wahrscheinlich erst noch zu einem tieferen Salär als bisher. Die Frage ist dann allerdings, wie lange Miro Aaltonen im Falle eines Falles gesperrt wird – eine Sperre über dieses Frühjahr hinaus auch für die nächste Saison ist möglich. Dann wäre auch der SCB-Vertrag vom Tisch.

Wenn FinnInnen Party machen

Die Frage ist also, ob Miro Aaltonen so etwas wie die Eishockey-Antwort auf Sanna Marin (40) wird. Die Sozialistin war vom 10. Dezember 2019 bis zum 20. Juni 2023 Ministerpräsidentin der Republik Finnland. Sie war das jüngste Staatsoberhaupt in der Geschichte des Landes und zum Zeitpunkt ihres Amtsantritts auch die jüngste Regierungschefin weltweit. Sie liebt offenbar Partys. Im August 2022 kam ein Video an die Öffentlichkeit, in dem zu sehen war, wie Sanna Marin auf einer Party tanzte.

Dies löste eine Diskussion aus, ob solcherlei Verhalten zu einer Ministerpräsidentin passe oder ob das eine Verletzung ihrer Amtspflichten sein könnte. Nach eigenen Angaben trank Marin während der Party Alkohol. Sie verneinte, sonstige Drogen konsumiert zu haben, und stimmte einem Drogentest zu. Das Ergebnis war negativ. Später tauchten weitere Party-Videos auf. Sie hat sich inzwischen aus der Politik zurückgezogen.

Finland's Social Democrats Party Chair, former Prime Minister of Finland Sanna Marin waves from the stage before her resignation speech at the Party Congress of the Socialdemocrats of Finland in  ...
Sanna Marin im Herbst 2023.Bild: keystone

Miro Aaltonen hat offenbar im Ausgang nicht nur getanzt und so kommt es, dass er die Bürogeneräle bei Swiss Sports Integrity, in Kloten und eben auch in Bern auf Trab hält.

PS: Eine gute Ausrede ist in Doping-Angelegenheiten immer mindestens einen Batzen wert. Die beste, die es im Eishockey in einem ähnlich gelagerten Fall gibt, hat sogar einen gewissen Charme: Ein Spieler, der in der Dopingprobe hängen geblieben war, erklärte, er habe im Ausgang eine Frau geküsst, die eine verbotene Substanz (Kokain) auf den Lippen gehabt habe. Er wurde freigesprochen.

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nagi nagibär
18.01.2025 11:47registriert Juli 2019
Aaltonen hat seinenFehler eingestanden. Beschönigt nichts. Er hat sein Vergehen im privaten Rahmen gemacht. Ebenfalls ist die konsumierte Substanz nicht Leistungssteigernd. Ich sehe weder für Kloten noch den SCB eine Gefahr Aaltonen zu beschäftigen. Jeder Macht Fehler und mit 31 ist man doch noch jung macht Fehler. Kopf hoch Aaltonen, das geht vorbei… einfach kein Rückfall produzieren…
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Marco7
18.01.2025 12:26registriert April 2019
"Ein Spieler, der in der Dopingprobe hängen geblieben war, erklärte, er habe im Ausgang eine Frau geküsst, die eine verbotene Substanz (Kokain) auf den Lippen gehabt habe. Er wurde freigesprochen."
Könnte andere Probleme mit sich bringen, sofern dieser Spieler nicht mit seiner Frau geknutscht hat...
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Wenn nicht Ich wer dann
18.01.2025 11:18registriert Juli 2019
Verdammt, jetzt sehe ich eine solch tolle Saison meines EHC und dann das. Es geht einfach nicht ohne Skandal und Mediales Aufsehen😡
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