Nach einem Spiel, in dem praktisch alles schiefging, was schiefgehen konnte, verlor der am Schluss zu neunt spielende FC Basel gegen Tobol Kostanai 1:3 – notabene im eigenen Stadion. Mit dieser Hypothek im Gepäck wollte das Team am Dienstag die gut 4400 km lange Flugreise nach Kasachstan zurücklegen. Doch irgendwie scheint es derzeit wie verhext bei den Rot-Blauen. Wegen Reparaturarbeiten am gecharterten Flugzeug wurde der am Mittag geplante Flug erst um zehn Stunden, dann auf den nächsten Tag verschoben.
Damit bleibt dem FCB vor dem Rückspiel am Donnerstag (16 Uhr, Schweizer Zeit) kaum Erholungs- und Eingewöhnungszeit. Das sind keine guten Voraussetzungen, um zumindest die 2. Qualifikationsrunde der Conference League zu überstehen. Das frühzeitige Aus wäre neben dem finanziellen Aspekt auch sportlich bitter. In den beiden bisherigen Austragungen des UEFA-Wettbewerbs hat Basel beide Mal nicht nur die Gruppenphase, sondern jeweils auch die K.o.-Runde erreicht.
Die Aufgabe, zwei Tore gutzumachen, ist schwierig, aber nicht unlösbar. In den bisherigen Spielen war zu sehen, dass sich die Basler nach den vielen, noch nicht ersetzten Abgängen über den Sommer erst wieder finden müssen. Zwar schoss sich das Team beim 5:2 gegen Winterthur am Sonntag den Frust etwas von der Seele. Auch in dieser Partie präsentierten sich die Rot-Blauen aber phasenweise äusserst instabil und verunsichert. Tobol hingegen konnte seine Meisterschaftspartie verschieben und blickt nun dem neuerlichen Duell mit dem FCB ausgeruht entgegen.
Bitter wäre das Ausscheiden aus Basler Sicht ausserdem, weil mit Derry City aus Irland oder Kupio aus Finnland auch in der nächsten Runde ein schlagbarer Gegner warten würde. Das Hinspiel verloren die Finnen im eigenen Stadion 1:2.
Anders als das Hinspiel wird die Partie in Kasachstan nicht im Schweizer Fernsehen übertragen. Weder SRF noch «Blue» haben die TV-Rechte. Diese liegen beim schwedischen Streaming-Unternehmen «Solidsport». Um die Partie zu schauen, müssen aber 15 Euro bezahlt werden. Das Spiel der Luzerner wird hingegen in voller Länge auf SRF2 übertragen.
Während Basel im Rückspiel einen Rückstand wettmachen muss, kann Luzern das Heimspiel etwas überraschend mit einem Vorsprung in Angriff nehmen. Nach frühem Rückstand (4. Minute) drehten die Innerschweizer die Partie gegen Djurgarden und setzten sich 2:1 durch.
Damit bietet sich dem FCL die grosse Chance, vor heimischem Publikum in die nächste Runde einzuziehen – eine Rarität in den letzten Jahren. Bei neun Europacup-Duellen seit 2010 gelang dies nur einmal, und zwar 2019 gegen Klaksvik von den Färöern. Um den zweiten Erfolg klarzumachen, genügt daheim ein Unentschieden.
Auch die Luzerner würden in der nächsten Runde mit Hibernian Edinburgh oder Inter Club d'Escaldes aus Andorra auf einen alles andere als übermächtigen Gegner treffen. Das Hinspiel verloren die Schotten auswärts 1:2. (nih/sda)