«Bei jedem Telefonklingeln wissen wir, dass es das Spital sein könnte, das uns sagt, dass Jules tot ist», sagte Philippe Bianchi in einem Exklusivgespräch der italienischen Zeitung «La Gazzetta dello Sport». Die Ärzte hätten ihnen gesagt, dass noch nie jemand einen so schweren Unfall überlebt habe und es an Wunder grenze, dass ihr Sohn noch lebe.
«Es gibt Momente, in denen ich Jules anschaue, ohne eine Schramme im Bett liegend, und ihm am liebsten einen Klaps auf die Wange geben und sagen würde: ‹Los, steh auf, warum liegst du da? Lass uns Japan verlassen, Jules, fahren wir nach Hause›», erzählte Philippe Bianchi.
Wie der Rest der Familie und enge Freunde war er auf dem schnellsten Weg nach Yokkaichi gereist. Dort kämpft sein 25-jähriger Sohn seit seinem Unfall am 5. Oktober gegen Ende des Grand Prix von Japan in Suzuka um sein Leben. Der Franzose erlitt schwerste Schädelverletzungen. Das wahre Ausmass der Schädigungen ist nicht ersichtlich.
«Es ist hart, in einer Woche ist das Leben unserer Familie zerstört worden», sagte der Vater von Bianchi: «Was machen wir, wie machen wir das hier, weit weg von allem? Wir durchleben einen Albtraum.»
Kraft gibt der Familie nicht nur das ungebrochene Vertrauen in die Stärke von Jules Bianchi, sondern auch die riesige Anteilnahme. «Ich habe noch nie etwas Ähnliches gesehen», sagte Philippe Bianchi. «Wir sind sicher, dass all diese Liebe, diese Energie, dass Jules das fühlen kann.»
«Er ist sehr schwer verletzt, aber sein Zustand ist stabil», erklärte er. Einen Tag scheine es etwas besser, einen anderen etwas schlechter zu gehen. «Die Ärzte sagen nichts, der Schaden durch den Aufprall war gross, aber sie wissen nicht, wie es sich entwickeln wird.» (si/apa)