Nach mehr als 40 Jahren findet erstmals wieder ein Rennen in Las Vegas statt. Im November wird die Formel 1 in der US-amerikanischen Wüstenstadt Halt machen. Las Vegas ist somit neben Miami und Austin die dritte amerikanische Stadt, in der diese Saison ein Rennen stattfindet. 1981 und 1982 hatte es zuletzt jeweils ein Rennen auf dem Parkplatz des bekannten Caesars-Palace-Hotels gegeben.
Derzeit wird an einer neuen Rennstrecke gearbeitet, die quer durch «Sin City» führen soll – selbstverständlich vorbei an den grossen Hotels, Casinos und sonstigen Sehenswürdigkeiten wie der Konzerthalle Sphere und dem Nachbau des Pariser Eiffelturms.
Namhafte Luxus-Hotels wie das Mirage, das Bellagio und der Ceasars Palace liegen an der Strecke, ebenso wie zahlreiche andere Bars, Restaurants und Clubs. Doch gerade mit diesen Etablissements an der Rennstrecke liegt die Formel 1 gerade im Clinch. Wenig überraschend geht es dabei um eine Menge Geld.
One step closer to completion 😎
— F1 Las Vegas (@F1LasVegas) July 24, 2023
The framing is up for our larger-than-life F1 LED screen that will sit on the roof of the Paddock building. #LasVegasGP #F1 pic.twitter.com/C0KqKcOkrr
Die Formel 1 hat nun den Veranstaltungsorten entlang der geplanten Rennstrecke gedroht: Sollten sie nicht horrende Gebühren bezahlen, würde die Formel 1 die Sicht auf das Rennen blockieren. Das berichtet die US-amerikanische Zeitung «New York Post». Die Verantwortlichen auf Seiten der Formel 1 verlangen angeblich Millionen.
Für die Lizenzrechte sollen die Veranstaltungsorte entlang der Strecke 1500 Dollar pro Besucher:in bezahlen. Ein Restaurant oder ein Club mit 1500 Plätzen müsste demnach ganze 2,25 Millionen Dollar an die Formel 1 abtreten. Dabei ist es offenbar egal, wie viele Gäste tatsächlich von den Dachterrassen, Balkonen oder Essbereichen aus eine Sicht auf das Motorsportereignis hätten.
Eine Quelle berichtet, dass die Formel 1 mit konkreten Konsequenzen gedroht hat, sollten die Restaurants und Hotels sich weigern, diese Kosten zu tragen. So sollen in diesem Fall Hindernisse wie Barrikaden, Bühnen und Flutlichter vor den Etablissements aufgebaut werden, um den Zuschauenden die Sicht auf das Rennen zu verderben.
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— F1 Las Vegas (@F1LasVegas) July 25, 2023
Damit nicht genug: Die Verantwortlichen der Formel 1 sollen ausserdem Warnungen ausgesprochen haben, Scheinwerfer auf die Zuschauerbereiche von nicht lizenzierten Veranstaltungsorten zu werfen. Damit sollen die Zuschauer:innen geblendet werden, die einen Blick auf das in der Nacht stattfindende Rennen werfen möchten. Die Briefe, die die Formel 1 an Lokale entlang der Rennstrecke geschickt haben soll, werden von der Quelle der «New York Post» mit Drohungen von Mafia-Bossen verglichen. Zusätzlich sorgt für Ärger, dass einige Strassen aufgrund von Bauarbeiten bereits im Vorfeld des Rennens lange gesperrt werden und somit die Zufahrt zu gewissen Lokalen versperren.
Nun besteht unter Fans die Sorge, dass die horrenden Preise an die Gäste weitergegeben werden. In Monaco seien die Preise zwar vergleichbar hoch, doch da Las Vegas noch nicht eine so etablierte Strecke ist, sollten auch weniger reiche Formel-1-Fans erreicht werden. Die Besitzer der Formel 1 von Liberty Media, die auch für die Vermarktung zuständig sind, haben sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäussert.
Zweitens: früh dran mit diesen Abklärungen sind sie nicht gerade...