In den Qualifyings an den bisherigen Grand-Prix-Wochenenden war der Kampf um die besten Startplätze fast ausnahmslos eine Angelegenheit mit äusserst knappen zeitlichen Abständen. Doch nun das: Norris war in Spielberg mit seiner Bestzeit über eine halbe Sekunde schneller als sein erster Verfolger, Charles Leclerc im Ferrari. Hinter dem Monegassen reihten sich die Teamgefährten der ersten zwei ein, WM-Leader Oscar Piastri und Lewis Hamilton. Weltmeister Max Verstappen muss sich im Heimrennen des Teams Red Bull mit Startposition 7 zufrieden geben.
Norris, der oft in der entscheidenden Phase der Qualifikation nicht die erwartete Leistung abrufen konnte, zeigte sich diesmal vollends auf der Höhe seiner Aufgabe. Der ungewohnt grosse Vorsprung ist aber wohl auch dem Umstand geschuldet, dass einige Fahrer ihren letzten Versuch, die Rundenzeit zu verbessern, abbrechen mussten. Nach einem Dreher des Franzosen Pierre Gasly im Alpine waren sie alle zur Temporeduzierung aufgefordert. Zu den betroffenen Fahrern zählte auch Verstappen.
Einen gelungenen Auftritt legte Gabriel Bortoleto im einen Auto des Teams Sauber hin. Der junge Brasilianer schaffte mit Platz 8 erstmals den Sprung in die ersten zehn der Startaufstellung – und auch als erster Fahrer des Zürcher Teams in diesem Jahr. Bortoleto schuf sich damit eine sehr gute Ausgangslage, am Sonntag seine ersten WM-Punkte zu holen.
Auch die für den Abstecher in die Steiermark vorgenommenen Neuerungen am Auto, diesmal im Bereich des Diffusors und des Heckflügels, zeigten also ihre erhoffte Wirkung – wenigstens am einen Wagen. Nico Hülkenberg vermochte von den neuerlichen Anpassungen nicht zu profitieren. Der Deutsche kam im anderen Auto der Equipe aus Hinwil nicht über Startplatz 20 hinaus.
Ein umfangreiches Paket an neuen Teilen an den beiden Autos hatten sie bei Sauber vor vier Wochen im Grossen Preis von Spanien zum Einsatz gebracht. Hülkenberg war im Rennen in Montmeló auf Platz 5 gefahren. (nih/sda)