In der NHL kommt es kurzfristig nicht mehr zu einem Lockout. Die Liga und die Spielergewerkschaft (NHL Players Association / NHLPA) haben sich auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (Collective Bargaining Agreement / CBA) geeinigt.
The NHL and NHLPA have agreed on a new CBA. It is a four-year deal that begins after next season.
— Nick Cotsonika (@cotsonika) June 27, 2025
Bottom line: At least five more years of labor peace. pic.twitter.com/oGPg78tz0B
Das aktuelle CBA läuft noch bis Mitte September 2026, danach tritt der neue Vertrag bis mindestens 2030 in Kraft. Wir fassen für dich die wichtigsten Veränderungen zusammen.
Die Regular Season in der NHL soll ab der Saison 2026/27 von 82 auf 84 Spiele verlängert werden. Dafür soll die Pre-Season mit Testspielen verkürzt werden. Neu soll die Saison statt Anfang Oktober jeweils schon Ende September beginnen und die Pre-Season auf vier Testspiele pro Mannschaft beschränkt werden. Spieler mit mehr als 100 NHL-Spielen dürfen zudem höchstens in zwei der vier Testspiele eingesetzt werden.
In der aktuellen Version des CBA war die Maximallänge eines Spielervertrags auf acht Jahre beschränkt, sofern der Spieler beim Klub unterschrieb, bei dem er bereits unter Vertrag stand. Bei Unrestricted Free Agents (UFAs), die bei einem neuen Klub unterschrieben, war die Maximaldauer auf sieben Jahre beschränkt. Im neuen CBA wird die maximale Vertragsdauer um ein weiteres Jahr reduziert. Teams können ab Sommer 2026 bei Vertragsverlängerungen dann noch maximal sieben Jahre anbieten. UFAs können für maximal sechs Jahre unterschreiben.
Gehaltsaufschub (salary deferral) ist im neuen CBA zudem nicht mehr erlaubt. Der Mindestlohn soll bis zum Ende dieses Kontrakts auf eine Million Dollar steigen (in der Saison 2024/25 lag der Mindestlohn bei 775'000 Dollar).
Bislang konnten die Teams den Spielern die fast gesamte Summe ihrer Verträge in Unterschriftsboni auszahlen. Der Basislohn musste lediglich auf dem Level des Liga-Mindestlohns sein. Das hatte für beide Parteien Vorteile: Die Spieler profitierten bei den Steuern und konnten früher eine grössere Summe Geld investieren. Für die Teams war es einfacher, die Spieler gegen Ende eines Vertrags auszukaufen, wenn der Basislohn tiefer ist.
Neu dürfen maximal 60 Prozent des jährlichen Cap Hits als Unterschriftsbonus ausgezahlt werden. Verdient ein Spieler zehn Millionen jährlich, dürften also nur bis zu sechs Millionen als Unterschriftsbonus ausgeschüttet werden.
Der neue Gesamtarbeitsvertrag wird zudem ein neues Reglement enthalten, wie der Salary Cap in den Playoffs gehandhabt werden soll. Bislang gab es während den Playoffs keine Gehaltsobergrenze. Das wurde von den Teams teilweise missbraucht, indem sie sich an der Trade-Deadline mit zusätzlichen Spielern verstärkten und verletzte Spieler länger pausieren liessen, sodass sie erst auf die Playoffs zurückkamen.
Dafür soll es den Teams neu während der ganzen Saison erlaubt sein, einen Emergency Back-Up Goalie (EBUG) im Kader zu haben. Dieser dritte Goalie würde einspringen, wenn beide Torhüter einer Mannschaft innert kürzester Zeit ausfallen würden.
Die Spieler erhalten unter dem neuen CBA bessere Krankenversicherungen. Auch nach dem Ende der aktiven Spielerkarriere erhalten Ex-NHL-Profis Zuschüsse, um ihre Krankenversicherung bezahlen zu können. Daneben dürfen die Teams ab der Saison 2026/27 den Spielern keinen Dresscode mehr vorschreiben, wenn sie vor den Spielen im Stadion ankommen oder dieses nach dem Spiel verlassen.