Die Young Boys verteidigten ihre Stellung in der Super League. Im Spitzenspiel in Basel kam der Leader zu einem diskussionslosen 2:0-Erfolg. Die Frage, ob die erste Heimniederlage seit fast zwei Jahren ein Unfall gewesen war oder vielleicht doch mehr, beantworteten die Young Boys eindeutig. Drei Tage nach dem matten Auftritt gegen Servette zeigte der Schweizer Meister, dass er auch nach drei Jahren Dominanz noch hungrig und die Nummer 1 der Super League ist.
Die erste halbe Stunde war eine Machtdemonstration. Die Berner Spieler waren überall auf dem Feld einen Schritt schneller als die Basler. Sie eroberten, kombinierten und düpierten im St. Jakob-Park. Nach dieser Druckphase, die einen markanten Qualitätsunterschied aufzeigte, mussten die Basler froh sein, nur mit 0:2 zurückzuliegen. FCB-Keeper Heinz Lindner verhinderte Schlimmeres – genauso wie der Videoschiedsrichter, der Referee Sandro Schärer half einen Penalty für YB richtigerweise zurückzunehmen.
Bei den beiden Gegentreffern war Lindner chancenlos. Das 0:1 in der 12. Minute zeigte gut, was die beiden Mannschaften an diesem Abend trennte. Auf der einen Seite die beiden Basler Eray Cömert und Timm Klose, die zögerlich und ungeschickt verteidigten, auf der anderen Seite Meschak Elia, der von den Unzugänglichkeiten der beiden Innenverteidiger profitierte und den Ball kompromisslos volley in die nahe Ecke drosch. Acht Minuten später überraschten die Berner den Gegner mit einer Eckball-Variante, die Jean-Pierre Nsame mit seinem sechsten Saisontreffer abschloss.
Basel, das mit der Referenz von drei Siegen in Folge zum Spitzenspiel angetreten war, hatte die eine oder andere Druckphase. Doch die Kontrolle entglitt dem Meister nie, dafür hätte der FCB länger mit der gleichen Intensität spielen müssen wie in den allerletzten Minuten. Nun liegt die Mannschaft von Ciriaco Sforza in der Tabelle wieder acht Verlustpunkte hinter YB.
Basel - Young Boys 0:2 (0:2)
SR Schärer.
Tore: 12. Elia 0:1. 20. Nsame (Zesiger) 0:2.
Basel: Lindner; Widmer, Cömert, Klose, Jorge (62. Padula); Zuffi (72. Marchand), Frei; Zhegrova (72. Van Wolfswinkel), Kasami, Pululu (52. von Moos); Cabral.
Young Boys: von Ballmoos; Hefti, Camara, Zesiger, Lefort; Fassnacht (91. Siebatcheu), Martins, Aebischer (85. Rieder), Ngamaleu (72. Gaudino); Elia (85. Garcia), Nsame.
Bemerkungen: Basel ohne Xhaka und Stocker (beide verletzt). Young Boys ohne Lustenberger, Sierro, Spielmann, Lauper, Mambimbi und Petignat (alle verletzt). Verwarnungen: 38. Jorge (Foul). 57. Hefti (Foul). 76. Martins (Foul). 89. Zesiger (Foul). 93. Nsame (Foul).
St. Gallen und Lugano lieferten sich in der nebligen Ostschweiz und bei tiefen Temparaturen einen ausgeglichenen Kampf. Er hätte 3:3 ausgehen können, endete aber torlos.
Chancen zu Treffern gab es in der intensiven Partie beidseits zuhauf. Aber entweder sündigten - vor allem die Tessiner - im Abschluss oder der St. Galler Torhüter Zigi vereitelte die besten Abschlussversuche der konterstarken Luganesi. Lukas Görtler, trotz seiner Knie-Innenbanddehnung, und der Franzose Youan besassen die besten Möglichkeiten der Ostschweizer, der Kongo-Schweizer Lungoyi war bei den Tessinern zu wenig effizient.
Ohne den 18-jährigen Abwehrchef Leonidas Stergiou, der kurzfristig wegen Übelkeit passen musste und durch Yannis Letard ersetzt wurde, startete St. Gallen vehement. Die Ostschweizer powerten, pressten und kamen zu einigen Torszenen. Lugano igelte sich ein, machte die Räume eng, nutzte aber jede Balleroberung zu schnellen Kontern. Diese Gegenstösse waren brandgefährlich. Vor allem Lavanchy, der einmal alleine vor Zigi auftauchte und Lungoyi, der nach einer mustergültigen Kombination nur die Latte traf, kamen schon vor der Pause zu zwei klaren Torchancen, die ungenutzt blieben. St. Gallen blieb im fünften Spiel in Folge unbezwungen.
St. Gallen - Lugano 0:0
SR Schnyder.
St. Gallen: Zigi; Kräuchi, Letard (85. Staubli), Fazliji, Muheim; Quintillà; Görtler, Ruiz (73. Stillhart); Guillemenot (73. Traoré); Youan, Kamberi (59. Babic).
Lugano: Baumann; Kecskes, Maric, Facchinetti; Custodio; Lavanchy, Guidotti (16. Macek, 85. Monzialo), Lovric, Guerrero; Bottani (73. Sabbatini), Lungoyi (73. Ardaiz).
Bemerkungen: St. Gallen ohne Duah (Isolation), Stergiou, Fabiano, Lüchinger und Gonzalez (alle verletzt oder krank), Nuhu und Campos (nicht im Aufgebot). Lugano ohne Daprela, Gerndt, Covilo und Oss (alle verletzt oder krank). 27. Lattenschuss von Lungoyi. Verwarnungen: 67. Fazliji, 83. Görtler, 89. Ardaiz (alle Foul). (pre/sda)