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Cristiano Ronaldo – Achterbahn der Gefühle, Rekordjagd und am Ende ein Maulkorb

Es lief nicht alles nach dem Gusto von Cristiano Ronaldo – am Ende war er aber der Held.
Es lief nicht alles nach dem Gusto von Cristiano Ronaldo – am Ende war er aber der Held.Bild: EPA/LUSA

Cristiano Ronaldo – Achterbahn der Gefühle, Rekordjagd und am Ende ein Maulkorb

Was war das für ein Spiel in Lyon! Dreimal führte Ungarn gegen Portugal und trotzdem endete das Spiel 3:3-unentschieden. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit dem Doppeltorschützen Cristiano Ronaldo, der am Ende nichts sagen durfte.
22.06.2016, 23:2723.06.2016, 12:08
Janick Wetterwald
Janick Wetterwald

Mit zwei Unentschieden gehen die Portugiesen in das letzte Gruppenspiel. Während Gegner Ungarn bereits sicher im Achtelfinal steht, braucht Portugal mindestens einen weiteren Punkt, um die Qualifikation für die K.o.-Phase zu schaffen. Am Ende reicht es zum dritten Unentschieden und dem Einzug unter die letzten 16 Mannschaften des Turniers.  

Erleichterung pur bei den Fans – Portugal hat das Achtelfinal-Ticket im Sack.
Erleichterung pur bei den Fans – Portugal hat das Achtelfinal-Ticket im Sack.Bild: EPA/LUSA

Bei diesem 3:3 erlebt «CR7» ein wahres Auf und Ab der Gefühle:

Pechvogel 

Nach einem Eckball von Ungarn befreit der Superstar mit dem Kopf mittels einer Bogenlampe. Sein Teamkollege versucht ebenfalls mit dem Kopf zu befreien, doch der Ball landet bei Zoltan Gera und der schiesst das 1:0 für Ungarn.

Unglückliche Befreiungsaktion von Ronaldo.
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Traumpass

Kurz vor der Pause gelingt Portugal der wichtige Ausgleich. Dabei spielt «CR7» bereits eine bedeutende Rolle: Er lanciert mit einem genialen Pass Nani, dieser versenkt das Leder im kurzen Eck. 

Ronaldo auf Nani – 1:1.
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Kalte Dusche

Nur zwei Minuten nach Anpfiff der zweiten Halbzeit ist Portugal wieder im Rückstand.

Das 2:1 für Ungarn.
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Ronaldo erlebt das Gegentor hautnah: Er steht beim Freistoss von Balazs Dzsudzsak in der Mauer. Neben ihm lenkt ein Teamkollege den Ball ins portugiesische Tor.

Dzsudzsak trifft – Ronaldo in der Mauer machtlos. 
Dzsudzsak trifft – Ronaldo in der Mauer machtlos.
Bild: Max Rossi/REUTERS

Traumtor – die Erlösung

Endlich hat «CR7» sein erstes Tor an dieser EM. Er macht es, wie es sich für einen Star gehört – locker lässig mit der Hacke. Aber schaut selbst:

Traumtor von Cristiano Ronaldo!
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Der ganz grosse Frust

Balazs Dzsudzsak macht für Ungarn den Doppelpack und schiesst sein Team zum dritten Mal in Führung. Das ist zu viel für «CR7» – der Frust muss raus. 

«Gibt's doch gar nicht!», denkt sich hier wohl Ronaldo.streamable

Doppelpack und Achtelfinal

Nach dem Frust folgt die grosse Freude. Mit seinem zweiten Tor stellt Ronaldo das Score auf 3:3 und dabei bleibt es bis zum Schluss.

Das wichtige 3:3 für Portugal!
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Mit diesem Unentschieden zieht Portugal ins Achtelfinal ein. Da wartet ein harter Brocken: Cristiano Ronaldo und Co. treffen auf Kroatien. Macht CR7 aber da weiter, wo er aufgehört hat gegen Ungarn, müssen sich die Portugiesen nicht fürchten.

Der Knoten bei Ronaldo ist geplatzt!
Der Knoten bei Ronaldo ist geplatzt!Bild: EPA/LUSA

Rekorde geknackt und Maulkorb erhalten

Am Ende war Cristiano Ronaldo der Mann des Spiels: Zwei Tore und ein Assist stehen nach dem Spiel gegen Ungarn auf seinem Konto. Dazu kommen aber auch noch zwei EM-Rekorde:

  • Mit seinem 17. Spiel an einer EM wird Cristiano Ronaldo alleiniger Rekordhalter was Einsätze an einer EM-Endrunde betrifft. Der 31-Jährige übertraf damit Edwin van der Sar und Lilian Thuram, die beide von 1996 bis 2008 16 Mal zum Einsatz kamen.
  • Zudem ist Ronaldo auch der erste Spieler, der an vier Endrunden mindestens ein Tor erzielte. Der Stürmerstar der Portugiesen erzielte der Reihe nach zwei (2004), eines (2008), drei (2012) und bis jetzt zwei (2016) Tore. Die insgesamt acht Treffer bringen ihn hinter Michel Platini (9) auf den zweiten Platz der ewigen EM-Torschützenliste.
Ronaldo schrieb heute EM-Geschichte.
Ronaldo schrieb heute EM-Geschichte.
Bild: ROBERT GHEMENT/EPA/KEYSTONE

Ronaldo wurde zum Mann des Spiels gewählt und musste darum automatisch an der Pressekonferenz nach dem Spiel erscheinen. Fragen an den portugiesischen Star liess die UEFA aus bisher ungeklärten Gründen keine zu. Als einzelne Journalisten ihre Fragen einfach in den Raum hineinriefen, deutete Ronaldo auf den portugiesischen Medienchef und sagte: «Die haben das entschieden, nicht ich.» 

Am Mittwochnachmittag sorgte CR7 beim Spaziergang der portugiesischen Mannschaft für Aufruhr: Als ein Reporter zu ihm durchdrang, um ihm eine Frage zu stellen, warf der Portugiese kurzerhand das Mikrofon in einen nahegelegenen See. Vielleicht hat diese Aktion etwas mit dem Maulkorb zu tun.

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