Sport
Fussball

Klopp verlässt Liverpool und wird beim Abschied emotional

Jurgen Klopp, manager of Liverpool Liverpool v Wolverhampton Wanderers, Premier League, Football, Anfield, Liverpool, UK - 19 May 2024 EDITORIAL USE ONLY No use with unauthorised audio, video, data, f ...
Jürgen Klopp sagt Anfield Road auf Wiedersehen.Bild: www.imago-images.de

Klopp sagt Anfield Road Tschüss – natürlich wurde es emotional

Der FC Liverpool und Jürgen Klopp haben sich am Sonntag voneinander verabschiedet – und natürlich übermannten die Emotionen den Deutschen. In seiner Rede rief Klopp die Fans auch dazu auf, positiv in die Zukunft zu blicken.
20.05.2024, 04:20
Benjamin Zurmühl / t-online
Mehr «Sport»
Ein Artikel von
t-online

«Ab jetzt bin ich einer von euch», sagte Jürgen Klopp am Sonntagnachmittag über das Stadionmikrofon an der Anfield Road. Der 56-Jährige ist nicht mehr Trainer des FC Liverpool, er ist Fan. Das wollte Klopp den mehr als 60'000 Zuschauern im Stadion mitteilen.

Und als echter Fan der «Reds» stimmte er direkt einen Fangesang an. Zur Melodie des Songs «Live is Life» von Opus sang er mit einem breiten Grinsen «Arne Slot, Na-na-na-na-na». Arne Slot, das ist Klopps Nachfolger in Liverpool. Offiziell gemacht hat das Liverpool noch nicht. Feyenoord Rotterdam, Slots aktueller Klub, hingegen schon. Und auch Klopp selbst hatte in den vergangenen Wochen mehr als nur angedeutet, dass der Niederländer sein Nachfolger wird.

Dass der deutsche Erfolgstrainer im Moment seines Abschieds an andere denkt, war eine bewusste Entscheidung. Denn auch in seiner Rede versuchte Klopp, nicht zu viel an gestern zu denken. Er schwärmte von den Fans, von den Trainingsanlagen, von der Stimmung im Klub. Klopp stellte klar, dass er volles Vertrauen in die Zukunft hat – und wünschte sich das auch von den Fans. Statt Trauer sollte Vorfreude das Gefühl sein, mit dem die Menschen in Liverpool in die kommenden Wochen gehen, ehe die neue Saison anfängt.

Ein Trainer im Spielmodus

Mit den 90 Minuten zuvor hatte Klopp bereits den Grundstein dafür gelegt. Gewohnt temporeich und intensiv spielte Liverpool den Gast aus Wolverhampton an die Wand. Das 2:0-Endergebnis war ein schmeichelhaftes für die «Wolves», die bei einer besseren Chancenverwertung auch gut und gerne sechs Tore hätten kassieren können.

epaselect epa11353845 Liverpool manager Jurgen Klopp (L) hugs with Virgil van Dijk (C) of Liverpool after his very last game for Liverpool after the English Premier League soccer match of Liverpool FC ...
Jürgen Klopp mit seinem Captain Virgil van Dijk.Bild: keystone

«Ich bin im Spielmodus», hatte Klopp unmittelbar vor dem Anpfiff bei Sky gesagt: «Die Menschen haben es »The last dance« genannt – also lasst uns tanzen.» Er behielt recht.

Klopp tanzte nicht nur mit seinen Spielern und den Fans im Stadion, er tanzte auch mit Freunden, Wegbegleitern und Familienmitgliedern, die alle gekommen waren. Dem Mann des Tages war die ganze Aufmerksamkeit gar nicht recht. «Ich denke nicht, dass ich irgendjemanden diese Situation wünsche. Es ist sehr schwierig, das als Mensch zu verarbeiten. Jeder singt meinen Namen – ich bin nicht sicher, dass wir dafür gemacht sind», sagte der Schwarzwälder.

«I'll never walk alone again»

Die Distanz, die er aufbringen wollte, sie fiel ihm schwer. Die Emotionen übermannten ihn immer wieder. Sei es in einem einsamen Moment ohne Zuschauer vor dem Anpfiff oder beim Singen von «You'll never walk alone», der Vereinshymne, vor dem Anpfiff. Es war ein durch und durch bewegender Nachmittag für «The Normal One», den «Normalen».

«Ich bin so glücklich, ich kann es nicht glauben. Ich bin so glücklich über die Atmosphäre, über das Spiel, darüber, Teil dieser Familie zu sein, und über uns, wie wir diesen Tag feiern», erklärte Klopp in seiner Rede nach dem Spiel.

Diesen Tag, den wird der 56-Jährige nie vergessen. Er hat es nicht nur geschafft, sich würdig und emotional von seinem englischen Herzensverein zu verabschieden. Er hat es auch geschafft, für sich als Fan den Grundstein für die Zukunft zu legen. Den passenden Pullover trug er bereits. Es war ein roter Hoodie mit der Aufschrift: «I'll never walk alone again» – «Ich werde nie mehr allein gehen».

Sport Bilder des Tages Football - FA Premier League - Liverpool FC v Wolverhampton Wanderers FC LIVERPOOL, ENGLAND - Saturday, May 18, 2024: Liverpool s manager J�rgen Klopp after the FA Premier Leagu ...
Jürgen Klopp verlässt Liverpool als absolute Legende.Bild: www.imago-images.de

Verwendete Quellen:

  • TV-Übertragung bei Sky
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Explorer123
20.05.2024 07:09registriert Februar 2024
Sich mit soviel Hingabe für den Verein und soviel Würde zu verabschieden, sagt bereits alles über den Menschen und den Trainer.
Was er alles geleistet hat (man bedenke nur den Zustand des Vereins als er kam und wo sie heute sind), zollt enormen Respekt und Dankbarkeit.
Alles Gute Kloppe !
1023
Melden
Zum Kommentar
avatar
Geff Joldblum
20.05.2024 06:34registriert August 2019
Klopp und Streich - das ist zu viel für ein Jahr 😥
914
Melden
Zum Kommentar
avatar
Androider
20.05.2024 06:19registriert Februar 2014
Einfach ein unglaublicher Mensch! Er wird nicht nur Liverpool, sondern der ganzen Fussballwelt fehlen. Deshalb: Danke Jürgen!
843
Melden
Zum Kommentar
16
Der Verband, der eine Fahrerin verlor: die Rolle von Swiss Cycling beim tödlichen Unfall
Radrennen der Juniorinnen sind oft chaotisch und unübersichtlich. Nun gibt es Hinweise, dass der Schweizer Radverband schneller als angenommen bemerkt hat, dass Muriel Furrer nicht mehr im Rennen ist. Dennoch wurde die Zürcherin wohl eine Stunde nicht gefunden.

120 Fahrerinnen nehmen am vorletzten Donnerstag, 26. September, um 10.00 Uhr das WM-Rennen der Juniorinnen in Uster in Angriff. Nach einer Runde um den Greifensee führt die Strecke in die Ortschaft Binz auf der Ostseite des Pfannenstiels. Es ist die erste Steigung, mit 137 Höhenmetern auf 1,5 Kilometern. Und sie führt zu einer ersten Selektion, die das Rennen unübersichtlich macht. Kurze Zeit später stürzt Muriel Furrer in einem Waldstück in einer Abfahrt beim Weiler Schmalzgrueb in einer Linkskurve.

Zur Story