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WM-Qualifikation: Die Schweizer Nati schlägt Nordirland mit 2:0

From left, Switzerland's midfielder Christian Fassnacht, Switzerland's midfielder Denis Zakaria, Switzerland's forward Breel Embolo and Switzerland's midfielder Renato Steffen cele ...
Die Nati bejubelt das 2:0 durch Christian Fassnacht.Bild: keystone

«Den Sieg haben wir uns verdient» – die Schweiz schlägt Nordirland überzeugend

Die Schweiz erfüllt in Genf gegen Nordirland die Pflicht und hat dank dem 2:0-Sieg in der Gruppe C der WM-Qualifikation zumindest Platz 2 fast auf sicher. Steven Zuber kurz vor der Pause und Christian Fassnacht in der Nachspielzeit erzielen die Tore.
09.10.2021, 20:0010.10.2021, 12:40
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Ein Geduldspiel hatten die Schweizer erwartet, und ein Geduldspiel ist es geworden – zumindest bis in die Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Dann, nach 313 torlosen Minuten in der WM-Qualifikation, brach Steven Zuber nach Zuspiel von Breel Embolo den Bann. Gegen früh dezimierte Nordiren war der erste Sieg im dritten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Murat Yakin nicht mehr in Gefahr. Weil Christian Fassnacht in der 91. Minute noch ein zweites Tor gelang, spiegelte das Resultat am Ende den einseitigen Spielverlauf immerhin ein wenig.

«Wir wussten, dass sie hinten rein stehen werden. Wir haben sehr gut begonnen und ich bin stolz auf die Mannschaft für eine gute Leistung. Einzig die Chancenauswertung war mangelhaft. Dafür haben wir zu null gespielt. Nach der roten Karte gingen sie auf, wir hatten mehr Platz. Das Spiel haben wir total verdient gewonnen.»
Xherdan Shaqiri, Captain Schweiz

Mit nun sechs Punkten Vorsprung auf Nordirland und noch drei ausstehenden Spielen ist den Schweizern zumindest die Teilnahme an den Playoffs im nächsten März fast sicher. Ziel bleibt aber der Gruppensieg und die direkte Qualifikation. Im Fernduell mit Italien können die Schweizer am Dienstag mit einem Sieg in Litauen zum Europameister aufschliessen, ehe es dann am 12. November in Rom zum «Final» um Platz 1 kommt.

Schweiz mit fünf Wechseln

Murat Yakin wechselte im Vergleich zum 0:0 vor einem Monat in Belfast die halbe Mannschaft aus. Er besetzte vor allem die Offensive völlig neu. Xherdan Shaqiri, Renato Steffen, Steven Zuber und Breel Embolo verdrängten Ruben Vargas und Christian Fassnacht auf die Bank; ausserdem fehlten der gesperrte Fabian Frei und der verletzte Haris Seferovic.

Zakaria gesperrt, Akanji verletzt
Die Schweizer mussten den 2:0-Sieg gegen Nordirland personell teuer bezahlen. Denis Zakaria wurde zwei Minuten vor dem Ende beim Stande von 1:0 wegen eines Gerangels mit einem Nordiren verwarnt. Damit ist der Mittelfeldspieler am Dienstag in Litauen gesperrt.

Zumindest fraglich ist der Einsatz im Baltikum gegen den Tabellenletzten von Manuel Akanji. Der Abwehrchef wurde kurz nach der Pause mit Adduktorenproblemen ausgewechselt. «Er hatte schon früh Schmerzen», so Yakin. Die schwere der Verletzung soll bis am Sonntag bekannt werden. Auch Kevin Mbabu musste angeschlagen ausgewechselt werden.

Yakin liess nach dem Spiel durchblicken, dass er einen weiteren Spieler nachnominieren wird. (sda)

Die Veränderungen machten sich von Beginn weg positiv bemerkbar. Die Schweizer starteten mit viel Tempo und Druck. Es war ihr Pech, dass der VAR schon in der 6. Minute einen Treffer von Denis Zakaria aus rund 25 Metern annullieren liess, weil am Ursprung der Aktion Mbabu hauchdünn im Offside gestanden hatte.

«Sie haben uns das Leben sehr schwer gemacht. Wir haben die Räume sehr gut besetzt und schnell nach vorne gespielt, das war der Unterschied zum letzten Spiel.»
Steven Zuber, Torschütze

Trotz dieser frühen Enttäuschung stürmten die Schweizer weiter. Renato Steffens Schuss wurde geblockt, Shaqiris Versuch von einem Verteidiger in Corner gelenkt. Ein weiterer Abschluss des Captains flog über das Tor. Die Nordiren gaben sich dagegen gar nicht erst die Mühe, sich am Spiel zu beteiligen. Sie verteidigten beherzt mit ihrer Fünfer-Abwehrreihe.

Destruktive Gäste

Aber ihr Auftritt war nicht nur leidenschaftlich, er war auch destruktiv. Früh spielten sie die Karte des Zeit Schindens und nervten so Publikum und Schweizer Spieler – und bald auch Schiedsrichter Slavko Vincic. Nach 37 Minuten zeigte dieser dem Aussenverteidiger Jamal Davis wegen Spielverzögerung die Gelb-Rote Karte. Der Professional von Newcastle United hatte zuvor den Ball bei einem Einwurf während 16 Sekunden in den Händen gehalten.

Das Spiel kannte jetzt erst recht nur noch eine Richtung. Es spielte sich in der Platzhälfte der Gäste ab. Es war deshalb fast Ironie des Schicksals, dass der Schweizer Führungstreffer in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nach einem Konter über Embolo und Zuber fiel. Zuber schob nach der Vorarbeit und dem Sprint des Sturmkollegen über den halben Platz alleine vor dem gegnerischen Torhüter flach ein.

«Ich bin der Erste, der sauer ist, dass ich kein Tor gemacht habe. Da nervt mich brutal. Aber immerhin habe ich dem Team mit zwei Assists helfen können.»
Breel Embolo, Stürmer Schweiz

So verdient und logisch die Schweizer Führung war, so sehr bewies ihr Zustandekommen die Unberechenbarkeit des Fussballs. Yakin und sein Staff haben wochenlang darüber nachgedacht, wie die Schweizer im engmaschigen Abwehrdispositiv der Nordiren eine Lücke finden könnten. Und dann fiel das erlösende 1:0 trotz Überzahl nach einem nordirischen Ballverlust in der Schweizer Platzhälfte und nach einem Konter bei einer Zwei-gegen-eins-Situation.

25 Schüsse für 2 Tore

Die Führung der Schweizer änderte nichts an der Spielphysiognomie. In Unterzahl waren die Nordiren, die nun in vier von fünf Qualifikationsspielen ohne Tor geblieben sind, erst recht nicht mehr in der Lage, in der Offensive Akzente zu setzen. Angetrieben von Shaqiri, der im Zentrum der Offensive den Ballverteiler gab, und Embolo, der seine gute Form mit Rushes und Power unterstrich, waren es vielmehr die Schweizer, die zu weiteren Chancen kamen.

«Die Gruppe war intakt und zeigt Spielfreude. Wir haben gesehen, dass wir Chancen kreieren können. Den Sieg wollten wir unbedingt und den haben wir uns auch verdient. Es brauchte die Geschwindigkeit mit dem Ball, um die Räume zu öffnen und den Gegner in den Strafraum zu drücken.»
Murat Yakin, Nationaltrainer

Was fehlte, war die Präzision im Abschluss und beim letzten Pass. In dieser Disziplin sündigten sie fast alle, auch Embolo und Shaqiri, bis Fassnacht ganz zum Schluss nach Zuspiel von Embolo doch noch ein zweites Tor erzielte. 2:0! Es war das Mindeste, das den Schweizern nach einem Spiel mit 70 Prozent Ballbesitz und 25:2 Torschüsse zustand. (sda)

Schweiz - Nordirland 2:0 (1:0)
Stade de Genève, Genf. - 19'129 Zuschauer. - SR Vincic (SLO). -
Tore: 45. Zuber (Embolo) 1:0. 91. Fassnacht (Embolo) 2:0.
Schweiz: Sommer; Mbabu (81. Widmer), Akanji (53. Schär), Elvedi, Rodriguez; Zakaria, Freuler; Steffen, Shaqiri (92. Sow), Zuber (81. Fassnacht); Embolo (92. Itten).
Nordirland: Peacock-Farrell; McNair, Ballard, Cathcart, Brown (80. Ferguson), Lewis; Dallas (86. Bradley), Davis, Thompson (80. Jones), Saville; Washington (62. Magennis).
Bemerkungen: Schweiz ohne Frei (gesperrt), Kobel, Seferovic und Xhaka (alle verletzt). 4. Tor von Zakaria wegen Offside aberkannt. 37. Gelb-Rote Karte Lewis (Spielverzögerung).
Verwarnungen: 23. Lewis (Foul). 88. Bradley (Foul). 89. Zakaria (Unsportlichkeit). 89. Magennis (Unsportlichkeit). (abu/sda)

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35 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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JtotheP
09.10.2021 21:27registriert Februar 2018
Finde die gelbe Karte wegen Zeitspiel in Ordnung. Ein Spieler, welcher schon Gelb hat, sollte um so weniger auf Zeit spielen.
Dann noch das Unschuldslamm spielen.
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TanookiStormtrooper
09.10.2021 21:46registriert August 2015
Zeitspiel konsequent geahndet. Gut so!
Normalerweise fängt das Zeitspiel auch erst gegen Ende der Partie an, darum kommt es auch seltener zu roten Karten, aber wenn man ab der 1. Minute auf Zeit spielt, dann kommt so etwas eben vor.
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BigMic
09.10.2021 21:25registriert Januar 2014
Wieso soll Zeitspiel kein gelb geben Herr Ruefer? Pech, hatte er scon gelb, selberschuld...
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