Der FC Lausanne-Sport wird die kommende Saison wohl in der Super League, aber ziemlich sicher noch nicht im brandneuen Stade de La Tuilière beginnen. Wegen Verzögerungen aufgrund der Coronakrise kann die von Besitzer Ineos und der Stadt Lausanne finanzierte, 85 Millionen Franken teure Arena erst Mitte Oktober bezogen werden.
Der Challenge-League-Leader kann sich aber auf ein absolutes Schmuckstück freuen. Das Stadion am nördlichen Stadtrand in der Nähe des Flughafens Lausanne-Blécherette wird 12'600 Zuschauer fassen und mit zwei 40-Quadratmeter-Bildschirmen sowie einer LED-Beleuchtung ausgerüstet. Zusätzlich wird ein Solarkraftwerk mit einer Fläche von 4380 Quadratmetern errichtet. Neben dem Stadion wird bis 2024 ausserdem ein Trainingscampus für zehn Millionen Franken angebracht.
Als einer der letzten Bundesliga-Klubs kriegt in diesem Jahr auch der SC Freiburg endlich eine topmoderne Fussball-Arena. Am Standort Wolfswinkel in der Nähe des Flughafens ist das neue, 34'700 Zuschauer fassende SC-Stadion beinahe fertiggestellt. Im Herbst – und damit ein paar Wochen später als geplant – soll es so weit sein. Der SC Freiburg hat jedoch bereits entschieden, so lange im alten Schwarzwaldstadion zu spielen, bis wieder Fans zugelassen werden.
Um das Höhenlimit von 25 Metern einhalten zu können, musste das Spielfeld um sieben Meter abgesenkt werden. Ebenerdig laufen die Zuschauer im Mittelrang in die 131 Millionen Franken teure Arena ein, die nach Fertigstellung zu grossen Teilen mit erneuerbarer Energie versorgt wird. Ein Teil des Daches ist transparent, damit der Rasen mehr Licht bekommt. Die Tribüne für die Heimfans hinter dem Tor auf der Südseite besteht aus einem Rang, der Rest aus zwei Rängen.
Weil das 1974 erbaute Steaua-Stadion im Bukarester Stadtteil Ghencea den Ansprüchen des Meistercup-Siegers von 1986 nicht mehr genügte, wurde es 2018 abgerissen. Am selben Standort entsteht seither für 95 Millionen Euro eine neue, topmoderne Arena für 31'254 Zuschauer.
Mittlerweile ist die Stadionhülle, die in Anlehnung an das Vereinswappen von einem begehbaren Stern umgeben wird, so gut wie fertiggestellt. Im September wird der Rasen verlegt, im Oktober soll Steaua erstmals in der neuen Heimat spielen können. Während der Zeit des Neubaus trug der ehemalige Armee-Sportklub seine Heimspiele in der 55'600 Zuschauer fassenden Arena Nationala aus, die bei der EM 2021 Austragungsort dreier Gruppenspiele und eines Achtelfinals sein wird.
24 Jahre waren die Raiders in Oakland zuhause, nun ist das NFL-Team nach Las Vegas gezogen. Dort wartet eine bombastische neue Arena auf das Football-Franchise. Das Allegiant Stadium, das am Südende des berühmten Strip gleich beim Mandalay-Bay-Hotel liegt, ist schon beinahe einzugsbereit. Die Bauarbeiten an der Aussenfassade sind weitgehend abgeschlossen und auch im Innern des 65'000 Zuschauer fassenden Stadions hat der Schlussspurt begonnen.
Auch der Toiletten-Test ist bereits bestanden. Vor einer Woche wurde bei allen 1430 Toiletten in den 297 WCs gleichzeitig aufs Knöpfchen gedrückt, nebenbei liefen auch sämtliche Wasserhähne. So konnte herausgefunden werden, dass die Abwasser-Leitungen dem Harndrang von 65'000 Fans auch tatsächlich gewachsen sind. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf 1,8 Milliarden Dollar. Die Highlights: Die riesige Video-Leinwand (über 12'500 Quadratmeter) an der Aussenfassade, das Roll-in-Naturrasen-Spielfeld sowie die 26 Meter hohe Fackel aus einem 3D-Drucker zu Ehren des verstorbenen langjährigen Raiders-Besitzers Al Davis.
Am 27. August soll das Stadion offiziell eingeweiht werden. Ob bei der Heimpremiere der Raiders in der Preseason gegen die Arizona Cardinals auch Zuschauer in die Arena dürfen, steht derzeit aber noch in den Sternen. Die NFL soll am 10. September mit der neuen Saison starten. Laut dem Wirtschaftsmagazin «Forbes» drohen allen NFL-Teams Verluste von insgesamt fünf Milliarden Euro, sollte ohne Fans im Stadion gespielt werden müssen.
It's all coming together. 🏗️ pic.twitter.com/QOVw9xSdm4
— Allegiant Stadium (@AllegiantStadm) June 10, 2020
Eine neue Heimat kriegen auch die Los Angeles Rams und die Los Angeles Chargers. Bereits im November 2016 fand der Spatenstich zum Mega-Projekt statt, doch immer wieder gab es Verzögerungen. Zunächst wurden die Gesamtkosten des neuen Stadions in Inglewood auf 2,3 Milliarden Dollar geschätzt, mittlerweile geht man davon aus, dass sogar die 5-Milliarden-Dollar-Grenze überschritten wird. Damit wird das 70'240 Zuschauer fassende SoFi Stadium zum mit Abstand teuersten Sport-Stadion der Geschichte.
Der Gesamtkomplex wird rund dreieinhalbmal so gross sein wie das Disneyland und doppelt so gross wie der Vatikan. Besonders beeindruckend ist der einzigartige Video-Ring, der in der Arena aufgehängt wird. Dieser ist fast 1000 Tonnen schwer, von beiden Seiten bespielbar und verfügt über 80 Millionen Pixel sowie 260 Lautsprecher. Das gigantische Dach wird aus Ethylen-Tetrafluorethylen-Copolymer (ETFE) hergestellt, dieser Kunststoff mit geringem Eigengewicht und hoher Lichtdurchlässigkeit wurde beispielsweise auch bei der Münchner Allianz Arena für das Dach verwendet. Ein Arbeiter stürzte bei der Installation der Teile rund 20 Meter in die Tiefe und verstarb noch auf der Unfallstelle.
Eingeweiht werden soll das Sofi Stadium bereits am 14. August. Die Los Angeles Rams empfangen dann die New Orleans Saints zu ihrem ersten Testspiel in der Preseason. Wie der Event genau über die Bühne gehen wird, ist allerdings noch offen. Momentan wird darüber diskutiert, ob einige Zuschauer zugelassen werden könnten oder ob sämtliche Sitze leer bleiben müssen.