Der Fussball-Transfermarkt wird seit Jahren nicht nur von Spielern und Vereinen dominiert, sondern auch von einem Journalisten, der sich als «Transfer-Experte» weltweit einen Namen gemacht hat: Fabrizio Romano. Über seine Kanäle auf X und Instagram und TV-Auftritte hat sich Romano einen Namen gemacht als bestens vernetzter, stets top informierter Fachmann. Meldet er zu einem Transfer sein mittlerweile berühmt-berüchtigtes «Here we go!», dann kommt es meist tatsächlich zum Wechsel.
Romano ist mittlerweile eine Kultfigur, bestimmt mit seiner Berichterstattung das Geschehen fast schon mit. Doch nun könnte das Image des Italieners Risse bekommen.
⚫️🔵 Inter CEO Marotta confirms plan to open talks over new deal for Simone Inzaghi: “We love Simone and obviously we want to continue with him, we will open negotiations at the right moment”.
— Fabrizio Romano (@FabrizioRomano) February 28, 2024
“His deal expires in 2025 but he’s happy here and we’re very happy with Simone’s job”. pic.twitter.com/ozrO4NxPdg
Die dänische Tageszeitung «Tipsbladet» hat brisante Vorwürfe gegen Romano veröffentlicht: Seine Berichterstattung sei käuflich. Beispiel sei eine Äusserung zu Mittelfeldspieler Roony Bardghji vom FC Kopenhagen. Romano habe vermeldet, der 18-Jährige bekomme beim dänischen Topklub aktuell keine Einsatzzeit, weil er sich Gesprächen über eine vorzeitige Verlängerung seines bis 2025 laufenden Vertrags verweigere. Kopenhagen habe diese Meldung gegenüber der Zeitung dementiert.
Dazu führte das Blatt den dänischen Transfermarktfachmann Troels Bager Thögersen an. «Ich weiss, dass Romano in der Öffentlichkeit sehr beliebt ist», wird Thögersen zitiert. «Aber ich muss anmerken, dass er desöfteren im Auftrag von Spielerberatern handelt, von denen er seine Informationen bekommt.» Mit seiner Meldung zu Bardghji, dessen Vertrag noch bis 2025 läuft und der im Gedanken an eine Ablösesumme wohl in diesem Sommer verkauft werden müsste, solle der FC Kopenhagen unter Druck gesetzt werden.
🇸🇪 Roony Bardghji, strange case for one of best talents in Europe. From being top scorer with 10 goals for Copenhagen to… zero minutes in first games of 2024.
— Fabrizio Romano (@FabrizioRomano) February 28, 2024
Reason is that Bardghji has no intention to sign new long term deal — from the summer, he will only have 18 months… pic.twitter.com/Ywed0GVJch
Dem Blatt sollen auch Unterlagen vorliegen, die belegen würden, dass eine Romano zuzuordnende Firma selbst Vereine kontaktiert habe, mit dem Angebot, dass sie Werbung kaufen könnten. Im Gegenzug würde Romano dann ihnen über seine Social-Media-Kanäle – er hat insgesamt 47 Millionen Follower bei X und Instagram – Aufmerksamkeit zukommen lassen.
Thögersen weiter: «Das ist kein Journalismus. Das ist ein Geschäft, in dem Klubs und Berater letztendlich für Werbung bezahlen müssen.» Eine Tipsbladet-Interviewanfrage habe Romano abgelehnt, so das Blatt. (ram/t-online)