Pep Guardiola an der Seitenlinie während dem Spiel gegen Arsenal. Bild: keystone
Am Mittwoch ist der Restart in der englischen Premier League erfolgt. Dabei stand nicht nur der Fussball im Vordergrund. Auch die «Black Lives Matter»-Debatte war ein viel diskutiertes Thema.
«Weisse Menschen sollten sich dafür entschuldigen, wie wir schwarze Menschen seit über 400 Jahren behandeln», sagte Trainer Pep Guardiola nach dem 3:0-Sieg seines Teams Manchester City gegen Arsenal.
Die Spieler trugen alle den Schriftzug «Black Lives Matter» anstelle ihres Namens auf dem Trikot. Bild: keystone
Bei der Wiederaufnahme der finanzkräftigsten Fussball-Liga des Globus waren Spieler und Trainer aller vier am Mittwoch spielenden Teams vor dem Anpfiff auf die Knie gegangen, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Die Spieler trugen auf ihren Trikots statt ihres Namens den Schriftzug «Black Lives Matter» (Schwarze Leben zählen).
Der Kniefall zu Beginn des Premier-League-Restarts. Video: YouTube/Guardian Football
«Botschaften wie diese sind gut, denn wir müssen kämpfen. Alles, was wir tun können, um klarzumachen, dass das nicht akzeptabel ist», betonte Guardiola. «Wir sollten tausend Millionen Nachrichten an die schwarzen Menschen schicken.»
Der frühere Trainer des FC Barcelona und von Bayern München meinte, er fühle sich «beschämt» angesichts der Diskriminierung schwarzer Menschen «nicht nur in Amerika», das Problem sei allgegenwärtig. «Wie kommen die Leute darauf, dass sie anders sind, nur weil man mit einer anderen Hautfarbe geboren ist?»
Der schwarze City-Stürmer Raheem Sterling, der das erste Tor nach über 100 Tagen Coronavirus-Pause erzielte, sah in den Anti-Rassismus-Aktionen vom Mittwoch einen «massiven Schritt», es zeige, dass man «in die richtige Richtung» gehe. «Nach und nach sehen wir Veränderungen.»
Bei den Fans waren die Meinungen über die Aktion der Spieler gespalten. Während einige die Solidarität begrüssten, argumentierten andere, man solle Sport und Politik nicht vermischen.
Die Premier-League-Spieler haben das gut gemacht, indem sie #BlackLivesMatter gestern Abend unterstützt haben. Das ist nicht politische Agenda. Es geht um das einfache Konzept, dass alle gleich behandelt werden. Fussballspieler haben die Plattform, um gute Sachen zu tun und gestern haben sie es richtig gemacht.
Ich bin sehr glücklich zu sehen, dass die Premier League Stellung bezieht, um die #BlackLivesMatter-Bewegung zu unterstützen, mit dem Niederknien, den Trikots und den Schweigeminuten. NFL, schaut her!
Ich dachte, wir sollen Politik aus dem Fussball draussen lassen. Es sollte «klar» sein, dass natürlich alle Spieler und Zuschauer glauben, dass schwarze Leben wichtig sind. Es sollte nicht auf ihren Trikots stehen. Man stelle sich vor, was einem Spieler passiert wäre, wenn er nicht niedergekniet wäre...
Ich dachte, politische Statements seien im Fussball nicht erlaubt?
Bereits vor dem Restart war die Bewegung im englischen Fussball thematisiert worden. Auch Leader Liverpool hatte sich solidarisch gezeigt, indem alle Spieler im Training auf dem Mittelkreis niedergekniet waren und manche das Foto auf den Sozialen Medien mit einer solidarischen Botschaft geteilt hatten. (dab/sda/dpa)