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Schweizer Cup: YB steht im Final – Basel-Coach hadert mit Schiedsrichter

YBs Fabian Rieder, Cedric Itten und Christian Fassnacht, von links, jubeln nach dem Tor zum 0-2, im Halbfinale des Schweizer Fussball Cups zwischen dem FC Basel 1893 und dem BSC Young Boys Bern, im St ...
Cedric Itten (2. v. r.) trifft gegen seinen Jugendverein doppelt und schiesst YB in den Cup-Final.Bild: keystone

Effizientes YB steht im Cup-Final – FCB-Coach Vogel ärgert sich über den Schiedsrichter

Die Young Boys stehen nach einem 4:2-Sieg beim FC Basel im Final des Schweizer Cups. Damit hat der designierte Meister am 4. Juni im Wankdorf die Chance auf das dritte Double der Vereinsgeschichte.
04.04.2023, 22:43
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Zwei Tore pro Halbzeit genügten den Young Boys dafür, den unerwartet deutlichen Erfolg im Basler St.-Jakob-Park sicherzustellen. Die Mannschaft von Raphael Wicky, die am Wochenende in Genf bei Servette die zweite Niederlage in der Liga hatte hinnehmen müssen (1:2), konnte das Geschehen schon früh in die für sie gewünschten Bahnen lenken. Nach einem langen Ball entwischte Meschack Elia, überlobbte Marwin Hitz, und wurde dann vom FCB-Goalie ins Straucheln gebracht. Cedric Itten verwertete den Penalty souverän (3.).

Es sollte nicht die einzige Situation bleiben, in der sich die Hintermannschaft des FC Basel ungeschickt anstellte. Nur rund zehn Minuten später konnte sich Fabian Rieder am Strafraum den Ball präparieren und im Tor unterbringen, ohne dabei von Basler Verteidigern ernsthaft behelligt worden zu sein.

«Es war ein perfekter Abend. Alle arbeiten füreinander und wir halten auf und neben dem Platz zusammen.»
Cedric Itten

Es sind Unzulänglichkeiten, die den Basler Hoffnungen, erstmals seit 2020 wieder in den Cupfinal einzuziehen, früh einen Dämpfer versetzen. Die Basler taten sich lange schwer mit der bissigen und aufsässigen Spielweise der Berner. Phasenweise dürften sich die Spieler von Heiko Vogel zurückversetzt gefühlt haben an ihren Auftritt vor gut zwei Wochen in Bern, als sie bei der 0:3-Niederlage weitgehend dominiert worden waren.

Die grosse Figur damals: Cedric Itten mit einem Hattrick innert 13 Minuten. Und der Basler in Berner Diensten sollte auch in diesem Aufeinandertreffen mit seinem Ausbildungsklub eine prägende Rolle einnehmen. Denn nach seinem Penaltytor traf er nach einer guten Stunde mit einem platzierten Schuss ähnlich, wie es zuvor Rieder getan hatte. Es war ein Treffer, der das aufkommende Basler Momentum wieder im Keim ersticken liess. Denn zuvor hatten die 26'310 Zuschauerinnen und Zuschauer leise Hoffnungen auf eine Wende gehegt, nachdem Aurèle Amenda eine Hereingabe von Darian Males ins eigene Tor abgelenkt hatte (57.).

Es war der Lohn für eine Leistungssteigerung der Basler, die bereits kurz nach Wiederbeginn einen Ball von der Linie geklärt sahen, doch nach Ittens insgesamt zehntem Treffer gegen den FCB war der Elan im Basler Ensemble gebrochen, sodass wiederum der flinke Elia Stellungsfehler in der Defensive zum vierten Berner Tor auszunutzen wusste.

Von einer heroischen Aufholjagd, wie sie die Basler vorab in der Conference League mehrmals gezeigt hatten, war das Team Vogels jedenfalls weit entfernt, was auf die eigenen Unzulänglichkeiten, vorab aber auch die eindrückliche Abgeklärtheit der Berner zurückzuführen ist, die durch Christian Fassnacht und Filip Ugrinic sogar beste Chancen besessen hätten, das Ausrufezeichen im Stadion des Rivalen in Form weiterer Tore noch deutlicher hinter den Final-Einzug zu setzen.

Der FCB-Coach zeigte sich zufrieden mit der Leistung seines Teams, ärgerte sich aber über den Schiedsrichter: «Es war ein Spiel, das einees Cup-Halbfinals würdig war und dafür braucht es zwei gute Mannschaften. Nur leider hatte eine Person nicht die Qualität.» Als der SRF-Reporter nachfragte, ob er damit den Schiedsrichter meine, sagte der Deutsche nur: «Das haben sie jetzt gemutmasst.» Nur um anzufügen: «Das war ein klarer Elfmeter, ne?». Auf welche Szene Vogel genau ansprach, ist unklar. Er könnte aber das Handspiel von Joel Monteiro gemeint haben, das ungeahndet blieb.

Damit haben die Berner am 4. Juni im Wankdorf die Möglichkeit, den achten Cup-Titel der Vereinsgeschichte zu sichern. Und gleichzeitig das dritte Double. Gegner wird entweder Servette oder Lugano, die am Mittwoch den zweiten Finalplatz ausspielen werden.

Die weiteren Stimmen:

«Wir sind super froh, dass wir uns für den Final qualifizieren konnten. Es ist nicht einfach, in Basel zu gewinnen und erst recht nicht, 4 Tore zu schiessen. Es ist immer eine Mannschaft, sie sind positiv miteinander, pushen einander und stellen das Ego zurück, auch wenn einer mal nicht spielen kann, das ist echt schön.»
YBs Trainer Raphael Wicky, im Halbfinale des Schweizer Fussball Cups zwischen dem FC Basel 1893 und dem BSC Young Boys Bern, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Dienstag, 4. April 2023. (KEYSTONE/P ...
Raphael Wicky kann mit der Reaktion auf die Niederlage in Genf zufrieden sein.Bild: keystone
«Die Enttäuschung ist sehr gross. Nach dem 1:2 habe ich eine sehr gute Energie gespürt und dann kommt das 1:3 aus dem Nichts. Ich verstehe bis jetzt nicht, wie das passieren konnte.»
FCB-Flügel Darian Males

Basel - Young Boys 2:4 (0:2)
26'310 Zuschauer. SR Schnyder.
Tore: 3. Itten (Foulpenalty) 0:1. 15. Rieder (Ugrinic) 0:2. 57. Amenda (Eigentor) 1:2. 63. Itten (Fassnacht) 1:3. 68. Elia (Blum) 1:4. 70. Ndoye (Males) 2:4.
Basel: Hitz; Adams, Pelmard, Calafiori; Lang, Diouf, Xhaka, Millar (76. Fink); Ndoye, Males, Amdouni (80. Augustin).
Young Boys: Racioppi; Blum, Zesiger, Amenda, Garcia (75. Maceiras/93. Rrudhani); Fassnacht, Rieder, Lauper (75. Niasse), Ugrinic (93. Imeri); Elia, Itten (75. Monteiro).
Bemerkungen: Basel ohne Burger (gesperrt), Adjetey, Comas, Frei und Novoa (alle verletzt). Young Boys ohne Benito, Camara, Rüegg und Von Ballmoos (alle verletzt). 81. Doppelter Lattenschuss Fassnacht und Kopfball an den Pfosten von Ugrinic.
Verwarnungen: 2. Hitz. 29. Vogel (Trainer). 38. Garcia. 43. Pelmard. 44. Lauper. 53. Millar. 82. Amenda. 92. Ndoye. (nih/sda)

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85 Kommentare
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das Otzelot
04.04.2023 22:18registriert April 2016
Vogel maximal unsympathisch. Klar war nur der Schiri schuld...
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fritzfisch
04.04.2023 23:25registriert Januar 2018
Na wenns nicht der kunstrasen war muss es wohl der schiri gewesen sein.
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Linus Luchs
04.04.2023 23:07registriert Juli 2014
Sehr peinlich von Vogel. YB war eine Klasse besser, physisch, technisch und mental. Wenn sich Vogel ärgern will, dann könnte er mal Streller fragen, warum Itten nicht für den FCB spielt.
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