Um die Schweizer Nati war es auch schon besser bestellt. Eine eigentlich verrückte Feststellung, nur ein halbes Jahr nach einer starken EM, die erst im Penaltyschiessen des Viertelfinals endete.
Und trotzdem ist das vorherrschende Gefühl, dass gar viel zusammenpassen muss, damit der Schweizer Anhang auch an den nächsten zwei, drei Turnieren Grund zur Freude hat. Zuletzt äusserte sich Granit Xhaka besorgt. Der Nati-Captain sagte: «Mir fehlt zurzeit das gewisse Etwas. Wir haben einige Talente, die früh ins Ausland gegangen sind. Spielen sie regelmässig? Jein. Manchmal sehe ich nicht bei allen den ungestillten Hunger, jeden Tag alles der Karriere unterzuordnen.»
Umso schöner ist in solchen Momenten die Nostalgie, die Trost spendet. Gerade Fussballfans lieben weniges mehr, als über frühere Spiele und Spieler zu diskutieren.
Wir lancieren deshalb 2025 die beste Elf des ersten Viertel-Jahrhunderts. Ein etwas sperriger Name, aber du verstehst, was der Gedanke dahinter ist. Wie würde sich diese Schweizer Nati schlagen, wenn alle Spieler in ihrer Bestform wären?
Unbestritten ist die Nummer 1. Yann Sommer (94 Länderspiele) stand mehr als jeder andere Goalie im Schweizer Tor. Oft brillierte Sommer, so wie im unvergessenen EM-Achtelfinal 2021, als er im Penaltyschiessen den letzten Versuch von Kylian Mbappé parierte.
In der Zentrale verteidigen der aktuelle Nationalspieler Manuel Akanji (69/3) und Patrick Müller (81/3). Der Genfer war vermutlich der Hauptgrund dafür, dass die Schweiz an der WM 2006 in vier Spielen ohne Gegentor blieb.
Links und rechts nominieren wir zwei besonders langlebige Nationalspieler. Ricardo Rodriguez (125/9 Tore) und Stephan Lichtsteiner (108/8) waren an zahlreichen Endrunden gesetzt, Lichtsteiner war jahrelang der Captain.
Stichwort «Captain»: Die Mittelfeld-Zentrale bilden der Vorgänger und der Nachfolger Lichtsteiners. Gökhan Inler (89/7) und Rekord-Nationalspieler Granit Xhaka (135/14) halten der Offensive den Rücken frei. Inlers Aufstellung war umstritten, wir hätten uns auf dieser Position auch Johann Vogel (94/2) und Valon Behrami (83/2) vorstellen können. Dem insgesamt nach vorne orientierten Mittelfeld tut der ruhige Inler am besten.
Viel diskutiert haben wir über die Besetzung auf dem linken Flügel. Schlussendlich haben wir uns für Tranquillo Barnetta (75/10) und gegen Admir Mehmedi (76/10) entschieden, auch weil der St.Galler öfter von Beginn an spielte und mehr Treffer vorbereitete. Klar war jederzeit, dass wir mit Hakan Yakin (87/20) und Xherdan Shaqiri (125/32) die beiden wohl talentiertesten Schweizer gemeinsam wirbeln lassen.
Die Position ganz vorne ist ebenso unbestritten wie jene ganz hinten. Unsere Sturmspitze ist selbstverständlich Nati-Rekordtorschütze Alex Frei (84/42).
Vogel, Behrami und Mehmedi haben wir schon erwähnt. Mit ihnen auf der Bank sitzen als Ersatzgoalie Diego Benaglio (61/0), als defensive Optionen Fabian Schär (86/8) und Remo Freuler (78/11) und als Joker für ein spätes Tor Haris Seferovic (93/25). Kein Thema war Stéphane Chapuisat (103/21), weil er zwar an der EM 2004 dabei war, aber seinen Peak in den 1990er-Jahren hatte und damit nicht im für diese Elf relevanten Zeitraum.
Unser Mann ist auch deshalb der richtige für diese Elf, weil er einer für die Offensive ist: Vladimir Petkovic. Er übernahm die Nati nach der WM 2014 und führte sie an drei grosse Turniere. Die EM 2016 endete ebenso im Achtelfinal (gegen Polen) wie die WM 2018 (gegen Schweden), doch 2021 schlug Petkovics grösste Stunde. Gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich lag die Schweiz nach 75 Minuten 1:3 zurück, doch sie schaffte den Ausgleich und triumphierte im Penaltyschiessen.
Womöglich bist du nicht vollumfänglich auf unserer Linie. Wie würdest du aufstellen? Teile deine Top-Elf seit dem Jahr 2000 in den Kommentaren!
Ubd wenn man so zurückdenkt. Schon krass, was unsere Nati in diesem Vierteljahrhundert geboten hat. Fast an jedem Turnier dabei...
Und ebenso krass, dass sie dabei quasi andauernd in der Kritik stand.
Man denke da an Petkovic, Xhaka, Shaqiri, Seferovic, etc etc... Einer war immer dra am kritisiert werden
Wir schwreizer sollten echt mal eine Lektion im Fach "Begeisterungsfähigkeit" nehmen
Schön habt ihr Petko gewählt. Kein Trainer hat die Nati nur ansatzweise so weit vorwärts gebracht. Ich kann mich an Spiele erinnern, wo mir die Tränen kamen, wie die Schweiz den Ball hat laufen lassen, und nicht einfach nach vorne gedroschen hat. Sorry, Andy Egli!