Er kam als Königstransfer und geht als Absteiger. Mario Balotelli und der FC Sion – das passte nicht zusammen.
Der Balotelli-Transfer kam grösstenteils durch das Engagement des Sohns von Präsident Christian Constantin zustande. «Ich will nicht einzelne an den Pranger stellen», sagte Sion-Sportchef Barth Constantin im «Blick» nach dem Abstieg in der Barrage gegen Stade Lausanne-Ouchy.
Trotzdem meinte «CC junior»: «Wenn man einen Spieler holt, damit er zwanzig Tore macht, und er kommt auf fünf, kann man nicht zufrieden sein …» Vor allem nicht, wenn diesem Spieler dem Vernehmen nach ein Jahresgehalt von rund 1,5 Millionen Franken überwiesen wird. Wenigstens konnte sich Sion wohl den grössten Teil der zusätzlich vereinbarten Prämien sparen …
Und zu Balotellis Ehrenrettung: Es waren nicht fünf, sondern sechs Treffer in 18 Super-League-Einsätzen. Drei davon schoss der Italiener vom Penaltypunkt aus.
Christian Constantin schwieg noch vor den beiden Barrage-Spielen lieber zum Thema Balotelli. Im Stile eines Philosophen meinte der 66-jährige Klubpräsident: «Manchmal ist es besser, nicht mehr zu denken, dann musst du nicht sagen, was du denkst.»
Und Mario Balotelli selber? Der postete für seine 11,4 Millionen Instagram-Follower am Tag des entscheidenden Spiels für seinen aktuellen Arbeitgeber FC Sion ein kurzes Video als Story – mit Szenen von seinem vorherigen Klub Adana Demirspor. Etwas zu Sion? Rein gar nichts.
In Sion läuft der Vertrag des 32-jährigen Stürmers noch für eine weitere Saison. Aber es ist kaum anzunehmen, dass er tatsächlich in der Challenge League auflaufen wird, in Baden, Wil oder auf dem Brügglifeld in Aarau. (ram)