Elvis Presley war der «King of Rock'n'Roll». Elvis Manu rockt eher weniger, dafür rollt er mit seinen Teams eine Liga tiefer. Der 29-jährige Niederländer schaffte am Wochenende ein seltenes Kunststück, auf das kein Fussballprofi dieser Welt stolz wäre.
Manu ist mit dem FC Groningen aus der Eredivisie abgestiegen. Zwar stand er beim 1:1 auswärts gegen die Go Ahead Eagles nicht auf dem Platz. Vielleicht hatte Groningens Trainer Dennis van der Ree in letzter Minute versucht, das Unheil abzuwenden. Doch zu spät: Manu ist nun schon zum sechsten Mal in den letzten sieben Jahren abgestiegen.
Die unglückliche Serie begann in der Saison 2016/17 mit dem Abstieg mit den Go Ahead Eagles. Danach wechselte Manu in die Türkei, wo es 2017/18 mit Gençlerbirligi eine Liga tiefer ging. Manu selber blieb erstklassig, wechselte zu Akhisarspor – und stieg 2018/19 auch mit diesem Klub ab.
Drei Abstiege in drei Jahren. Der Angreifer versuchte, sein Pech abzuschütteln. Weit, weit weg von der Heimat klappte dies aber auch nicht: Mit Beijing Renhe verabschiedete sich Elvis Manu Ende 2019 als Tabellenletzter aus der Chinese Super League.
Diese neuerliche Enttäuschung versuchte der Niederländer in Bulgarien zu verdauen. Und – oh Wunder! – dieser Plan ging vorzüglich auf. Auch dank Manus Toren wurde Ludogorez Rasgrad 2020/21 Meister.
Ein halbes Jahr nach diesem Karrierehöhepunkt war Elvis Manu trotzdem wieder weg. Dafür kehrten die Enttäuschungen in seine Laufbahn zurück. Im Februar 2022 wechselte er zum Traditionsklub Wisla Krakau nach Polen, mit dem er wenige Monate später den Fahrstuhl nach unten bestieg.
Der Offensivspieler, den sie in jungen Jahren in Anlehnung an Mario Balotelli «Manutelli» nannten, ging erneut nach Bulgarien, also in jenes Land, das ihm schon einmal Glück gebracht hatte. Er unterschrieb bei Botev Plovdiv, das er in der Winterpause trotz sieben Toren in 14 Spielen verliess. Manu liess sich in die Heimat ausleihen, wo er bis im Sommer in Groningen unterschrieb. Nun, da der erste Abstieg des Klubs seit 23 Jahren besiegelt ist, wird diese Ausleihe wohl eher nicht verlängert.
In Plovdiv läuft sein Kontrakt noch bis im Sommer 2024. Vielleicht kehrt Elvis Manu zurück und sorgt dort für schöne Momente, so wie einst als junger Feyenoord-Stürmer, als er in der Nachspielzeit zum 4:3-Sieg gegen Sorja Luhansk und damit zum Weiterkommen traf.
Omdat-ie zo vaak genoemd is...
— Feyenoord Rotterdam (@Feyenoord) August 22, 2019
90+2' ⚽️ ELVIS MANU 🤯#feyhbs #UEL pic.twitter.com/vOmSNgcrZ5
Vielleicht führt Manus allfällige Rückkehr aber auch dazu, dass Botev Plovdiv besser jetzt schon beginnt, für die Zukunft zweigleisig zu planen. Ein Fussballer, der in sieben Jahren mit sechs Klubs absteigt, ist schliesslich alles andere als ein Glücksbringer.