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Barrage: Lausanne-Ouchy gewinnt und steigt auf, Sion steigt ab

Les supporters ultras valaisans lancent des engins pyrothechinique dans l'enceinte du stade et sur des policiers vaudois a la fin du match retour du barrage de promotion en Super League et de rel ...
Hitzige Stimmung bei den Sion-Fans nach dem Abstieg.Bild: keystone

Ouchy steigt auf und stösst Sion ins Elend: «Haben schon Jahre mit dem Abstieg geflirtet»

Sions Abstieg aus der Super League ist Tatsache. Die Walliser verlieren in der Barrage gegen Stade Lausanne-Ouchy nach dem Hinspiel (0:2) auch das Rückspiel (2:4).
06.06.2023, 19:3007.06.2023, 02:57
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Drei Tage nach dem 0:2 im heimischen Tourbillon entdeckte Sion zwar das Toreschiessen wieder, die offensivere Gangart ging aber zu stark auf Kosten der Defensive, gegen die Lausanne-Ouchy mehr als dreimal leichtes Spiel hatte.

Zweimal ging der Quartierklub aus Lausanne in den ersten 35 Minuten in Führung, zweimal glich Sion noch vor der Pause aus. Später traf Ouchys Lucas Pos mit einem Kopfball den Pfosten und verpassten Gaëtan Karlen und Numa Lavanchy die erstmalige Sittener Führung aufgrund von starken Paraden von Dany Da Silva, bevor Teddy Okou in der 81. Minute nach einem Tänzchen durch den Strafraum und Mulaj mit seinem dritten Barrage-Streich zum 4:2 alles klarmachten zugunsten des Dritten der Challenge League im Duell mit dem Letzten der Super League.

«Alles was ich sagen will, das ist für Elia Alessandrini, unser Teamkollege und Bruder der verstorben ist. Für ihn und seine Familie. Die Energie kam von oben.»
Liridon Mulaj, Doppeltorschütze für Lausanne-Ouchy

Dritter Aufsteiger aus dem Kanton Waadt

Lausanne-Ouchy ist damit nach Yverdon und Lausanne-Sport der dritte Aufsteiger aus dem Kanton Waadt in die auf zwölf Mannschaften aufgestockte Super League - sofern Christian Constantin nicht noch einen juristischen Winkelzug gegen Yverdon findet, der vor Gericht standhält. Sions Präsident hatte angekündigt, wegen einer angeblichen Täuschung Yverdons bei der Lizenzvergabe der Swiss Football League zu klagen. Die Chancen auf Erfolg werden bislang als gering eingeschätzt. Alles andere als Sions Abstieg nach 17 Saisons in der höchsten Spielklasse gliche nach aktuellem Wissensstand einer Farce.

«Wir haben schon einige Jahre mit dem Abstieg geflirtet. Es ist schwierig, das jetzt zu analysieren. Es schmerzt. Aber wir müssen diese Situation jetzt meistern und wieder zurückkehren. Aufgeben gehört nicht zu den Walliser Tugenden.»
Gaëtan Karlen, FC Sion.

Die Hauptdarsteller der Erfolgsstory des Underdogs waren zweifelsohne Mulaj und Okou, die in der Schlussphase noch einmal auftrumpften. Mulaj traf nach sehenswerter Passstafette mit Okou bereits in der sechsten Minute für den Aufsteiger, bevor Luca Zuffi die Hoffnungen der Sittener auf den Ligaerhalt mit dem Ausgleich nach gut 20 Minuten ein erstes Mal wiederbelebte. Gut zehn Minuten nach dem 1:1 legte Alban Ajdini auf Steilpass von Spielmacher Mergim Qarri mit seinem 14. Saisontreffer wieder vor für den Unterklassigen, kurz darauf kam Sion durch einen verwerteten Penalty von Anto Grgic nach einem Foul an Giovanni Sio erneut zum Ausgleich.

Während Lausanne-Ouchys Trainer Anthony Braizat nach dem überzeugenden Auftritt in Sitten wenig Anlass für Rochaden sah und lediglich den leicht angeschlagenen Giovani Bamba für Ogou Akichi aus der Startelf nahm, peilte Sion die Wende mit einem Systemwechsel und vier personellen Wechseln in der Startformation an.

«Es ist unglaublich. Ich habe den Jungs heute gesagt, dass das der Lohn für die ganze Saison ist. Das sind super Jungs. Wir haben das verdient.»
Anthony Braizat, Trainer Stade Lausanne-Ouchy.

Sions vergebliche Rochaden

Um die Offensive nach sechs Niederlagen mit nur einem Torerfolg im Finish der Super League und dem 0:2 im Hinspiel zu stärken, wechselte Trainer Paolo Tramezzani hinten von einer Vierer- auf eine Dreierkette. Vorne bildeten Sio und Karlen im Sturm nun eine Doppelspitze. Dazu kehrte Grgic als Captain zurück, nachdem dieser das Hinspiel krankheitshalber verpasst hatte. Mario Balotelli wurde … als einer von insgesamt zehn Spielern, zu denen nun auch Gora Diouf gehörte – wiederum als verletzt gelistet.

Tramezzanis Anpassungen verfehlten ihre Wirkung insofern nicht, als dass Sion endlich wieder für mehr Torgefahr sorgte. Allerdings ging das arg zu Lasten der defensiven Stabilität, die durch die verletzungsbedingte Auswechslung von Abwehrchef Reto Ziegler zur Pause zusätzlich auf den Prüfstein gestellt wurde. Für Ziegler kam der 20-jährige Gilles Richard ins Spiel, der zuvor nur zwei Minuten in der Super League absolviert hatte.

Lausanne-Ouchy - Sion 4:2 (2:2)
10'754 Zuschauer. - SR Schnyder.
Tore: 6. Mulaj (Okou) 1:0. 23. Zuffi (Karlen) 1:1. 34. Ajdini (Qarri) 2:1. 39. Grgic (Penalty) 2:2. 81. Okou (Danho) 3:2. 89. Mulaj (Okou) 4:2.
Lausanne-Ouchy: Da Silva; Gassama (62. Abdallah), Hajrulahu, Pos, Obexer (74. Kadima); Bayard (86. Maroufi), Akichi; Okou, Qarri (62. Bamba), Mulaj; Ajdini (62. Danho).
Sion: Fickentscher; Saintini, Ziegler (46. Richard), Iapichino (68. Bua); Lavanchy, Araz (85. Fortuné), Grgic, Baltazar; Zuffi; Sio, Karlen (68. Chouaref).
Bemerkungen: Lausanne-Ouchy ohne Tsoungui (gesperrt) und Abi (verletzt). Sion ohne Lindner (krank), Balotelli, Cavaré, Cyprien, Diouf, Halabaku, Itaitinga, Moubandje, Poha, Schmied und Zagré (alle verletzt). 52. Kopfball an den Pfosten von Pos.
Verwarnungen: 25. Araz. 54. Baltazar. 54. Okou. 55. Akichi. 75. Lavanchy. 75. Bamba. 80. Saintini. 90. Mulaj. (abu/sda)

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64 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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BigMic
06.06.2023 21:31registriert Januar 2014
In D kommen die Relegationsspiele am Free TV, warum nicht bei uns? Gehören solche Spiele nicht zum Service public?? Jaja ich könnte zahlen, werde ich aber niemals tun! Nie!
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Pana
06.06.2023 22:29registriert Juni 2015
Verrückt. Nach Luton Town und Heidenheim, steigt auch in der Schweiz ein Team auf, welches vor wenigen Jahren noch 5. klassig war.
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Gscheitele
06.06.2023 21:57registriert April 2021
SLO kann bei aller Liebe zu Sion nichts dafür, wenn sie besser sind...
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