Zu dieser Saison wurde die Champions League von der UEFA komplett reformiert. 36 statt 32 Teams spielten in einer Liga- statt einer Gruppenphase um die 24 statt 16 Plätze in der K.o.-Phase. Alle Teilnehmer an der Königsklasse wurden in einer einzigen Tabelle geführt und nicht auf mehrere Gruppen aufgeteilt. Im Grossen und Ganzen kam der Modus trotz anfänglicher Skepsis gut an. Dennoch diskutiert der Europäische Fussballverband bereits die nächsten kleineren Anpassungen – und womöglich auch eine weitere Revolution.
So berichtet die «Sportbild», dass die UEFA sich bei den Klubs derzeit Meinungen über den neuen Modus einholt. Am 30. Mai könnte die Klubwettbewerb-Kommission dem UEFA-Exekutivkomitee dann einen offiziellen Vorschlag über Anpassungen machen. Drei Diskussionspunkte kristallisieren sich gemäss der deutschen Fachzeitschrift in den bisherigen Gesprächen heraus:
Bis zur letzten Saison waren Aufeinandertreffen zwischen zwei Ligarivalen vor den Viertelfinals der Champions League ausgeschlossen, in dieser Spielzeit war dies jedoch möglich. So kam es in den Playoffs zum Duell PSG – Brest und in den Achtelfinals zum Spiel Bayern – Leverkusen sowie dem Madrider Stadtderby zwischen Real und Atlético. Im Europacup soll es jedoch bevorzugt zu internationalen Duellen kommen.
Deshalb wünschen sich Fans, TV-Sender und auch die Klubs eine Rückkehr zur alten Regelung. Damit könnten Teams aus demselben Land wieder erst im Viertelfinal aufeinandertreffen. Wie es dann mit der Setzliste aus der Ligaphase geregelt wird – die Playoff- und Achtelfinal-Duelle werden grösstenteils durch die Platzierungen in dieser vorgegeben –, müsste die UEFA dann neu bestimmen.
Die wohl einschneidendste Veränderung wäre ein Ende der Verlängerung. Schon Ende Februar berichtete der «Guardian» davon, dass die UEFA darüber nachdenkt. Nun könnte der Vorschlag auch von den Klubs kommen, dass bei Gleichstand nach Hin- und Rückspiel statt einer Verlängerung sofort das Penaltyschiessen entscheiden würde. Es wäre ein Weg, um die Belastung für die Spieler in einem immer dichteren Kalender zu reduzieren.
Weiterhin soll es für die besten Klubs der Ligaphase in der K.o.-Runde einen zusätzlichen Vorteil geben. So gibt es den Wunsch, dass die Top 8 nicht wie bisher nur in den Achtelfinals im Rückspiel Heimrecht geniessen, sondern auch in Viertel- und Halbfinals. Nur wenn zwei Klubs, welche die Ligaphase unter den ersten Acht abgeschlossen haben, aufeinandertreffen, solle dann die Reihenfolge der Auslosung gelten.
Im Rückspiel zu Hause anzutreten gilt als Vorteil, da man einen möglichen Rückstand mit den Fans im Rücken aufholen kann und auch in einer allfälligen Verlängerung oder beim Penaltyschiessen zu Hause spielt. In den diesjährigen Viertelfinals setzte sich aber nur einmal das Team durch, das im Rückspiel im eigenen Stadion spielte. (nih)