Nach dem bitteren Halbfinal-Aus im DFB-Pokal muss Philipp Lahm beim ARD zum Interview antraben. Ausgerechnet Lahm ... Der Bayern-Captain hatte im letzten Cup-Spiel seiner Karriere mit einem schlimmen Patzer den 3:2-Siegestreffer des BVB ermöglicht. Dementsprechend enttäuscht ist der Rechtsverteidiger nach Spielschluss. Mit leerem Blick steht Lahm verloren im TV-Studio.
Kann irgendjemand mal Philipp Lahm in den Arm nehmen.#fcbbvb pic.twitter.com/6tPxAULGd7
— Peete (@derPeete) 26. April 2017
Doch Moderator Matthias Opdenhövel und Experte Mehmet Scholl kennen kein Pardon. Nach zwei Einstiegsfragen bekommt Lahm die Szene vorgeführt, wie er vor dem 2:3 den Ball verliert.
Der sagt dazu zunächst nichts, also greift Scholl ein: «Ich weiss nicht Philipp, wie lange geht deine Karriere jetzt? 15 Jahre?» «So was, ja», antwortet Lahm und meidet dabei jeglichen Blickkontakt. «Ich kann mich nicht erinnern, dass so was öfters passiert ist», legt Scholl nach.
Lahm macht weiterhin gute Miene zum bösen Spiel und beantwortet die Fragen so gut wie möglich, bis endlich auch Opdenhövel und Scholl ein Einsehen haben. «Philipp, wir sehen Ihnen das an, wie sehr Sie leiden», sagt Opdenhövel endlich und lobt Lahm dafür, dass er nicht nur bei Siegen, sondern auch bei bitteren Niederlagen stets Red und Antwort gestanden ist.
Und Scholl schafft es gegen Ende des Interviews sogar, Lahm etwas zu aufzumuntern. Der TV-Experte und ehemalige Bayern-Spieler ergreift zum Schluss noch einmal das Wort und setzt zur grossen Lobrede an: «Weil du gerade dastehst … Jetzt hörst du es mal von mir persönlich: 75 Prozent aller Spiele, die du gespielt hast, hast du überragend gespielt. Und die anderen 25 Weltklasse.»
Lahm ist sichtlich gerührt und bedankt sich, doch Scholl hat noch nicht fertig: «Das ist eine aussergewöhnliche Karriere, Philipp! Und daran ändert auch der Fehler nix. Überhaupt gar nix.» Am Ende besiegelt eine Umarmung das nicht mehr erwartete Happy End für Lahm. (pre)