Mit zwei verwandelten Elfmetern gegen Al-Ittihad (5:2) am Dienstagabend erhöhte Cristiano Ronaldo seine Gesamtbilanz für das Jahr 2023 auf 53 Tore. Das ist ein Treffer mehr als Kylian Mbappé und Harry Kane. Die Topstars von PSG und Bayern können den Portugiesen nicht mehr einholen, da sie bis 2024 kein Spiel mehr bestreiten werden. Lässt sich daraus schliessen, dass sich CR7 am Dienstag zum produktivsten Torschützen des Jahres 2023 gekürt hat? Nun, das ist kompliziert.
3️⃣8️⃣ and proving the doubters wrong 💪
— Sportify (@Sportify777) December 28, 2023
Cristiano Ronaldo has scored the most number of goals in 2023 🔥 ⚽ 🥅#Sportify | #SportsNews | #CristianoRonaldo | CR7 | #GoalMachine pic.twitter.com/ffDAJ3pmqI
Einige sind der Meinung, dass Ronaldo (38) tatsächlich der produktivste Spieler des Jahres ist, andere sind skeptischer, denn 6 der 53 Tore des Portugiesen (37 für Al-Nassr, 10 für die Nationalmannschaft) wurden in einem nicht von der FIFA anerkannten Wettbewerb erzielt. Man kann sich also darüber streiten, ob diese Tore gezählt werden oder nicht. Zählt man sie nicht, hat Ronaldo nicht 53 Mal, sondern 47 Mal getroffen und liegt damit in der Jahreswertung auf dem vierten Platz, hinter Mbappé, Kane und Erling Haaland mit 50 Treffern.
Das Turnier, an dem sich die Geister scheiden, ist der «Arab World Club Cup». Dieser Wettbewerb wird im August vom Arabischen Fussballverband (UAFA) organisiert und werde von internationalen Verbänden nicht anerkannt, wie die französische Presse berichtet. «Der Wettbewerb befindet sich in einer Zwischenphase: Die besten Vereine der arabischen Länder treten gegeneinander an (ausser Al Ahly aus Ägypten, das in dieser Saison nicht mitmacht), aber er wird von der FIFA nicht anerkannt», fasst RMC Sport zusammen.
Einige Websites berücksichtigen die Daten des Arab World Club Cups nicht. Dies ist der Fall bei Tranfermarkt, der Bibel der Fussballstatistiken. Schaut man auf dieser Website nach, hat Ronaldo in diesem Jahr nur 47 Tore erzielt.
Es fehlen ihm also sechs Treffer, um «offiziell» Torschützenkönig zu werden und seine Kritiker zum Schweigen zu bringen. Dies ist aber so gut wie unmöglich, da Ronaldo nur noch ein Spiel in diesem Jahr zu bestreiten hat (am 30. Dezember gegen Al Taawon).
Es ist natürlich nicht das erste Mal, dass die Anzahl der von einem Spieler erzielten Tore zu Diskussionen führt, es kommt sogar sehr häufig vor. Das prominenteste Beispiel ist Pelé. Der legendäre brasilianische Fussballer sagte, dass er in seiner Karriere 1283 Mal getroffen habe. Diese Zahl wird von vielen Experten bestritten. Sie sind der Meinung, dass Pelé «nur» 767 Mal getroffen hat.
Diese Differenz rührt daher, dass «O Rei» im Gegensatz zu den Statistikern seine Tore in Freundschaftsspielen oder in der regionalen Meisterschaft «Paulista», der Meisterschaft von São Paulo, mitzählte.
Eine ähnliche Debatte ist auch innerhalb der brasilianischen Nationalmannschaft entbrannt. Während die Seleção, die Tore gegen regionale Vereine oder Mannschaften mitzählt, Pelé 95 internationale Erfolge zuschreibt, sind es bei der FIFA nur 77. Da es sich um zwei unterschiedliche Zählweisen handelt, gibt es kein Richtig oder Falsch.
Vielleicht sollten wir uns einfach damit begnügen, an diesen Feiertagen die unglaubliche Leistung von Cristiano Ronaldo zu würdigen, der im Februar 39 Jahre alt wird. Zumindest bei dieser Zahl sind sich alle einig.
Da finde ich Kane und Haaland und mit geringfügigen Abstrichen Mbappe schon beeindruckender. Ronaldo spielt halt in der Provinz…