Luxemburgs Fussball befindet sich in einem Allzeithoch. Die Nationalmannschaft hat in der Qualifikation für die WM 2018 unter anderem ein 0:0 beim späteren Weltmeister Frankreich geholt. Ende 2017 lag sie auf Rang 83 der Weltrangliste, so hoch wie nie zuvor.
Die Schweiz machte vor fast exakt zehn Jahren schmerzliche Erfahrungen mit Luxemburg. Die Nationalmannschaft verlor das WM-Qualifikationsspiel im Zürcher Letzigrund mit 1:2. In Salzburg zucken sie derweil noch heute zusammen, wenn sie das Wort «Düdelingen» hören. Gegen diesen Fussballzwerg scheiterte Red Bull in einem seiner mittlerweile elf vergeblichen Anläufe, in die Champions League zu kommen.
Und nun hat dieses F91 Diddeleng zum nächsten ganz grossen Schlag ausgeholt. Als erstes luxemburgisches Team überhaupt schaffte es der Klub in die Gruppenphase der Europa League.
Zunächst wurden in der Qualifikation die Kosovaren vom KF Drita ausgeschaltet, dann der polnische Traditionsklub Legia Warschau und nun in den Playoffs war Cluj fällig, ein ehemaliger Champions-League-Teilnehmer. Nach dem 2:0-Sieg im Heimspiel gewann Düdelingen auch das Rückspiel in Rumänien mit 3:2.
Bemerkenswert: Das Team des Deutschen Trainers Dino Toppmöller musste in eineinhalb der zwei Spiele auf seinen Stammgoalie Jonathan Joubert verzichten. Der routinierte Nationaltorhüter brach sich im Hinspiel das Schienbein. Sein Ersatz? Joé Frising, Marktwert 50'000 Euro. Der Gesamtwert des Kaders beträgt 3,8 Millionen Euro und der bekannteste Spieler ist Sanel Ibrahimovic – weil er denselben Nachnamen trägt wie der grosse Schwede Zlatan.
Schauen sich üblicherweise keine 1000 Zuschauer die Heimspiele an, wurde für heute Abend sogar ein Public Viewing in Düdelingen organisiert. Fussballfieber in Luxemburg – und Europa weiss, welchem Underdog es in der Europa League die Daumen drücken wird.
«Düdelingen ist im Paradies!», jubelt das «Luxemburger Wort». Dort warten nicht Adam, Eva oder eine Schlange – die Gegner werden morgen Mittag ausgelost.
Der Erfolg von RB Leipzig gegen Sorja Lugansk kam nur mit Hängen und Würgen zu Stande. Erst in der 91. Minute traf der Schwede Emil Forsberg mittels Handspenalty zum 3:2-Sieg. Das 2:2 hätte Leipzig nach dem 0:0 vor Wochenfrist in der Ukraine nicht gereicht.