Ein Sieg zum Auftakt gegen Meister Servette, danach sieben Treffer gegen YB und gar acht gegen Yverdon – der Motor der FCZ Frauen lief gleich zu Saisonbeginn bereits auf Hochtouren. Doch gegen den FCSG geriet er ins Stottern.
Die Ostschweizerinnen liessen auf dem Heerenschürli nur wenig zu und hatten nach 55 Minuten die grosse Gelegenheit, in Führung zu gehen: Valeria Iseli schob den Ball nach einem Ausflug von FCZ-Goalie Livia Peng mit dem Aussenrist an den Pfosten. Anstatt 0:1 aus FCZ-Sicht hiess es zwei Minuten später 1:0. Die routinierte Martina Moser war zur Stelle, um einen Patzer der St.Galler Torhüterin Nadine Böhi auszunutzen und den Ball ins Netz zu schieben.
Es war die Entscheidung in einer an gefährlichen Szenen armen Partie, nach der sich die St.Gallerinnen über einen verpassten Coup ärgerten. «Es wäre etwas dringelegen», sagte Mittelfeldspielerin Karin Bernet im SRF. «Wir setzten sie anfangs stark unter Druck und haben sie damit wohl überrascht. Da hätten wir die Führung erzielen müssen, auch danach kamen wir zu Chancen. Es ist wirklich schade, wir sind enttäuscht.»
Derweil war Laura Vetterlein, eine zweifache Champions-League-Siegerin (mit Wolfsburg) beim FCZ, froh, mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. «Wir sind nicht zufrieden mit unserer Leistung, wir wissen, dass wir mehr können. Es war ein glücklicher Sieg. Aber er gibt drei Punkte, egal ob er schön war oder nicht.»
Den FCZ Frauen auf den Fersen bleibt der Grasshopper Club. Auf dem Campus in Niederhasli brachte Marta Cazalla Garcia ihr Team mit einem Kopfball nach einem Corner in Führung (12.), ehe in der 37. Minute die Stunde der Ella Ljustina schlug. Mit viel Gefühl schlenzte sie einen Freistoss aus 18 Metern ins Lattenkreuz – ein Prachtstreffer.
Mehr Tore gelangen GC trotz klarer Überlegenheit nicht. «Gegen so eine Mannschaft müssen wir einfach mehr Treffer erzielen», kritisierte Torschützin Ljustina. «Wir müssen manchmal noch etwas geduldiger sein, mit mehr Ruhe im Spielaufbau agieren. Aber natürlich sind wir froh über den Sieg.»
YB schien gedanklich noch in der Kabine zu sein, als Schlusslicht Yverdon bereits in der 2. Minute überraschend in Führung ging. Ein haarsträubender Fehler in der Abwehr ermöglichte den Waadtländerinnen das 1:0.
In der Folge spielte Yverdon munter mit, zur Pause hätte die Führung auch höher sein können. Doch nach dem Seitenwechsel drehte das Heimteam auf. Stephanie Waeber gelang zehn Minuten nach der Pause der Ausgleich und in der 68. Minute griff Courtney Strode für das 2:1 für YB in ihre Trickkiste: Die Amerikanerin lenkte den Ball, mit dem Rücken zum Tor vor Yverdons Torhüterin stehend, mit der Hacke an dieser vorbei ins Netz.
Einer Energieleistung von Jana Kaiser verdankte der FCB seinen knappen Heimsieg. In der 8. Minute dribbelte sich die Mittelfeldspielerin erfolgreich durch die FCL-Verteidigung und passte quer zur Mitte, wo Eleni Markou nur noch einschieben musste.
Dass der Sieg nicht höher ausfiel, hatten sich die Baslerinnen einerseits aufgrund mangelnder Chancenauswertung selber zuzuschreiben – so verschoss etwa Markou einen Foulpenalty. Andererseits zeigte auch Luzerns Keeperin Lourdes Romero einige gute Paraden. «Wir sind etwa auf dem gleichen Niveau, wir wussten, dass wir bei einem Sieg oben mitspielen können», sagte FCB-Spielerin Alayah Pilgrim. «Trotz der vergebenen Chancen dürfen wir stolz auf unsere Leistung sein.»
Weiter auf den ersten Sieg wartet (wie Lugano und Yverdon) der FC Aarau. In Genf gab es im vierten Spiel die zweite Niederlage. Allerdings hielten die Rüebliländerinnen gegen die Schweizer Meisterinnen lange die Null, wenngleich die Genferinnen drückend überlegen waren.
Erst in der 72. Minute brach Jade Boho Sayo mit ihrem Kopfballtor den Bann. Für die Entscheidung sorgte im Stade de la Fontenette von Etoile Carouge Thais Hurni mit ihrem 2:0 in der Nachspielzeit. «Wir hatten Respekt vor Servette, aber keine Angst. Wir konnten gut dagegenhalten und ich bin ziemlich stolz auf unser Team», zeigte sich Aaraus Altina Raqipi dennoch zufrieden.
(ram)