Die FC Zürich Frauen fegen weiter wie im Rausch durch die Meisterschaft. Wie in der Runde zuvor gewannen sie mit sieben Toren Differenz. Gab es da einen 7:0-Heimsieg gegen YB, siegten die Zürcherinnen dieses Mal 8:1 in Yverdon.
Im Stade Municipal konnten die Gastgeberinnen sich einige Zeit lang schadlos halten. Doch nach rund 20 Minuten erzielte Seraina Piubel innerhalb von zwei Minuten die ersten beiden Treffer für den FCZ. Anschliessend übernahm Martina Moser das Szepter: Der 129-fachen Nationalspielerin gelang ein Hattrick. Besonders sehenswert war ihr erster Treffer zum 3:0 kurz vor der Pause, ein Lob von der Strafraumecke über die bedauernswerte Waadtländer Torhüterin Alana Jaquier.
«Es war das erwartet schwere Spiel», lautete im SRF die etwas überraschende Bilanz der Zürcher Torhüterin Livia Peng. «Wir hatten anfangs etwas Mühe, kamen dann aber besser ins Spiel, nachdem wir die zwei Tore erzielten. Nach der Pause drehten wir auf und kamen zu vielen Chancen.»
Bei der Einweihung des Espenmoos-Stadions nach Sanierung und Corona-Pause dauerte es beinahe eine Stunde, ehe ein Tor fiel – und dann gab es gleich zwei. Stephanie Brecht brachte den FCSG nach einem haarsträubenden Fehler in der Basler Defensive in der 59. Minute in Führung. Bloss etwas mehr als eine Minute später glich der FCB aus – wie vor ihr Brecht auf der Gegenseite profitierte nun Clara Spiniello von einem schlechten Zusammenspiel zwischen Verteidigerin und Torhüterin.
In einer animierten Partie schoss Sonja Merazguia die Gäste in der Folge in Führung, St.Gallens Torhüterin Fabienne Oertle konnte gegen den Abschluss unter die Latte nichts ausrichten. Basel hätte die Partie danach für sich entscheiden können, doch Vanesa Hoti setzte in der 86. Minute einen Foulpenalty neben das Tor. So kam der FCSG in der Nachspielzeit zu einer allerletzten Möglichkeit: Brecht machte es in der 93. Minute besser, behielt die Nerven und versenkte einen Foulpenalty zum 2:2-Endstand.
Doppeltorschützin Brecht sprach von einer «Achterbahn der Gefühle» und fand die Punkteteilung gerecht. «Nach der Pause waren wir besser im Spiel und konnten mit der Unterstützung der Zuschauer mehr Druck machen.» Auf der Gegenseite haderte Melanie Huber darüber, dass das Glück nicht auf Seiten der Baslerinnen war: «Aber so ist leider der Fussball.»
«Wir sind viel zu wenig gut ins Spiel gestartet», sagte Luzerns Chiara Messerli und es gibt wohl niemanden, der ihr widersprechen mag. Denn das Spiel war erst 33 Sekunden alt, da lag der Grasshopper Club schon in Führung: Fiona Hubler nutzte ein kollektives Versagen in der Luzerner Abwehr aus. Dies war der Auftakt zu einem offenen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten.
Es waren dann die Zürcherinnen, denen der zweite Treffer der Partie gelang, Celina Tenini erhöhte auf 2:0 für GC. Die Luzernerinnen bewiesen aber Moral. Chantal Wyser nagelte den Ball nach sehenswertem Solo von der Strafraumgrenze unter die Latte (42.) und Alena Bienz gelang der Ausgleich (43.). mit einem «Tunnel» zwischen den Beinen der Torhüterin hindurch.
Das Spiel blieb auch nach dem Seitenwechsel ausgeglichen – Tore erzielten aber nur noch die Grasshoppers. Nina Predanic (64.) und Ella Ljustina (94.) sorgten für den Auswärtssieg. «Wir wollten das Spiel von Anfang an in die Hand nehmen und das ist uns auch gelungen», sagte GC-Torschützin Hubler. «Über den Kampf kamen wir nach dem Ausgleich zurück ins Spiel und haben uns diesen Sieg verdient.»
Nach der Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League lief es Schweizer Meister Servette auch auf nationaler Ebene. In Bern kamen die Genferinnen zu einem klaren Auswärtssieg, wobei YB besonders zu Beginn des Spiels ein gleichwertiger Gegner war. Die Tore sparte sich Servette für die letzte halbe Stunde auf, Léonie Fleury (68.), Marta Peiro Gimenez (69.) und Monica Mendes (90.) waren die Torschützinnen.
«Wir konnten über weite Strecken gut mithalten», sagte YB-Mittelfeldspielerin Laura Schreurs zu SRF. «Ende zweiter Halbzeit sah man die Klasse von Servette, leider reichte es nicht für uns. Aber wir gehen erhobenen Hauptes weiter.»
Im dritten Spiel gab es für Lugano den ersten Punkt. Die Gründe dafür lagen einerseits bei einer mangelhaften Chancenauswertung der Gäste aus dem Aargau, andererseits waren sie bei Torhüterin Matilde Copetti zu finden. «Es war von der ersten bis zur letzten Minute ein hartes Spiel», urteilte Luganos Luna Gianotti. «Es war nur ein Punkt, aber immerhin der erste in dieser Saison, dem hoffentlich noch viele folgen werden.»
(ram)