Cristiano Ronaldo machte den Anfang. Der portugiesische Superstar ging im Winter nach Saudi-Arabien. Nun rüsten die Klubs dort im grossen Stil auf, unter anderem wechselten mit Karim Benzema ein weiteres Aushängeschild von Real Madrid und mit Neymar der Fussballer, für den in der Geschichte die höchste Ablöse bezahlt wurde.
Toni Kroos spielte bei den «Königlichen» mit beiden zusammen und er sagt, dass er einige der Spieler verstehe, die nun ihre Karriere in Saudi-Arabien ausklingen lassen, denn er unterscheide zwischen Spielern wie Ronaldo (38) oder Benzema (35) und jüngeren.
«Alle gehen des Geldes wegen dorthin. Das kann man gut finden oder nicht», sagte Kroos in seinem Podcast «Einfach mal Luppen». «Cristiano und Karim haben alles gewonnen, haben Legenden-Status, alles erreicht und lassen dann von mir aus ihre Karrieren dort austrudeln und nehmen noch mal dieses unfassbare Geld mit.» Er würde das nicht so machen, betonte der 33-jährige Deutsche.
Mit anderen nach Saudi-Arabien gewechselten Fussballern habe er hingegen ein Problem, meinte er, «Die 26-, 27-, 28-Jährigen, die absolute Top-Qualität haben, in Top-Klubs in Europa spielen und in den nächsten drei, vier Jahren die Chance hätten, erstmal noch das zu erreichen, was andere schon erreicht haben, die dahin gehen. So ein Einschnitt in seine sportliche Karriere, von seinen Ansprüchen, das nur wegen Geld so runterzuschrauben – davon bin ich kein Fan.»
Für Kroos ist so ein Spieler «ein unfassbar schlechtes Vorbild für ganz viele junge Jugendspieler, dass da die Motivation Geld ist». Und die Kohle, das betonte er, sei «für einen 28-jährigen Top-Spieler, der bei einem guten Verein in Europa spielt, die einzige Motivation, dahinzugehen.» Er fände es schade um jeden einzelnen, der den sportlichen Gedanken hinten anstelle.
Der Mittelfeldspieler verriet, dass auch er schon ein Thema bei saudischen Klubs war. Es habe einen losen Versuch der Kontaktaufnahme gegeben: «Aber wir sind dem nicht nachgegangen, dementsprechend gab es kein konkretes Angebot.»
Toni Kroos äusserte sich auch abseits seines Podcasts zur Thematik. Dabei ging es um einen Instagram-Post von «Transfer-Guru» Fabrizio Romano, der von einem nahenden Wechsel von Gabri Veiga (21) von Celta Vigo zu Al-Ahli berichtete. Kroos kommentierte die Meldung mit einem Wort: «Peinlich».
🚨 Toni Kroos' comment under @FabrizioRomano's 'HERE WE GO' instagram post for Gabri Veiga's move to Al-Alhi. 🇸🇦❌ pic.twitter.com/jitVvMK0Rn
— Transfer News Live (@DeadlineDayLive) August 24, 2023
An Veiga sollen auch Klubs wie der FC Liverpool, Manchester City, Napoli und Bayern München interessiert gewesen sein. Nun ist sich das Mittelfeld-Talent aber offenbar mit Al-Ahli einig. Im Raum steht ein Vertrag bis 2027 mit einem Jahresgehalt von 12,5 Millionen Euro. (ram)
Viel schlimmer ist die moralische Seite bezüglich Menschenrechte. Ein Jordan Henderson hatte eine grosse Klappe an der WM über die fehlenden Rechte in Qatar und spielt jetzt in einem noch schlimmeren Land. Zeigt, wo die wahre Priorität liegt.