Die Karriere von Luis Rubiales beim spanischen Fussballverband neigt sich womöglich dem Ende zu. Denn der Druck auf den umstrittenen Mann wächst. Rubiales hatte die Spielerin Jennifer Hermoso nach dem WM-Titel bei der Siegerehrung auf den Mund geküsst. Hermoso sagte kurz danach, dass ihr die Aktion nicht gefallen habe. Nun forderte sie «beispielhafte Massnahmen» gegen Rubiales. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung Hermosos mit der Spielergewerkschaft FUTPRO hervor, die diese am Mittwoch verbreitete.
Darin heisst es vonseiten FUTPRO, dass sie das «Verhalten, das die Würde der Frauen verletzt, entschieden und mit Nachdruck verurteilt». Es sei wichtig, dass der amtierende Weltmeister von Personen repräsentiert wird, «die Werte der Gleichheit und des Respekts in allen Bereichen vorleben».
Der spanische Fussballverband rief eine ausserordentliche Generalversammlung ein, die schon am Freitag stattfinden soll. Thema werden die «jüngsten Ereignisse während der Siegerehrung», heisst es.
«Was wir gesehen haben, ist eine inakzeptable Geste», sagte Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez im Rahmen des Empfangs der Weltmeisterinnen am Dienstag im Moncloa-Palast in Madrid. Rubiales' Entschuldigung sei «unzureichend».
Nach dem spanischen Finalsieg bei der Fussball-WM der Frauen in Australien und Neuseeland gratulierte Rubiales den Spielerinnen und dem Trainerteam mit Küssen auf die Wange. Die Spielerin Jennifer Hermoso küsste er ungefragt auf den Mund. Später scherzte er in der Kabine davon, Hermoso bei der Partyreise nach Ibiza zu heiraten.
Kurze Zeit später wurde der 46-Jährige scharf kritisiert. In einer ersten Reaktion zeigte er für die Kritik kein Verständnis: «Es sind nur zwei Freunde, die etwas feiern, hören wir nicht auf die Narren und Idioten. Lasst sie uns ignorieren und die guten Dinge geniessen», sagte er in der Radiosendung «Tiempo de Juego».
Auch Hermoso wurde in einer Mitteilung des Verbands damit zitiert, dass es eine «spontane Geste der Zuneigung und Dankbarkeit» gewesen sei. Gemäss «Relevo» habe die Spielerin des FC Barcelona diese Aussage jedoch nicht getätigt, demnach sei sie frei erfunden.
Später schlug Rubiales in einem Video-Statement einen anderen Ton an: «Ich habe einen Fehler gemacht, das ist mir bewusst geworden.» Sein Kuss sei «ohne böse Intention in einem Moment maximaler Überschwänglichkeit passiert».
Die verspätete Einsicht könnte Rubiales aber trotzdem nicht retten. Die Sitzung am kommenden Freitag wird mehr Aufschluss geben.
Leite selber ein Team von 12 Mitarbetenden und wir mussten bis Dato noch nie, aufgrund eines Vorkommnisses das Thema Grenzüberschreitung bezüglich Verletzung der Würde einer Person thematisieren.
Käme so etwas vor, wäre diese Person sofort mit Konsequenzen konfrontiert und eine Entlassung würde im im Raum stehen, wie das Schwert des Damokles.
Wir leben nicht mehr im Mittelalter und solch toxisch männliches Verhalten hat keinen Platz.
Werden Männer Weltmeister gibt es anschliessend x Artikel in den Medien über die Siegesfeiern im Land, Hintergrundportraits der Spieler, Analysen, etc. Hier dominiert schlicht dieses Thema.
Die Spielerin ist am Höhepunkt ihrer Karriere angelangt, hat ihr ganzes Leben dafür untergeordnet und statt zu feiern, muss sie sich um diese Angelegenheit „kümmern.“
Als fussballbegeisterten eher konservativen Mann finde ich dies einfach nur zum Kotzen!