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8 Erkenntnisse aus dem gestrigen Champions-League-Abend

Real forward Karim Benzema, right, and CSKA midfielder Jaka Bijol challenge for the ball during a Group G Champions League soccer match between CSKA Moscow and Real Madrid at the Luzhniki Stadium in M ...
Karim Benzema verfehlte gegen ZSKA bei allen sechs Abschlüssen sein Ziel.Bild: AP

Reals historische Ladehemmung – und 7 weitere Erkenntnisse aus der Champions League

03.10.2018, 16:0503.10.2018, 16:05

Real trifft nicht mehr

0:1 gegen ZSKA Moskau – zum ersten Mal seit April 2016 und nach 30 Champions-League-Spielen hat Real Madrid es nicht geschafft, ein Tor zu erzielen. Damit sind die Königlichen wettbewerbsübergreifend seit drei Partien ohne Torerfolg. Letztmals war dies vor vor elf Jahren unter Fabio Capello der Fall, damals beendete Ruud van Nistelrooy die Negativserie.

Sinnbildlich für Reals Ladehemmung steht Karim Benzema: In den letzten sechs Partien hat der französische Mittelstürmer, dem zu Saisonbeginn in der Liga noch zwei Doppelpacks gelungen sind, keinen einzigen seiner 15 Abschlussversuche aufs Tor gebracht.

«Das Toreschiessen ist derzeit nicht nur für Benzema ein Problem, sondern für alle unsere Offensivspieler», sagte Lopetegui nach der Niederlage in Moskau. «Wir müssen uns weiter Chancen erarbeiten, das ist alles, was wir tun können. Dann werden wir früher oder später wieder Tore schiessen.» In Moskau beklagten die Madrilenen drei Schüsse an Latte oder Pfosten. Cristiano Ronaldo fehlte an allen Ecken und Enden:

«Du kannst die Sonne nicht mit einem Finger verdecken.»
Real-Keeper Keylor Navas über das Fehlen von Ronaldo

Auch die Abwehrarbeit liess gestern bei Real, das ohne Sergio Ramos, Marcelo und Gareth Bale antrat, zu wünschen übrig. Wie Toni Kroos vor dem 0:1 in der 2. Minute einen Rückpass auf Torhüter Keylor Navas spielte, war mehr als fahrlässig. 

Das frühe 0:1 für ZSKA durch Vlasic.Video: streamable

Die Bayern unter Beschuss 

Fussball-Frust statt Wiesn-Gaudi – das 1:1 gegen Ajax Amsterdam war das dritte sieglose Spiel in Serie und schon verwandelt sich der FC Bayern München wieder in den FC Hollywood. Die Experten beginnen leise zu poltern («Für mich ist das zu viel Rotation»), die Presse sofort scharf zu schiessen («Kovac hat das Sieglos-Triple») und der Trainer sich zu verteidigen («Ich weiss, was die Stunde geschlagen hat»). Nur Uli Hoeness und Karl-Heinz Rummenigge schweigen – zumindest noch. Kein Schelm, wer über München ein deftiges Unwetter aufziehen sieht …

Dabei hatten die Münchner noch Glück: Nach dem frühen Führungstreffer durch Mats Hummels in der 4. Minute bauten die Bayern schnell stark ab. Am Ende hatte Ajax 57 Prozent Ballbesitz und brachte doppelt so viele Schüsse aufs Tor wie das Heimteam (8:4). Nur Paris St-Germain (2017), Real Madrid (2017), Juventus (2016) und Inter Mailand (2010) brachten in der Allianz Arena bislang sieben oder mehr Torschüsse zustande.

«Wir hatten alles im Griff und dann haben wir Ajax auf einmal spielen lassen.»
Manuel Neuer

Bayern-Torhüter Manuel Neuer musste sieben Paraden auspacken. Die letzte in der 92. Minute bewahrte den deutschen Rekordmeister vor der Niederlage: Erste lenkte er einen Schöne-Freistoss an die Latte, dann rettete er auf der Linie.

Die Neuer-Parade in der 92. Minute.Video: streamable

Wie der Vater, so der Sohn

Justin Kluivert erzielte beim 5:0-Sieg der AS Roma gegen Viktoria Pilsen den ersten Champions-League-Treffer seiner noch jungen Karriere. Mit 19 Jahren und 150 Tagen ist der Holländer damit der jüngste Roma-Torschütze in der Königsklasse.

Dennoch ist Kluivert nicht ganz so frühreif wie einst sein berühmter Vater: Stürmer-Legende Patrick Kluivert traf für Ajax Amsterdam bereits mit 18 Jahren und 89 Tagen in der Champions League. 

Das 4:0 für die Roma durch Kluivert.Video: streamable

Mourinhos trübe Bilanz

0:0 gegen Valencia – das 23. torlose Champions-League-Unentschieden (Rekord!) von Manchester United bringt José Mourinho noch mehr unter Druck. Nach dem 1:1 gegen Wolverhampton, dem Ligacup-Aus gegen Derby County und der 1:3-Niederlage gegen West Ham war es das vierte sieglose Spiel in Serie. Vor allem zu Hause sind die «Red Devils» keine Macht mehr: Die Fans durften seit vier Spielen keinen Sieg mehr im Old Trafford bejubeln. 

Die United war offensiv mehrheitlich wirkungslos. Erst nach einer Stunde drehten Mourinhos die «Red Devils» etwas auf: Paul Pogba per Freistoss und Marcus Rashford mit einem Lattenknaller scheiterten aber knapp.

Bailly zieht ab – so sahen die Angriffsbemühungen der United über weite Strecken aus.Video: streamable

Seferovic macht die 100 voll

Beim glücklichen 3:2 von Benfica Lissabon erzielte Haris Seferovic in der 6. Minute das frühe 1:0 für die Portugiesen. Es war Benficas 100. Treffer in der Königsklasse. Der Rekordmeister ist nach dem FC Porto der zweite Klub aus Portugal und der 37. der Champions-League-Geschichte, der diese magische Marke erreicht. Zum Vergleich: Rekordhalter Cristiano Ronaldo allein liegt bei 121 CL-Treffern.

Das 1:0 für Benfica durch Seferovic.Video: streamable

«Tote Hose» in Turin

Die Allianz Arena von Juventus Turin kann durchaus ein Hexenkessel sein. Gestern beim 3:0-Sieg gegen YB waren die Juve-Tifosi aber über weite Strecken des Spiels nicht zu hören, obwohl das Station mit 40'961 Zuschauern fast ausverkauft war. Der Grund: Die Fankurve protestierte gegen die Erhöhung der Ticketpreise. Seit dieser Saison kosten die Tickets – auch die Saisonkarten – deutlich mehr. Irgendwie muss Cristiano Ronaldo ja bezahlt werden.

Richtig laut wurde es nur bei den drei Toren von Paulo Dybala und in der 39. Minute, als die Juve-Fans den 39 Opfern der Katastrophe von Heysel gedachten. Ansonsten waren fast nur die YB-Fans zu hören. Für die Spieler des Schweizer Meisters war es trotzdem ein wenig enttäuschend. «Schon krass, wie hier ein bisschen tote Hose war», sagte Christian Fassnacht nach dem Spiel zum «Tages-Anzeiger».

Young Boys players warm up prior to the Champions League, group H soccer match between Juventus and Young Boys, at the Allianz stadium in Turin, Italy, Tuesday, Oct. 2, 2018. (AP Photo/Luca Bruno)
Die Juve-Ultras hatte keine Lust, Stimmung zu machen.Bild: AP

Dybala in grossen Fussstapfen

Paulo Dybala ersetzte gestern Abend bei Juve den rotgesperrten Cristiano Ronaldo und trumpfte gleich im Stile des berühmten Teamkollegen auf: Mit seinen drei Toren schoss er YB im Alleingang ab und trat mit seinem Hattrick in berühmte Fussstapfen. Zuvor hatten nur Filippo Inzaghi, Alessandro Del Piero und Arturo Vidal für die «Alte Dame» in der Königsklasse dreimal getroffen.

Für Dybala war es der erste Champions-League-Hattrick seiner Karriere. Zu Teamkollege Cristiano Ronaldo fehlen ihm damit noch sechs, zu Rekordhalter Lionel Messi gar sieben.

Der Dybala-Hattrick gegen YB.Video: streamable

Dzekos beeindruckende Konstanz

Ebenfalls dreimal traf Edin Dzeko beim 5:0 der Roma gegen Pilsen. Der Bosnier setzte damit eine beeindruckende Serie fort: In seinen letzten sieben Champions-League-Spielen hat der ehemalige Wolfsburg-Stürmer insgesamt acht Tore erzielt. Nur gegen Real Madrid vor zwei Wochen hat Dzeko nicht getroffen.

Die Roma-Tore gegen Pilsen: Dzeko erzielt das 1:0, das 2:0 und das 5:0.Video: streamable

Die YB-Noten zum Juventus-Spiel

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Die YB-Noten zum Juventus-Spiel
David von Ballmoos – Note 4: Paulo Dybala bezwingt ihn gleich dreimal. Nur beim zweiten Treffer macht von Ballmoos keine gute Figur. Verzeichnet auch vier Paraden.
quelle: epa/ansa / andrea di marco
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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rasta281
03.10.2018 12:41registriert Februar 2014
Edin Dzeko war nie bei den Bayern. Ihr habt ihn wohl mit Mario Mandzukic verwechselt.
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