Ousmane Dembélé und der FC Barcelona – irgendwie war das nie die ganz grosse Liebesgeschichte. Im Sommer 2017 kam der französische Angreifer für 140 Millionen Euro von Borussia Dortmund. Er schoss immer wieder Tore, bereitete auch Treffer vor, wurde je zweimal spanischer Meister und Cupsieger.
Doch regelmässig fehlte Dembélé wegen Verletzungen. Besonders oft hatte er Oberschenkel-Probleme. Und war er gesund, sorgte er mit Undiszipliniertheiten für Aufsehen. In viereinhalb Jahren kommt der drittteuerste Einkauf der Klubgeschichte so auf 129 Einsätze für den FC Barcelona. Der finanziell klamme Klub möchte einen weiteren Grossverdiener loswerden, lieber heute als morgen.
«Wir haben seinen Beratern mitgeteilt, dass er versuchen sollte, noch vor dem 31. Januar zu wechseln», sagte Barça-Geschäftsführer Mateu Alemany. Es habe nun ein halbes Jahr lang viele Gespräche miteinander gegeben über die Situation des Franzosen, der noch einen bis im Sommer 2022 gültigen Vertrag besitzt. Nun ist der Geduldsfaden der Klubbosse gerissen.
Mateu Alemany habla de la situación de Ousmane Dembélé pic.twitter.com/dTSPtXr99y
— FC Barcelona (@FCBarcelona_es) January 20, 2022
«Es ist Dembélés Entscheidung, nicht bei uns weiterzumachen», führte Alemany aus, «und unsere Entscheidung wurde ihm mitgeteilt. Wir brauchen Spieler, die sich dem Klub gegenüber verpflichtet fühlen, und das ist bei ihm nicht der Fall.» Deshalb die Konsequenz: «Dembélé muss den Klub so schnell wie möglich verlassen.»
Der Offensivspieler reagierte mit der Veröffentlichung eines Communiqués. Das ist deshalb bemerkenswert, weil sich Dembélé ansonsten kaum je öffentlich äussert. «Ich habe während vier Jahren Dinge über mich gelesen, ohne mich je zu verteidigen», heisst es im Schreiben.
Er kündigt an: «Das ist ab heute vorbei. Von nun an werde ich ehrlich antworten, ohne mich irgendwelchen Erpressungen zu beugen.» Er sei 24 Jahre alt und habe wie jeder andere Fehler, keiner sei schliesslich vollkommen. Aber: «Ich habe immer alles gegeben, ohne mit der Wimper zu zucken.»
Geschäftsführer Almany warf Dembélé vor, dieser wolle kein «Teil des Projekts FC Barcelona» mehr sein. Ein Vorwurf, die der Spieler vehement zurückweist. «Ich verbiete jedem, mir Absichten zu unterstellen, die ich nie hatte. Ich verbiete jedem, für mich oder meinen Berater, dem ich vollumfänglich vertraue, zu sprechen.»
Er sei voll involviert und stehe dem Klub und Trainer Xavi zur Verfügung. «Ich bin kein Betrüger und noch weniger bin ich ein Mann, der sich erpressen lässt.» Die spanische Spielergewerkschaft stellte sich hinter Dembélé und schrieb in einer Stellungnahme von Diskriminierung.
Dembélé hielt weiter fest, dass er sich nicht um Verhandlungen kümmere. «Dieses Spielfeld überlasse ich meinem Berater. Mein Ding ist es ganz einfach, Fussball zu spielen und freudige Momente mit meinen Mitspielern und den Fans zu teilen.»
Interessant ist die Entwicklung in der Angelegenheit in jedem Fall unter folgendem Gesichtspunkt: Als Ousmane Dembélé noch beim BVB spielte, wollte er unter allen Umständen den Vertrag auflösen, um zu wechseln, streikte gar das Training. Und nun bei Barcelona will er den Vertrag unter allen Umständen aussitzen.
Pikantes Detail am Rande: Zu denjenigen, die Dembélés Instagram-Post kommentiert haben, gehört auch Antoine Griezmann. Der Landsmann, der seit dem Sommer nicht mehr in Barcelona, sondern wieder bei Atlético Madrid spielt, postete bloss zwei Emojis: 🔥❤️. (ram)
Er hat in vier Jahren nicht mal 40 Tore geschossen und hat nicht mal die Hälfte aller möglichen Spiele gespielt, da immer verletzt.
Barça handelt hier absolut richtig und tut gut ihn nach Coutinho und Griezmann ebenfalls loszuwerden.
Das Geld kann Barça besser in die neuen motivierten jungen Spieler investieren.