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Der FC Barcelona will ihn loswerden – so kontert Ousmane Dembélé

epa09618773 FC Barcelona's Ousmane Dembele attends the team's training session at Joan Gamper sports city in Barcelona, Spain, 03 December 2021. Barcelona prepares for the Spanish LaLiga soc ...
Gut drauf im Training: Ousmane Dembélé im vergangenen Monat.Bild: keystone

«Ab heute ist es vorbei» – Dembélé schlägt wegen Gerüchten über Barça-Abschiebung zurück

Die Zeit von Ousmane Dembélé beim FC Barcelona scheint abzulaufen. Der Geschäftsführer des Klubs kündigte an, man strebe seinen Abgang noch in diesem Winter an. Nun reagiert der Weltmeister mit einem längeren Communiqué.
20.01.2022, 18:4520.01.2022, 19:05
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Ousmane Dembélé und der FC Barcelona – irgendwie war das nie die ganz grosse Liebesgeschichte. Im Sommer 2017 kam der französische Angreifer für 140 Millionen Euro von Borussia Dortmund. Er schoss immer wieder Tore, bereitete auch Treffer vor, wurde je zweimal spanischer Meister und Cupsieger.

Doch regelmässig fehlte Dembélé wegen Verletzungen. Besonders oft hatte er Oberschenkel-Probleme. Und war er gesund, sorgte er mit Undiszipliniertheiten für Aufsehen. In viereinhalb Jahren kommt der drittteuerste Einkauf der Klubgeschichte so auf 129 Einsätze für den FC Barcelona. Der finanziell klamme Klub möchte einen weiteren Grossverdiener loswerden, lieber heute als morgen.

Am Ende mit der Geduld

«Wir haben seinen Beratern mitgeteilt, dass er versuchen sollte, noch vor dem 31. Januar zu wechseln», sagte Barça-Geschäftsführer Mateu Alemany. Es habe nun ein halbes Jahr lang viele Gespräche miteinander gegeben über die Situation des Franzosen, der noch einen bis im Sommer 2022 gültigen Vertrag besitzt. Nun ist der Geduldsfaden der Klubbosse gerissen.

«Es ist Dembélés Entscheidung, nicht bei uns weiterzumachen», führte Alemany aus, «und unsere Entscheidung wurde ihm mitgeteilt. Wir brauchen Spieler, die sich dem Klub gegenüber verpflichtet fühlen, und das ist bei ihm nicht der Fall.» Deshalb die Konsequenz: «Dembélé muss den Klub so schnell wie möglich verlassen.»

Der Offensivspieler reagierte mit der Veröffentlichung eines Communiqués. Das ist deshalb bemerkenswert, weil sich Dembélé ansonsten kaum je öffentlich äussert. «Ich habe während vier Jahren Dinge über mich gelesen, ohne mich je zu verteidigen», heisst es im Schreiben.

«Ich habe immer alles gegeben»

Er kündigt an: «Das ist ab heute vorbei. Von nun an werde ich ehrlich antworten, ohne mich irgendwelchen Erpressungen zu beugen.» Er sei 24 Jahre alt und habe wie jeder andere Fehler, keiner sei schliesslich vollkommen. Aber: «Ich habe immer alles gegeben, ohne mit der Wimper zu zucken.»

Geschäftsführer Almany warf Dembélé vor, dieser wolle kein «Teil des Projekts FC Barcelona» mehr sein. Ein Vorwurf, die der Spieler vehement zurückweist. «Ich verbiete jedem, mir Absichten zu unterstellen, die ich nie hatte. Ich verbiete jedem, für mich oder meinen Berater, dem ich vollumfänglich vertraue, zu sprechen.»

Er sei voll involviert und stehe dem Klub und Trainer Xavi zur Verfügung. «Ich bin kein Betrüger und noch weniger bin ich ein Mann, der sich erpressen lässt.» Die spanische Spielergewerkschaft stellte sich hinter Dembélé und schrieb in einer Stellungnahme von Diskriminierung.

Support von Copain Griezmann

Dembélé hielt weiter fest, dass er sich nicht um Verhandlungen kümmere. «Dieses Spielfeld überlasse ich meinem Berater. Mein Ding ist es ganz einfach, Fussball zu spielen und freudige Momente mit meinen Mitspielern und den Fans zu teilen.»

Barcelona's Ousmane Dembele, right, celebrates with Barcelona's Antoine Griezmann after scoring his side's opening goal during the Spanish La Liga soccer match between FC Barcelona and  ...
Griezmann und Dembélé bejubeln einen Barcelona-Treffer gegen Betis Sevilla.Bild: keystone

Interessant ist die Entwicklung in der Angelegenheit in jedem Fall unter folgendem Gesichtspunkt: Als Ousmane Dembélé noch beim BVB spielte, wollte er unter allen Umständen den Vertrag auflösen, um zu wechseln, streikte gar das Training. Und nun bei Barcelona will er den Vertrag unter allen Umständen aussitzen.

Pikantes Detail am Rande: Zu denjenigen, die Dembélés Instagram-Post kommentiert haben, gehört auch Antoine Griezmann. Der Landsmann, der seit dem Sommer nicht mehr in Barcelona, sondern wieder bei Atlético Madrid spielt, postete bloss zwei Emojis: 🔥❤️. (ram)

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13 Kommentare
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Boixos
20.01.2022 19:21registriert Februar 2019
Dembele bzw. sein Berater fordern angeblich ein Jahresgehalt von 40 Mio Euro. Selbst wenn er absolute Weltklasse wäre, ist das jenseits von Gut und Böse.

Er hat in vier Jahren nicht mal 40 Tore geschossen und hat nicht mal die Hälfte aller möglichen Spiele gespielt, da immer verletzt.

Barça handelt hier absolut richtig und tut gut ihn nach Coutinho und Griezmann ebenfalls loszuwerden.

Das Geld kann Barça besser in die neuen motivierten jungen Spieler investieren.
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