In China ist Fussballer Zhang Linpeng eine Legende. 88 Mal lief der Verteidiger von Guangzhou Evergrande bislang für das Nationalteam auf. In Anlehnung an den Spanier Sergio Ramos nennt man ihn in der Heimat ehrfürchtig «Zhangmos». Den Spitznamen erhielt er angesichts der offenbar ähnlichen Spielweise. Doch auch die Arme des Chinesen erinnern an Ramos:
Und um diese Arme geht es. Und um Zhangs Hals und um seine Beine. Denn dass Zhang Linpeng am ganzen Körper tätowiert ist, gefällt zwar ihm selber, aber nicht den chinesischen Funktionären. Es wurde angeordnet, dass künftig keine tätowierten Fussballer mehr in die Nationalteams aufgenommen werden. Wer wie Zhang bereits dazugehört und Tattoos trägt, soll diese weglasern lassen oder zumindest abdecken.
«Nationalmannschaften auf allen Ebenen werden die entsprechenden Anweisungen strikt umsetzen, den positiven Geist der chinesischen Fussballspieler in vollem Umfang demonstrieren und ein gutes Beispiel für die Gesellschaft abgeben», heisst es gemäss Sky News in einer Mitteilung des chinesischen Sportministeriums.
Sämtlichen Athleten der Nationalmannschaft und des U23-Nationalteams sei es «strengstens untersagt», sich neu tätowieren zu lassen. Denjenigen, die bereits über Tattoos verfügen, «wird empfohlen, diese selbst zu entfernen.»
In Ausnahmefällen können sich Teams und Spieler darauf einigen, dass die Tattoos während des Trainings und der Partien abgedeckt werden. Nachwuchstrainer der Kategorie U20 und abwärts sind angehalten, auf keinen Fall einen tätowierten Fussballer aufzubieten, um für das Land aufzulaufen.
Das Ministerium ordnete zudem an, dass die Nationalmannschaften nicht nur Angriffe über die Flügel, Zweikämpfe oder Eckbälle trainieren sollen. Die Teamverantwortlichen sollen auch «ideologische und patriotische Bildungsaktivitäten» organisieren. Eine patriotische Erziehung stärke die Spieler, wird betont. Ziel ist es, «eine Nationalmannschaft hervorzubringen, die in der Lage ist, zu siegen, zu kämpfen und einen ausgezeichneten Stil an den Tag zu legen.»
Zyniker werden sagen, wenigstens versuche China etwas, um auf dem Rasen besser zu werden. Trotz bislang grosser Anstrengungen ist es dem Reich der Mitte in den vergangenen Jahren nie gelungen, sich für eine Fussball-WM zu qualifizieren. Und die bislang einzige Teilnahme im Jahr 2002 endete im Desaster: mit dem Ausscheiden in der Gruppenphase nach drei Niederlagen und 0:9 Toren.
Die WM 2022 in Katar wird das Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern aller Voraussicht nach verpassen. Und ob Zhang Linpeng 2026 noch dabei sein wird, ist fraglich. Nicht wegen seiner Tattoos, sondern weil der Verteidiger dann bereits 37 Jahre alt sein wird. (ram)
dieses nazi-getue wird ja echt immer schlimmer. bleibt zu hoffen, dass es der chinesischen polit-elite dereinst gleich ergeht, wie so manch totalitären spinnern vor ihnen.
Und das meinen die Rechtspopulisten von der SVP zu China.