Arda Turan wechselt für 34 Millionen Euro für fünf Jahre zum FC Barcelona. Doch war da nicht was? Genau, der FC Barcelona muss weiterhin eine Transfersperre absitzen. Es stellt sich die Frage, wie trotzdem neue Spieler verpflichtet werden können? Wir klären auf.
Barça sign Arda Turan on five year deal from Atlético http://t.co/Vtw5UesUND pic.twitter.com/mlzePYtdDe
— FC Barcelona (@FCBarcelona) 7. Juli 2015
Weil der FC Barcelona zwischen 2009 und 2013 wiederholt gegen die Statuten der FIFA verstossen hat und minderjährige Spieler verpflichtete, kam es im April 2014 zu einer einjährigen, von der FIFA verordneten Transfersperre. Ein Exempel sollte statuiert werden.
Die Katalanen legten Rekurs ein, die Sperre bekam aufschiebende Wirkung und Barcelona konnte im letzten Sommer mit Ivan Rakitic und Luis Suarez dennoch zwei Spieler verpflichten, welche noch entscheidenden Anteil am Triple-Gewinn haben sollten.
Der Rekurs von Barcelona ging bis vor den internationalen Sportgerichtshof CAS, welcher im Dezember 2014 die Transfersperre bestätigte. Für zwei Transferperioden (Winter und Sommer 2015) dürfe der FC Barcelona keine neuen Spieler verpflichten, so das definitive Urteil.
Die auf den ersten Blick drakonische Strafe ist in Tat und Wahrheit eine Farce. Das Transferfenster im Winter wird sowieso kaum genutzt, die Spieler, welche Barcelona diesen Sommer wollte, wurden trotzdem geholt.
Wie das möglich ist? Der FC Barcelona hat ein rechtliches Schlupfloch gefunden: Er verpflichtet die Profis zwar diesen Sommer, meldet sie jedoch einfach erst ab Januar 2016 für den Spielbetrieb.
Die in diesem Sommer neu verpflichteten Aleix Vidal von Sevilla und eben Arda Turan dürfen also erst ab dem 1. Januar 2016 Pflichtspiele für die Katalanen absolvieren. Mit der Mannschaft zu trainieren und Sponsorentermine wahrzunehmen, ist jedoch jederzeit erlaubt.
Dass sich Atlético und Barcelona auf einen Wechsel von Arda Turan geeinigt haben, wurde bereits offiziell bestätigt. Ob der Türke aber tatsächlich zum FC Barcelona wechselt, ist indes noch nicht sicher.
Am 18. Juli wird beim FC Barcelona ein neuer Präsident gewählt. Will dieser den Neuzugang aus Madrid nicht, hat er die Möglichkeit, Turan zurückzuschicken. Barcelona hat sich nämlich auch hier ein Schlupfloch geschaffen und sich die Option gesichert, Turan für 30,6 Millionen bis zum 20. Juli an Atlético zurückzuverkaufen. Dem neuen Präsidenten bleiben nach seiner Wahl also zwei Tage Zeit, den Transfer final abzusegnen oder eben nicht.
Dass es soweit kommt und der FC Barcelona den Spieler für 10% weniger (was 3,4 Millionen Euro entspricht) zurückverkauft, ist jedoch unwahrscheinlich. Denn Arda Turan gilt als Wunschspieler von Trainer Luis Enrique. Als Neupräsident dem erfolgreichen Triple-Coach den Wunschtransfer zu streichen, wäre ein denkbar schlechter Start für die kommende Zusammenarbeit.
Aber in Barcelona weiss man ja nie. Sie würden bestimmt auch für dieses Problem ein Schlupfloch finden.