
Granit Xhaka und Murat Yakin stellten sich heute in St. Gallen der Presse.Bild: keystone
Am Dienstag muss die Schweiz in der Nations League nach drei Niederlagen in Serie eine Reaktion zeigen, das wissen auch Nati-Trainer Murat Yakin und Captain Granit Xhaka.
Offene Rechnungen aus dem Hinspiel?
Das hitzige Hinspiel in Kopenhagen war besonders bei den dänischen Journalisten noch sehr präsent. Bei der 0:2-Niederlage der Schweiz in Dänemark sah Nico Elvedi eine sehr umstrittene Rote Karte und wurde in der Schlussphase auch Captain Granit Xhaka vom Platz gestellt. Ausserdem sorgte bei den Nati-Vertretern für Ärger, dass die Dänen ein Tor erzielten, obwohl Breel Embolo am Boden lag.

Im September wurde es hitzig gegen die Dänen.Bild: keystone
Am Tag vor dem Rückspiel in St.Gallen wurde Granit Xhaka daher gefragt, ob er sich bei der skandinavischen Mannschaft revanchieren möchte. Der Schweizer Captain antwortete:
«Revanche ist vielleicht zu hart ausgedrückt. Aber wir wollen auf jeden Fall zu Hause gewinnen und wir müssen auch gewinnen.»
Auch bei Murat Yakin fragte die dänische Presse nach, ob die Schweizer Mannschaft den Dänen vergeben habe. Dieser erklärte, in die Zukunft blicken und sich nicht mit der Vergangenheit befassen zu wollen. So ganz vergessen scheint das letzte Spiel aber noch nicht zu sein.
«Sie haben das damals clever gemacht. Die Emotionen fehlten uns in diesem Spiel. Das wollen wir morgen beim Heimspiel besser machen. Wir wollen die Schlüsselmomente auf unsere Seite bringen und die 50/50-Situationen für uns entscheiden. Wir müssen uns mehr mit unserer Spielweise befassen als damit, beim Schiedsrichter zu lamentieren oder darüber zu motzen, dass ein Ball nicht herausgespielt wurde. Das war sicher eine unfaire Aktion, aber deswegen von einer Revanche zu sprechen? Davon bin ich kein Fan. Wir wollen Spass haben und auch auf Resultat spielen.»

Der Schiedsrichter soll für seine Spieler kein Thema sein, meint Murat Yakin.Bild: keystone
Wer schiesst den nächsten Penalty?
Natürlich war auch die 0:2-Niederlage vom Samstag gegen Serbien ein Thema – allen voran der verschossene Penalty von Breel Embolo. So wurde Xhaka gefragt, wie es für das morgige Spiel geregelt ist, wer nun zum Elfmeter antreten wird.
«Erstens entscheidet der Trainer, wer zum Elfmeter antritt, und dann entscheiden wir auf dem Platz, wer das beste Gefühl hat. Wir haben Spieler eins, zwei und drei auf der Liste. Breel war zwar nicht auf der Liste, doch er hat sich super gefühlt und mich gefragt, ob er den Elfmeter schiessen darf. Wer sich am besten fühlt, sollte den Elfmeter schiessen. Das gilt auch morgen.»
Obwohl er letztmals im März 2018 ausserhalb des Penaltyschiessens zu einem Elfmeter antrat, sieht sich Xhaka selbst ebenfalls als möglichen Schützen:
«Wenn wir morgen einen Elfmeter erhalten und ich ein gutes Gefühl habe, werde ich den Ball nehmen. Wenn ein anderer ein besseres Gefühl hat als ich, soll er den Ball nehmen. Diskussionen wird es deshalb bestimmt nicht geben.»

Sollte sich Xhaka morgen gut fühlen, wird er zum Elfmeter antreten.Bild: keystone
Wie will Yakin die Nati aus der Krise führen?
Bezüglich Aufstellung lässt sich Murat Yakin nicht in die Karten schauen, deutet aber Änderungen an. «Eine Überraschung? Ja, wieso nicht morgen?», sagte der Nationaltrainer, der dies nach dem heutigen Abschlusstraining mit dem Staff entscheiden möchte. An der EM hatte Yakin die Gegner regelmässig mit seinen taktischen Kniffen überrascht, zuletzt setzte er hingegen stärker auf Konstanz. Bezüglich des Spielsystems meinte Yakin nun:
«Wir haben die Mannschaft so zusammengestellt, dass wir für beide Spiele gerüstet sind. Dass wir auch in unserem System flexibel sind.»
Das droht bei einer weiteren Niederlage:
Auch in der Formation könnte Yakin also Änderungen vornehmen. Gemeinsam mit dem Team habe er zuletzt ausserdem die bisherigen Auftritte in der Nations League besprochen und nach Gründen für den Leistungsabfall nach der EM gesucht. «Das war sehr wichtig und sehr kreativ», sagt Yakin rückblickend. Die Spieler seien unter anderem zum Schluss gekommen, dass in den letzten Spielen die nötige Intensität gefehlt habe. Dies werde man im Heimspiel in St. Gallen ändern, kündigt Yakin an.
Die bessere Bratwurst
Die Stimmung scheint trotz der Krise schon mal gut zu sein. So sorgte Xhaka gegen Ende der Pressekonferenz auch noch für einige Lacher, als er über den Heimvorteil in St.Gallen sprach, wo die Nati seit sieben Spielen nicht mehr verloren hat. Auf den Grund dafür angesprochen, sagte er:
«Die Bratwurst hier ist besser.»

Ist die St.Galler Bratwurst, das Rezept zum Erfolg?Bild: KEYSTONE
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