Nach der fünften Niederlage im sechsten Spiel des Jahres 2017 haben sich die Zürcher Grasshoppers von Trainer Pierluigi Tami getrennt. Der 55-jährige Tessiner hatte die Mannschaft im Januar 2015 als Nachfolger des Deutschen Michael Skibbe übernommen.
Tamis Nachfolger wird vorerst bis Saisonende Carlos Bernegger. Der 48-Jährige war zuletzt in der Nachwuchsabteilung der Zürcher für die technische Ausbildung verantwortlich. Bereits von 2000 bis 2008 arbeitete er in diversen Funktionen für den Verein. Dreimal übernahm er interimistisch das Super-League-Team. Zuletzt war der argentinisch-schweizerische Doppelbürger als Headcoach beim FC Luzern tätig. Am 6. Oktober 2014 wurde er von den Zentralschweizern entlassen.
«Wir müssen mit neuen Ideen und mehr Enthusiasmus die kommenden Spiele angehen», wird GC-Präsident Stephan Anliker in einer Mitteilung zitiert. «Ich traue Carlos Bernegger beides zu.»
Den geschassten Pierluigi Tami lobte Anliker für seine menschlichen Qualitäten. Tami sei «der Gentleman unter den Schweizer Fussball-Trainern, ein Mann mit gutem Stil.» Man bedaure deshalb die Trennung «vom zuletzt glücklos agierenden Trainer».
Nach den Abgängen starker Offensivkräfte wie Munas Dabbur, Yoric Ravet und Shani Tarashaj während oder nach der Saison 2015/16 fehlte der Mannschaft in den bislang 24 Runden dieser Super-League-Saison weitgehend die Durchschlagskraft. Mit dem Wegzug des schwedischen Führungsspielers Kim Källström kurz vor Beginn der Rückrunde kam es für die Zürcher noch schlimmer. Dabburs Rückkehr aus Salzburg konnte bisher nichts Entscheidendes bewirken. In sechs Spielen in diesem Jahr holte GC ein einziges, mageres Pünktchen.
Vor seinem Engagement in Niederhasli hatte sich Tami vor allem als Auswahltrainer einen Namen gemacht. Mit der Schweizer U21-Nati wurde er 2011 in Dänemark Vize-Europameister. Im gleichen Jahr wurde Tami zum Schweizer Trainer des Jahres gewählt. (ram/sda)