Almen Abdi dürfte sich schon wesentlich besser amüsiert haben, als während der ersten Halbzeit der Championship-Partie seines FC Watfords gegen Blackpool. Ohne den verletzten Schweizer Angreifer, der in bisher 18 Einsätzen sechs Saisontreffer gebucht hat, liegen die «Hornets» zuhause an der Vicarage Road vor 17'000 Zuschauern mit 0:2 hinten.
Das ist besonders tragisch, weil Blackpool die Transferturbulenzen des vergangenen Sommers nicht wirklich gut überstanden hat. Damals befand sich der Klub aus der Grafschaft Lancashire kurz vor Saisonstart in der ungemütlichen Lage, nur ganze acht Spieler im Kader zu haben – darunter keinen einzigen Goalie. Schuld war angeblich die Besitzerfamilie, die sich Millionen in die eigene Tasche gewirtschaftet haben soll.
Zwar konnte Blackpool mit einer Last-Minute-Transferoffensive sein Kader noch rechtzeitig komplettieren, doch wirklich erfolgreich ist die Notnagel-Truppe seither nicht. Aus 26 Spielen resultierten nur drei Siege, acht Unentschieden und 15 Niederlagen. Die Quittung: Letzter Tabellenplatz.
Und gegen ebendiese Verlierertruppe tut sich das sechstplatzierte Watford nun erstaunlich schwer. Das dürfte auch Ehrenpäsident Elton John nicht gefallen, denn eine Niederlage würde die seit 2007 traditionell üblichen Aufstiegsambitionen wieder einmal arg erschüttern.
Trainer Slavisa Jokanovic reagiert in der Pause und tut das, was jeder vernünftige Mensch tun sollte: Er gibt Watson eine Chance. Gemeint ist hier ausnahmsweise nicht dieses Newsportal, sondern Ben Watson, ein 29-jähriger Mittelfeldspieler, der kürzlich mit uns Geburtstag gefeiert hat.
Mit Watson läuft es in der zweiten Halbzeit plötzlich rund: Almen Abdis Teamkollegen kommen innert sieben Minuten zu zwei Toren und gleichen die Partie aus. Noch einmal sechs Minuten später steht es bereits 4:2 für Watford. Das Heimteam hat aber noch lange nicht genug und vermöbelt den bemitleidenswerten FC Blackpool am Ende mit 7:2. Zum Matchwinner wird der Nigerianer Odion Ighalo, der sich gleich vier Treffer gutschreiben lässt.
Was lernen wir aus dieser verrückten Geschichte? Almen Abdi bleibt in England im Aufstiegsrennen. Und wer sich auf watson verlässt, der kann wirklich gar nichts falsch machen.