Die «One-Love-Binde» sorgte an der Fussball-WM in Katar für grosse Aufregung. Mit dem Armband wollten gewisse europäische Nationen Aufmerksamkeit machen auf die Missstände, denen die LGBTQ+-Community weltweit immer noch ausgesetzt ist – auch in Katar. Doch am Ende sprach der Weltfussballverband FIFA ein Machtwort und verbot unter anderem auch der Schweizer Nati das Tragen der Binde, weil sich insbesondere auch von den katarischen Gastgebern Widerstand regte.
Doch wie «Sky» nun berichtet, sollen auch die WM-Organisatoren aus dem Wüstenstaat eine Idee für ein «Bändeli» im Köcher gehabt haben. Demnach hatten Katars Nationalteam und andere Mannschaften, die zu einem grossen Teil aus Muslimen bestehen, vor, eine Captainbinde mit der Aufschrift «No Place for Islamophobia» – keinen Platz für Islamophobie – zu tragen.
Revealed: The “No place for Islamophobia” armband plan explored by Qatari officials at the first World Cup in a Muslim nation.
— Rob Harris (@RobHarris) December 8, 2022
FIFA opposed teams pursuing their own armbands.
Report @SkyNews pic.twitter.com/33Ve2s5Okl
Das Muster der Binde sollte an ein palästinensisches Kopftuch erinnern. Neben Katar sollte sie unter anderem auch von Saudi-Arabien und Marokko getragen werden. Wie die Organisatoren gegenüber Sky erklären, soll die FIFA den Vorschlag aber abgelehnt haben, weil sie gegen die Regeln verstossen hätten. «Darüber waren wir enttäuscht, aber wir haben die Entscheidung akzeptiert», heisst es von einem katarischen Vertreter.
Die FIFA selbst sagt, sie habe nichts von diesem Vorschlag gewusst. Der Weltverband hatte den europäischen Mannschaften für die One-Love-Binde mit gelben Karten für den jeweiligen Kapitän und weiteren Sanktionen gedroht. Am Ende trug keine Mannschaft das Armband auf den Platz. (abu)