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Liga gibt zu, dass der VAR in St.Gallen nicht hätte eingreifen dürfen

Schiedsrichter Tschudi hat besten Blick auf die Szene und gibt Penalty für St.Gallen, den er dann zurücknimmt.
Schiedsrichter Tschudi hat besten Blick auf die Szene und gibt Penalty für St.Gallen, den er dann zurücknimmt.bild: srf

Liga gibt zu, dass der VAR in St.Gallen nicht hätte eingreifen dürfen

Nach der 0:2-Auftaktniederlage gegen Luzern wird in St.Gallen über den Videoschiedsrichter gehadert. Der verweigerte den Ostschweizern einen Penalty. Eine Tatsache, welche die Liga rückblickend als Fehler einstuft.
23.07.2019, 06:5823.07.2019, 13:32
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Eine gute Viertelstunde ist im Auftaktspiel der neuen Saison zwischen dem FC St.Gallen und dem FC Luzern gespielt, als Axel Bakayoko im Luzerner Strafraum nach einem Zweikampf mit Lazar Cirkovic zu Boden geht. Der perfekt positionierte Schiedsrichter Lionel Tschudi gibt Penalty für die St.Galler.

Die umstrittene Szene ab 0:47 Minuten.Video: YouTube/SRF Sport

Doch dann nimmt er seinen Entscheid zurück, nachdem ihm der Videoschiedsrichter (VAR) empfohlen hat, sich die Szene nochmals am Bildschirm anzuschauen. Es sei die für die Schiedsrichter schwierigste des Wochenendes gewesen, schreibt die Swiss Football League.

Dass der VAR den Schiedsrichter zur Betrachtung der TV-Bilder aufgefordert habe, sei nicht im Sinne des VAR-Projekts. «Denn einerseits lassen die Bilder zwar keinen Kontakt erkennen – was mehr für eine Simulation/Schwalbe spricht. Andererseits ist aber auf der Grundlage der zur Verfügung stehenden Fernsehbilder auch nicht völlig auszuschliessen, dass Bakayoko von seinem Gegenspieler, der mit hohem Risiko zum Ball ging, getroffen wurde.»

Im Klartext: Es ist eine 50:50-Entscheidung, den Penalty zu geben oder eben nicht. Deshalb hält die Liga fest:

«Es handelt sich nicht um einen klaren und spielentscheidenden Fehler. Die Intervention des VAR hätte unterbleiben müssen.»

Denn der Videoschiedsrichter in einem Bürogebäude in Volketswil darf nur bei klaren, offensichtlichen Fehlentscheiden des Refs einschreiten.

Insgesamt bilanziert Dani Wermelinger, der Chef der Schweizer Spitzenschiedsrichter, jedoch: «Sehr vieles klappte bereits in der ersten Runde sehr gut.» Liga und Verband freuen sich auch darüber, dass aus technischer Sicht alles einwandfrei geklappt hat am Startwochenende. (ram)

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Meitlibei
23.07.2019 07:51registriert März 2015
Ganz ehrlich, wenn durch das VAR die sterbenden Schwäne aussterben bzw.
zukünftig verhindert werden, dann darf noch viel öfters eingegriffen werden.
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neutrino
23.07.2019 07:52registriert Mai 2017
Eher kein Penalty, aber auch nicht zwingend Schwalbe. Der Luzerner geht ja mit beiden Beinen gestreckt voran in den Zweikampf - wenn Bakayoko nichts macht, ist er schlichtweg verletzt. Jeder Fussballer antizipiert da den Kontakt und springt ab.

Klar soll man Schwalben bestrafen - aber wo es um leichte Zupfer oder leichte Kontakte geht und dann theatralisch gefallen wird.
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felixJongleur
23.07.2019 07:54registriert Dezember 2014
Gut kommuniziert von der Liga, kann nun wohl endlich abgehakt werden - bis zur nächsten Runde. Naja, die Medien freuts. Als Zuschauer unglaublich mühsam, bei jeder knappen Szene muss man damit rechnen, dass dieses Theater wieder losgeht.
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