Nach einem Jahr in der Challenge League ist der FC Sion mit neuer Stärke in die höchste Liga zurückgekehrt. Mit Théo Berdayes und Ali Kabacalman sorgten zwei Spieler in den ersten zehn Minuten für die ersten zwei Treffer, die für das neue Sion stehen, das mehr auf Einheimische setzt als in der Vergangenheit. Die beiden Waadtländer verhalfen in der vorletzten Saison Yverdon zum Aufstieg, blieben aber selber in der Challenge League: Der 22-jährige Berdayes kehrte nach einer Leihgabe zurück ins Wallis, Kabacalman ging ablösefrei zu den Sittenern.
Am Samstagabend im Tourbillon gelang Berdayes nach einem Konter und einem guten Abschluss nach weniger als sieben Minuten das 1:0. Drei Minuten später doppelte Kabacalman mit einem verwandelten Penalty nach.
Was folgte war weniger spektakulär, aber effizient. Die Sittener wehrten sich solidarisch und diszipliniert gegen die Angriffe der Lausanner, die am letzten Wochenende immer wieder die Basler Abwehr überrumpelt hatten. Diesmal fanden sie kaum Lösungen und blieben im 14. Spiel in Folge gegen Sion sieglos.
Für die glanzvollen Schlusspunkte vor über 10'000 Fans im Walliser Stadion sorgten in den letzten knapp zehn Minuten Cristian Souza und Numa Lavanchy mit dem dritten und vierten Treffer.
Sion - Lausanne-Sport 4:0 (2:0)
10'200 Zuschauer. - SR Wolfensberger.
Tore: 7. Berdayes (Sorgic) 1:0. 10. Kabacalman (Penalty) 2:0. 83. Souza 3:0. 90. Lavanchy (Bua) 4:0.
Sion: Fayulu; Lavanchy, Schmied, Diouf, Hefti; Berdayes (83. Chipperfield), Kabacalman (73. Souza), Baltazar Costa, Bouchlarhem (66. Djokic); Chouaref (83. Rusev), Sorgic (66. Bua).
Lausanne-Sport: Letica; Giger, Mouanga, Dussenne (60. Szalai), Poaty (77. Polster); Sanches (60. Roche), Custodio, Bernede; Okou (60. de la Fuente), Sène, Diabaté (42. Ajdini).
Bemerkungen: Verwarnungen: 22. Custodio, 45. Kabacalman, 62. de la Fuente, 80. Sène.
Ein Traumschuss von Thibault Klidjé rettete dem FC Luzern einen Punkt. Die Innerschweizer verspielten im Letzigrund leichtfertig eine Pausenführung. Dabei sprach zu Beginn der zweiten 45 Minuten vieles für die Mannschaft von Mario Frick, die eine gute erste Halbzeit gezeigt hatte und zudem zum fast bestmöglichen Moment, kurz vor der Pause, durch Lars Villiger in Führung gegangen waren.
Marco Schällibaum, der Trainer von GC, schickte seine Mannschaft mit den richtigen Informationen zurück aufs Feld. Mit Flanken kam der Erfolg. Zuerst fand Theo Ndicka mit seiner Hereingabe den Kopf von Nikolas Muci (54.), und in der 70. Minute war es Awer Mabil der aus dem Halbfeld dem langjährigen Luzerner Pascal Schürpf das 2:1 ermöglichte. Für den 21-jährigen Muci war es der erste Treffer in der Super League.
Dass Luzern zurück ins Spiel fand, verdankte es dem eingewechselten Klidjé. Dieser traf auf dem Nichts heraus mit einem Schuss aus rund 25 Metern zum 2:2 (85.) und lancierte damit die Schlussoffensive, in der Pius Dorn den Siegtreffer auf dem Fuss hatte.
Grasshoppers - Luzern 2:2 (0:1)
SR Piccolo. - Tore: 42. Villiger (Karweina) 0:1. 54. Muci (Ndicka) 1:1. 70. Schürpf (Mabil) 2:1. 85. Klidje (Spadanuda) 2:2.
Grasshoppers: Hammel; Paskotsi, Tobers, Decarli, Ndicka; Abrashi (72. Ndenge), Seko; Mabil (81. Asumah Abubakar), Morandi (90. Meyer), Schürpf (72. de Carvalho); Muci (72. Babunski).
Luzern: Loretz; Ulrich (59. Ottiger), Jaquez, Löfgren, Knezevic (77. Spadanuda), Ciganiks; Dorn, Stankovic (59. Beloko), Kadák (59. Owusu); Villiger, Karweina (68. Klidje).
Bemerkungen: Verwarnungen: 11. Abrashi, 22. Kadák, 80. Mabil, 88. Ciganiks.
Der FC Lugano zeigt sich beim FC Basel abgezockt. Es ist der zweite Sieg der Tessiner im zweiten Spiel und ein Negativrekord für den FCB.
Lugano benötigt nicht viel Spielanteile, um sich in Szene zu setzen. Im St.Jakob-Park war eine gute halbe Stunde lang offensiv kaum mehr etwas von den Gästen zu sehen, bis in der 68. Minute zwei Pässe reichten, um die Basler Defensive aus den Angeln zu heben. Der von Thun gekommene Daniel Dos Santos mit dem Assist und der erst zum siebten Mal für Lugano eingesetzte Pole Kacper Przybylko als Torschütze waren entscheidend. Für Przybylko war es der zweite Saisontreffer.
Für den FC Basel war es eine bittere zweite Niederlage in dieser Saison, weil er nach dem frühen 0:1 durch Ignacio Aliseda (8.) viel investierte. Das 1:1 in der 50. Minute durch den auf diese Saison hin von Montpellier übernommenen Léo Leroy war ein knapper Lohn für die vom Engagement her tadellosen Basler. Dass mit Benjamin Kololli und Thierno Barry zwei Offensivstützen fehlten, war nicht augenfällig. Die beiden mussten wegen Undiszipliniertheit auf der Tribüne Platz nehmen.
Die Aufwärtstendenz gegenüber dem ersten Spiel am vergangenen Wochenende war deutlich zu erkennen, trotzdem bleibt in nackten Zahlen die Enttäuschung. Zum ersten Mal seit Einführung der Super League 2003 steht Basel nach zwei Runden ohne Punkte da. Am kommenden Samstag gastiert der FCB bei den Grasshoppers.
Eine kurze Rückkehr in bessere Zeiten gab es für die Basler Fans in der Pause des Spiels: Mit Michael Lang wurde ein altgedienter Spieler verabschiedet, der noch die erfolgreichen Zeiten des Klubs miterlebt hat. Zweimal wurde der Aussenverteidiger mit dem FCB Meister und einmal Cupsieger. Nun wurde der Vertrag mit dem 33-Jährigen aufgelöst.
Basel - Lugano 1:2 (0:1)
19'866 Zuschauer. - SR Fähndrich.
Tore: 8. Aliseda (Brault-Guillard) 0:1. 50. Leroy (Ajeti) 1:1. 69. Przybylko (Daniel Dos Santos) 1:2.
Basel: Hitz; Barisic (78. Frei), Adjetey, Comas (65. van Breemen); Rüegg (65. Soticek), Avdullahu, Leroy (78. Fink), Schmid; Kade, Ajeti, Traoré (82. Beney).
Lugano: Saipi; Brault-Guillard, Papadopoulos, Hajdari, Martim Marques; Mahmoud (70. Macek), Grgic; Mahou (56. Cimignani), Daniel Dos Santos (70. Bottani), Aliseda (56. Bislimi); Przybylko (78. Doumbia).
Bemerkungen: Verwarnungen: 53. Hajdari, 59. Leroy.
(ram/sda)