#OleOut. Nach jeder Niederlage von Manchester United im vergangenen Herbst trendete dieser Hashtag auf Twitter. Und es gab nicht wenige solcher Niederlagen. In den ersten sieben Runden der neuen Premier-League-Saison mussten die einst so stolzen «Red Devils» gleich dreimal als Verlierer vom Platz. Nach dem 0:1 gegen Arsenal lag der englische Rekordmeister nur noch auf Rang 13. Als die United dann auch noch die K.o.-Runde der Champions League verpasste, hing der Job von Trainer Ole Gunnar Solskjaer an einem seidenen Faden.
Doch der Norweger schaffte es jeweils, mit Siegen zum richtigen Zeitpunkt noch den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Und mittlerweile versieht auf Twitter längst keiner mehr seine Kurznachrichten mit dem Hashtag #OleOut. Denn mittlerweile ist ManUnited in der Premier League seit 11 Spielen ungeschlagen. Nur gegen Stadtrivale City und bei Leicester gab man Punkte ab.
Der vorläufige Höhepunkt folgte gestern dank eines 1:0-Siegs gegen Burnley: Erstmals seit 2017 stehen die «Red Devils» wieder an der Tabellenspitze. Das letzte Mal, dass die United die Liga zu einem so späten Zeitpunkt anführte, ist noch viel länger her: In der Saison 2012/2013 war das, als man zum Abschied von Sir Alex Ferguson zum letzten Mal den Titel gewann.
Doch wie lässt sich dieser steile Aufstieg in nur zwei Monaten erklären? Das ist gar nicht so einfach. Denn die United tritt trotz der guten Resultate selten wie ein echter Titelkandidat auf. Zwar stehen mit Bruno Fernandes, Paul Pogba, Anthony Martial, Edinson Cavani und Marcus Rashford hervorragende Fussballer im Kader, doch trotz ihrer individuellen Klasse wirkt vieles improvisiert und unbeständig.
Aus den bisherigen Duellen mit den Topteams holte man nur drei Unentschieden, dreimal musste man als Verlierer vom Platz – mit insgesamt nur drei Torerfolgen. Am wohlsten scheinen sich die «Red Devils» jeweils dann zu fühlen, wenn sie auf fremdem Terrain zurückliegen und auf Teufel komm raus nach vorne spielen müssen. Schon sechsmal drehte die Solskjaer-Elf einen Rückstand noch in einen Sieg um.
Doch mit den Resultaten stieg zuletzt auch das Selbstvertrauen. Neben Fernandes und dem wieder erstarkten Pogba blühten plötzlich auch die zuvor als Mitläufer kritisierten Teamkollegen auf. Da gerät sogar United-Legende Gary Neville ins Schwärmen: «Zu Beginn der Saison hätte ich gesagt: ‹Nein, sie haben keine Chance auf den Titel›», erklärte der TV-Experte gestern bei der BBC. «Aber es ist eine seltsame Saison. Wieso sollten sie jetzt nicht an den Titelgewinn glauben? Sie haben grossartige Spieler in ihren Reihen und die spüren jetzt, dass sie noch eine ganz spezielle Saison vor sich haben könnten. Da wächst ein grossartiger Team-Spirit zusammen, das sieht man daran, wie sie miteinander jubeln.»
🗣"Why shouldn't Manchester United fans believe" @GNev2 on if Manchester United can win the Premier League title this season pic.twitter.com/WW3sWYkQll
— Football Daily (@footballdaily) January 12, 2021
Ob die «Red Devils» wirklich ein ernstzunehmender Titelkandidat sind, müssen sie bereits am Wochenende beweisen. Dann nämlich steht auswärts das erste Duell mit Meister Liverpool an. Mit einem Sieg könnte man den Titelverteidiger bereits um sechs Punkte distanzieren, bei einer Niederlage würde der Erzrivale dagegen bereits wieder vorbeiziehen.
Trainer Solskjaer freut sich auf das Duell: «Was für eine brillante Position, in der wir sind. Wir wissen, dass es hart wird – aber wir sind bereit und hungrig.» Bei Siegtorschütze Pogba tönt es ähnlich: «Das wird ein wunderschönes Spiel für uns alle, aber wir müssen ruhig bleiben, jetzt kommt der grosse Moment. Wir werden sehen, was passieren wird.»
War ein 2:2 ;)
Zur Aussage am Anfang: Die Ole-Out Bewegung ist doch noch sehr gross.
Die vielen Gegentore liegen an individuellen Fehler der IV. Maguire spielte teils unterirdisch. Darum verlor man oft gegen die TopTeams, gegen kleinere kann man aufholen, gegen die Grossen kaum.
United wird wohl kaum Meister, aber das liegt eher an Woodward und co. als am Coach und dem Team.
Watson-Schlagzeile 6 Wochen danach: Manchester United nun alleiniger Leader
Fussball-Reporter sein ist auch nicht einfach :-)