
Zenit-Fans während eines Spiels in der Europa League 2019.Bild: EPA/EPA
06.08.2019, 08:0106.08.2019, 15:45
Für 40 Millionen Euro plus Boni von maximal 5 Millionen wechselte der Brasilianer Malcom letzte Woche vom FC Barcelona nach Russland zu Zenit St.Petersburg. Ein toller Spieler, der die Fans eigentlich begeistern sollte. Nun, für alle Anhänger trifft das nicht zu, auf die rechte Ultra-Gruppierung «Landskrona» zum Beispiel.
Der Brasilianer wurde in der Partie gegen Krasnodar (1:1) eingewechselt, worauf die Ultras ein Plakat mit den Worten «Danke, Klub-Führung, für die Loyalität zu Traditionen» hochhielt. Auf ihrer Website gab es ein rassistisches Manifest dazu.
«Wir sind nicht rassistisch. Für uns ist der Verzicht auf dunkelhäutige Spieler eine wichtige Tradition, die die Identität des Klubs betont. Wir, als nördlichster Klub der wichtigsten europäischen Städte, waren nie mit Afrika, Südamerika, Australien oder Ozeanien verbunden.»

Die Fankurve von Zenit St.Petersburg.Bild: EPA/EPA
«Wir haben absolut nichts gegen die Einwohner dieser Kontinente, aber gleichzeitig wollen wir Spieler, die den Spirit von Zenit verkörpern. Jetzt wird der Kauf von dunkelhäutigen Spielern forciert. Das sorgt nur für Gegenreaktionen. Lasst uns sein, wer wir sind.»
Wie Sport.ru berichtet, soll sich Zenit nun bereits mit einem Verkauf von Malcom im Winter auseinandersetzen. Offiziell stellt sich die Klubführung jedoch demonstrativ hinter Malcom und veröffentlichte auf Twitter ein Video, das den grossen Fan-Applaus bei der Malcom-Einwechslung zeigen soll.
Malcom ist nicht der erste dunkelhäutige Spieler bei Zenit. Der Klub verpflichtete in dieser Saison bereits den Brasilianer Douglas Santos von Hamburg, der Kolumbianer Wilmar Barrios stiess bereits im Februar zur Mannschaft.
Der Rassismus bei gewissen Zenit-Anhängern ist nicht neu. 2012 starteten Fans eine Kampagne, die es dem Klub verbieten sollte, dunkelhäutige oder homosexuelle Spieler zu kaufen.
(zap)
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