Abgesehen vom viel diskutierten Ausrüsterwechsel von Adidas zu Nike für das Jahr 2027 hat der DFB in den vergangenen Tagen in der Öffentlichkeit einen guten Eindruck hinterlassen. Der Werbespot, mit dem die neuen Trikots präsentiert wurden, hat mit den Reaktionen und seiner Reichweite die «Erwartungen übertroffen», wie Adidas-Sprecher Oliver Brüggen mitteilte.
Ausserdem erreichte das pinkfarbene Auswärtstrikot eine Rekordverkaufszahl. Kein anderes Auswärtstrikot legte einen so guten Verkaufsstart hin. Auch das Heimtrikot erfreue sich laut Brüggen «sehr grosser Beliebtheit». Was das genau in Verkaufszahlen bedeutet, wollte Adidas nicht preisgeben. Sportlich lief es unter Bundestrainer Julian Nagelsmann bei den beiden Tests gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) auch.
Ein anderer Aspekt der neuen Spielkleidung sorgt nun allerdings doch für Irritation. Dabei geht es nicht etwa um die Farbkombination oder das Design generell, sondern viel mehr um die Ziffern der Trikotnummern.
Hallo @adidas / @adidasfootball,
— Tobias Huch (@TobiasHuch) March 28, 2024
ich habe gestern eine Presseanfrage gestellt und heute noch mal nachgefragt, aber leider keine Reaktion.
Daher hier die Fragen öffentlich:
- Wird Adidas die Nummer 44 in ihrem Shop sperren?
- Wird Adidas Partnershops anweisen diese Nummer zu… pic.twitter.com/nwinZgCTnN
Bereits in der vergangenen Woche hatte der Journalist Tobias Huch auf X darauf hingewiesen, dass besonders die Gestaltung der Ziffer «4» für Irritationen sorgen kann. Diese Irritationen werden noch grösser, wenn sich ein Fan die Rückennummer «44» bestellen will. Denn bei genauerer Betrachtung erkennt man eine erschreckende Ähnlichkeit zur verbotenen SS-Rune.
Die SS-Rune war das Symbol der Schutzstaffel, einer aus der Sturmabteilung des Hitler-Regimes hervorgegangenen terrorstaatlichen Organisation von 1933 bis 1945. Die Anfangsbuchstaben «SS» wurden später in Runenform geschrieben und gedruckt. In Deutschland ist das Symbol heute verboten. Man macht sich strafbar, wenn man es zeigt oder trägt.
Auf dem Spielfeld wird die «44» nicht zu sehen zu sein. Kein Nationalspieler trägt diese Nummer. Im deutschen Kader werden die Zahlen von 1 bis 23 durchnummeriert vergeben. Allerdings können sich Fans ihr Trikot personalisieren und eine eigene Nummer und Namen zusammenstellen, darunter auch die 44.
Adidas hat zunächst bei den Namen schon Einschränkungen eingeführt. So ist es nicht möglich, ein Trikot mit «Hitler» oder «Führer» zu beflocken. Das entspreche nicht den Richtlinien des Konzerns.
Gegenüber «Bild» machte Brüggen auch klar: «Wir werden die Nummer 44 schnellstmöglich sperren.» Das ging auch schneller als erwartet. Noch am Montag wurde nicht nur der Verkauf der Rückennummer 44 gesperrt, sondern auch die Auslieferung bereits bestellter Trikots gestoppt.
In einem zweiten Zitat führte Brüggen weiter aus: «Alle Versuche, spaltende oder ausgrenzende Ansichten zu fördern, sind nicht Teil unserer Werte als Marke, und wir weisen alle Andeutungen, dass dies unsere Absicht war, entschieden zurück. Unser Unternehmen steht für die Förderung von Vielfalt und Inklusion.»
Auch der DFB antwortete dem Boulevardblatt. Beim Verband soll die Aufregung rund um die Rückennummer nicht bekannt gewesen sein. Gleichzeitig distanzierte sich der DFB von rechtem Gedankengut und machte klar, dass er die 44 nicht verwenden werde.
(Nein, nicht Fussball-Hardcore-Fans. Wobei es aber eine gewisse Überschneidung gibt)
Was sind das nur für unfähige Werbeleute, denen sowas nicht auffällt.