Die Aufregung war gross in den sozialen Medien, als Deutschland die neuen Trikots für die Heim-EM im Sommer vorstellte. Viele fragten sich: Wieso spielt das deutsche Nationalteam denn nun in pink und lila?
Während sich die einen schlicht darüber aufregten, weil sie es hässlich fanden, schimpften andere, dass es nichts mit Deutschland oder der DFB-Elf zu tun habe. Wiederum andere empfanden es als unerträglich, dass das Männernationalteam in «Frauenfarben» aufläuft oder gaben homofeindliche Kommentare ab. Man kann sich vielleicht denken, aus welcher Ecke diese kamen.
Hersteller Adidas erklärte, dass das neue Auswärtstrikot im Kontrast zum traditionell in Weiss gehaltenen Heimtrikot stehe und so «die neue Generation deutscher Fussballfans und die Vielfalt des Landes repräsentieren soll». Dazu wurde auch ein Werbeclip gedreht, der die teils vorhersehbaren Kommentare in den sozialen Medien aufnahm. Beispielsweise lautete einer: «Das ist doch kein Deutschland-Trikot!» Jungstar Florian Wirtz erwiderte: «Doch, ist es!»
Auch deshalb monierte unter anderem Markenexperte Marcel Loko im Spiegel, dass die Intention hinter dem Trikot zu durchsichtig sei und zu leichtfertig mit zentralen Werten und Symbolen umgegangen werde. Doch bei der Zielgruppe – den eher jüngeren unter den Deutschland-Fans – scheint das Design von Adidas sehr gut anzukommen.
So habe das Trikot den besten Verkaufsstart für ein deutsches Auswärtsleibchen der Geschichte hingelegt, wie Adidas-Sprecher Oliver Brüggen gegenüber dem Sport-Informations-Dienst SID sagte. Genaue Zahlen nannte er zwar nicht, doch hat der PR-Coup sich wohl ausgezahlt. Trotz – oder vielleicht auch wegen – der grossen Aufregung im Netz (nih).