So reagieren die Vertreter des Schweizer Fussballs auf den Entscheid des Bundesrates
Der Bundesrat hat am Mittwoch mitgeteilt, dass Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen ab Oktober wieder erlaubt sind. Allerdings muss jeder Kanton selbst abwägen, welche Veranstaltungen er erlaubt und welche nicht.
Das sagen die Vertreter des Schweizer Fussballs zum Entscheid:
Swiss Football League
- Entscheid ist für Klubs von existenzieller Bedeutung.
- SFL kann mit detaillierten Konzepten ihre grosse Verantwortung wahrnehmen.
- Der gesundheitliche Aspekt darf zu keinem Zeitpunkt auf der Strecke bleiben.
Parallel dazu müssen nun Spieler, Funktionäre und Fans auf diese geplanten Schutzmassnahmen vorbereitet werden. Alle Beteiligten müssen die Massnahmen verstehen und mittragen, denn der gesundheitliche Aspekt darf zu keinem Zeitpunkt auf der Strecke bleiben.»
Young Boys
- Bei YB rechnet man künftig wieder mit rund 15'000 Fans.
- Um Abstände zwischen den Sitzen zu gewährleisten, müssen Abonnenten umplatziert werden.
- Zuschauer ohne Masken werden im Stadion nicht akzeptiert.
YB-CEO Wanja Greuel sagt gegenüber dem «Runden Leder»: «Wir sind erleichtert. Es geht in die Richtung, die für uns wichtig ist.» Greuel gehe davon aus, dass YB das Wankdorf künftig wieder zu 50 Prozent füllen dürfe. Das wären rund 15’000 Fans. Man werde das Schutzkonzept auf das Wankdorf-Stadion adaptieren. Das bedeute etwa, dass man die Sektoren viel kleiner fasse und trennen könne. Zudem brauche es klare Konzepte für Catering und sanitäre Anlagen.
Weiter heisst es, dass die Abstände zwischen den Sitzen gewährleistet werden müssen, dafür müssten Abonnenten umplatziert werden. Zentral sei auch, die Personenflüsse inner- und ausserhalb des Stadions zu managen und die Kontaktdaten aller Anwesenden aufzunehmen. Greuel sagt zudem, dass es Sanktionsmassnahmen brauche: «Jeder Zuschauer muss sich an die Vorschriften halten. Wir wollen keine Zuschauer im Stadion ohne Maske.»
FC Basel
- Der FCB wäre glücklicher, wenn bereits ab September vor mehr als 1000 Zuschauern hätte gespielt werden können.
- Stehen in der Pflicht, taugliche Schutzkonzepte zu realisieren.
- Oberste Priorität hat weiterhin der Schutz der Gesundheit aller Menschen.
Fussball mit Fans im Stadion macht deutlich mehr Freude, für die Fans selbst, aber auch für die Mannschaften und die Clubs. Und darum stehen wir in der Pflicht, Schutzkonzepte zu realisieren, die tauglich sind.
Bei aller Vorfreude auf den Oktober, wenn hoffentlich wieder deutlich mehr Leben in die Schweizer Sportstadien zurückkehrt, sei dennoch erwähnt: Oberste Priorität hat nach wie vor der Schutz der Gesundheit aller Menschen in den Stadien und im ganzen Land.»
FC Luzern
- Für die Zukunft des FC Luzern war es enorm wichtig, wieder vor mehr Zuschauern zu spielen.
- Die Grundlagen für ein Schutzkonzept sind dank Zusammenarbeit mit dem Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons Luzern bereits vorhanden.
- Es ist keine Option, langfristig auf Stehplätze oder Gästefans zu verzichten und auch personalisierte Tickets achtet man nicht als gangbaren Weg für die Zukunft.
Es liegt nun an uns, gemeinsam mit dem Kanton ein Schutzkonzept zu entwickeln, welches die Gesundheit aller sicherstellen kann und von den Fans im Stadion auch mitgetragen wird. Die Einhaltung der jeweiligen Massnahmen jedes Einzelnen ist dabei unverzichtbar. Die Grundlagen für ein Schutzkonzept sind dank der wertvollen Unterstützung des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Luzern bereits vorhanden. Wir werden in den kommenden Tagen intensiv an diesem Schutzkonzept arbeiten und so bald als möglich über die Rahmenbedingungen an unseren Spielen informieren.
Wir werden uns als Klub dafür einsetzten, den Vor-Corona-Zustand, sobald dies möglich sein sollte, wieder zurückzugewinnen. Es ist für uns keine Option, langfristig auf Stehplätze oder Gästefans in unserem Stadion zu verzichten. Ebenso erachten wir personalisierte Tickets nicht als gangbaren Weg für die Zukunft.»
FC Zürich
- Die neue Regelung wird helfen, einen Teil des finanziellen Schadens zu kompensieren.
- Dringend benötigt wird aber der Zugang zu angekündigten Bundeskrediten zu realistischen Bedingungen.
- Trotz aufwändiger Umsetzung des Schutzkonzeptes ist man überzeugt, sichere Rahmenbedingungen schaffen zu können.
Wir werden nun die Ausarbeitung eines Schutzkonzeptes weiter fortsetzen. Auch wenn die Umsetzung dieses Schutzkonzeptes äusserst aufwendig sein wird, sind wir überzeugt davon, dass wir für die Zuschauer sichere Rahmenbedingungen werden schaffen können.»