Der Bundesrat hat am Mittwoch mitgeteilt, dass Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen bald wieder erlaubt sind. Was bedeutet das für den Schweizer Sport? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Bis Ende September gilt wie gehabt: Maximal 1000 Personen dürfen eine Grossveranstaltung besuchen – damit dürfen auch bei Sportveranstaltungen nicht mehr als 1000 Leute ins Stadion. Ab dem 1. Oktober hat der Bund diese Obergrenze aufgehoben. Somit ist es dann theoretisch möglich, dass wieder mehr Fans ins Stadion dürfen. Voraussetzung für die Durchführung grösserer Anlässe aber ist das Einhalten strenger Sicherheits- und Hygienevorschriften.
Nein, ist sie nicht. Jeder Kanton muss selbst abwägen, welche Veranstaltungen er erlaubt und welche nicht. Theoretisch ist es also möglich, dass beispielsweise Spiele in Zürich mit und Spiele in Basel ohne Fans ausgetragen werden. Die Kantone sollen dabei ihre epidemiologische Lage und die Kapazitäten für das Contact Tracing berücksichtigen
Der SFV hat in einem Communiqué auf den Bundesratsentscheid reagiert. Man nehme ihn zur Kenntnis, liess der Fussballverband verlauten, man hätte die Öffnung bereits auf den Saisonstart vom 11. September 2020 erwartet. Der definitive Spielplan werde deshalb erst diese Woche erarbeitet.
Zudem kündigte der SFV bereits einige Sicherheitsmassnahmen an. Im Stadion herrsche Maskenpflicht, Gästefans werden vorerst in den beiden nächsten Ligen nicht mehr zugelassen und in der Super League wird temporär auf Stehplätze verzichtet. In Planung ist zudem ein Leitfaden, der als Grundlage für ein klubspezifisches Stadionschutzkonzept für Spiele mit Zuschauern ab der neuen Saison dienen soll.
Auch die Hockey-Saison startet, so zumindest der eigentliche Plan, im September. Die erste Runde sollte eigentlich am 18. über die Bühne gehen. Nach dem Bundesratsentscheid könnte der Saisonstart aber nach hinten verschoben werden. «Bei einer Freigabe am 1. Oktober werden die bis zu diesem Zeitpunkt ausgefallenen sieben Runden einfach am Schluss der Qualifikation nachgeholt und wir haben immer noch genug Zeit für die Nationalmannschaftspausen und für die vollständigen Playoffs», meinte Spielplan-Chef Willi Vögtlin im Vorfeld. Und auch Liga-Boss Denis Vaucher erklärte, eine Verschiebung sei machbar.
Die Liga und die SIHF zeigten sich nach dem Entscheid vorwiegend zufrieden. Die finanzielle Lage werde zwar angespannt bleiben, trotzdem überwiege die Freude, dass bald wieder vor Fans gespielt werden kann, so National League und SIHF auf Twitter. Über das weitere Vorgehen wolle man sich bei einer Versammlung am Freitag beraten.
— Swiss Ice Hockey (@SwissIceHockey) August 12, 2020
In erster Linie die Rad-Weltmeisterschaften, welche eigentlich in Aigle und Martigny durchgeführt werden sollten. Diese wären vom 20. bis 27. September geplant gewesen – dann gilt noch immer die Obergrenze. Somit steht die WM in der Schweiz wie schon die Eishockey-WM im Mai vor der Absage. Und auch der Zürich Marathon wurde nach dem Bundesrats-Entscheid abgesagt.
(dab/sda)