Seit Beginn der Fussball-EM der Frauen sorgt der Verkauf von Aludosen in den Stadien von Basel, Bern, Genf, Thun und Zürich für Irritation. Statt Bier ab Zapfhahn in einem Becher auszuschenken, wird mit einem eigens dafür installierten Gerät der Deckel einer handelsüblichen Heineken-Dose entfernt. Die Kanten werden gerundet und das Bier in der Dose serviert. Dies, obwohl an Austragungsorten wie der Stadt Basel eine Mehrweggeschirrpflicht für Veranstaltungen gilt.
Nun äusserte sich die Veranstalterin UEFA auf Anfrage von Keystone-SDA zum System. In einer summarischen Antwort auf die schriftlich gestellten Fragen teilte die Kommunikationsabteilung mit, der Ausschank in Aludosen unterstütze das Engagement der UEFA für ein umweltbewusstes Turnier.
Der Einsatz des Systems sei von den lokalen Behörden sowie der UEFA-Abteilung «Safety and Security» abgesegnet. Die Frage, welche Nachhaltigkeitsbilanz die Aludosen gegenüber den üblicherweise in den Stadien angebotenen Mehrwegbechern konkret aufweisen, blieb unbeantwortet.
Die Biermarke Heineken ist Getränkepartnerin der UEFA an der Fussball-EM der Frauen. Heineken hatte den Einsatz von «innovativen Top-Off Can Openers» Mitte Juni in einer Medienmitteilung angekündigt. Die Aludosen sollen dank Depotsystem und Recyclingstellen zurück in den Recycling-Kreislauf gelangen.
Die UEFA hielt in ihrer Stellungnahme fest, die Fans könnten die Dosen in Recycling-Eimern in der Nähe der Getränkestände der Stadien entsorgen. Im Eishockeystadion des HC Davos sei das System gemäss Heineken schon seit einigen Jahren erfolgreich im Einsatz. (abu/sda)
Nachhaltigkeit ad Absurdum geführt...🤦