Die Fanzone befindet sich dieses Jahr am Seeufer. «Ein cooler Ort», sagt Frédéric Hohl von der zuständigen Eventagentur. Die Leute könnten gleichzeitig baden und die Spiele anschauen. «Man sieht die Begeisterung.» Der Andrang sei unterschiedlich. Am Samstag bei sommerlichem Wetter war der Platz «proppenvoll», wie Hohl sagt. Am kälteren und bewölkten Montag war es «nicht so toll».
Die Stimmung sei bisher stets freundlich und entspannt gewesen – genau wie im Stadion. 23'000 Fans besuchten das Spiel Italien gegen Portugal, das sind weit mehr, als normalerweise die Partien der Servette-Männer besuchen.
Beim ersten EM-Spiel im Wallis strömten norwegische und finnische Fans schon um 10 Uhr früh durch die Stadt. Eine Fanzone gibt es in Sitten nicht, doch rund zwanzig Wirte im Stadtzentrum haben Grossbildschirme aufgestellt. «Die Begeisterung der Bevölkerung ist spürbar», sagt Projektleiterin Magali Reiser.
Zwischenfälle gab es bisher keine. «Die EM ist ein Familienfest», sagt Adrienne Bellwald, Kommunikationschefin der Kantonspolizei Wallis.
Nach dem ersten Fanmarsch seien die Strassen der Stadt so sauber gewesen wie davor, erinnert sich die Thuner Projektleiterin Deborah Schranz. Generell werde die EM auch in der Fanzone von den vielen Familien und einem hohen Frauenanteil geprägt. Genau das habe man sich erhofft. «Bis jetzt lief es sehr, sehr reibungslos.»
Eine Episode am Rand: Letzten Sonntag tauchten spontan 600 Holland-Fans auf. Ihr Team, das in Spiez BE logiert, hatte sich zu einem öffentlichen Training im Lachenstadion entschlossen.
«Berner Ballzauber» heisst das vierwöchige Fussballfestival in der Bundesstadt. Die Organisatorinnen sind mit dem Start sehr zufrieden, wie Co-Projektleiterin Hannah Sutter sagt. Public Viewing, Konzerte und allerlei Ballspiele locken auf den Bundesplatz. Als temporäres Wahrzeichen dient das Riesenrad vor der Nationalbank.
Auch das Programm auf dem Waisenhausplatz stösst laut Sutter auf reges Interesse. Zu sehen ist etwa ein Film zur bewegten Geschichte des Frauenfussballs. Negative Schlagzeilen gab es auch in Bern bislang keine, dafür einen Rekord: 14'000 Fans aus der Schweiz und Island nahmen am Fanmarsch vom Sonntag teil.
Die Polizei spricht von einem «friedlichen und ausgelassenen Fussballfest», die Sanität war nur vereinzelt im Einsatz. «Die Besucherzahlen in der Stadt nehmen fast täglich zu», sagt Sabine Horvath, Gesamtprojektleiterin der Host City Basel.
«Heimlicher Social-Media-Star» ist ihren Angaben zufolge die Fussballerin, die bei den Fussgänger-Ampeln grün aufleuchtet. Bedauerlich sei hingegen der Ausfall von Tinguelys Maschinenskulptur «Klamauk» beim Schweizer Fanmarsch gewesen. Horvath hofft, dass «Klamauk» für den Fanmarsch beim Finalspiel wieder einsatzbereit ist.
Über den Tag verteilt besuchen jeweils 10'000 bis 30'000 Personen die Fanzone, sagt Projektleiterin Leevke Stutz. Der Standort vor dem KKL, direkt am See, erweist sich als attraktiv, ebenso das breite Programm und das schöne Wetter. Das Public Viewing ist so gefragt, dass die Verantwortlichen nun eine grössere Leinwand bereitstellen.
Ein Highlight war der Besuch der holländischen Fans, die am Samstag für Stimmung in der Stadt sorgten. Im Luzerner Alltag ist von der EM allerdings wenig zu spüren. Das liegt wohl am Standort der Fanzone in Bahnhofsnähe und am Umstand, dass die Schweizer Nati nicht zu Besuch kommt.
Die Stadt Zürich erlebte am Mittwoch ein emotionales Highlight – den Besuch der festfreudigen holländischen Fans. Die «Züri Fanzone» auf dem Europaplatz sei in den ersten Tagen gut aufgenommen worden, sagen die Organisatoren. Die Besuchszahlen variierten je nach Wochentag, Spielen und Wetter.
Bisheriger Spitzentag war der erste Spieltag im Stadion Letzigrund, an dem über den Tag verteilt über 7000 Gäste in der Europaallee waren. Die individuell gestalteten Fanzimmer für zehn bis zwanzig Personen sind laut OK gut nachgefragt und vereinzelt bereits ausgebucht.
Die St.Galler Projektleiterin Céline Bradke ist mit dem Start «sehr zufrieden». Am Freitag, beim ersten Spiel der Frauen-EM im Kybunpark, stimmten sich zeitweise über tausend Fans in der Fanzone auf die Partie ein. An «normalen» Tagen würden dort etwa 150 Leute gezählt. Die Fanzone liegt mitten im Zentrum, in der ohnehin sehr belebten Marktgasse. Ein Public Viewing gibt es dort aber nicht.
Die nächsten Tage könnten im Zeichen der Fans von Wales stehen. Ihr Team spielte am Mittwoch gegen Frankreich und wird am Sonntag gegen England antreten. Die Waliser könnten also gleich in der Stadt bleiben. (ram/sda)
Ich liebe es ja, wenn an solche Details gedacht wird.
Bei jedem sogenannten Hochrisikospiel sind die Familiensektoren pumpenvoll. In Luzern wird auf die kommende Saison hin ein 2. Familiensektor eingeführt.
Aber ja! Die EURO ist bis jetzt ein grosses, etwas anderes Fest mit vielen tollen neuen Kontakten bisher. Ich feier es.